Palfauer Skulpturen in zeitliche Nähe
tzen sind, läßt sich am sehr verwandten,
zerknitterten Faltenstil ebenso auf-
n wie an dem auffallend Hachen
nrückcn, den auch der heilige Johann
Nepnmuk besitzt. Hingegen weist der
753 gesicherte Christus im Grab von
rang" schon eine durchaus andere.
xere Gewandbildung auf wie auch
nicht mehr so ebenmäßigen und mehr
etunten Ausdruck des Gesichtes.
n die eben besprochenen neuent-
en Stummel-Arbeiten durch abge-
Llene Lage oder schlecht einsehbare
ellung dem Beschauer bislang ent-
zn, so trilTt dies keineswegs auf die
nun zu besprechende Gruppe von Arbeiten
zu, die sich bisher 7 durch unkritische
(Übernahme einer einmal geäußerten, vnn
irrigen Voraussetzungen ausgehenden Zu-
schreibung - unter einem anderen Künst-
lernamen verborgen hielten. XVir meinen
damit die 68 Konsolbüsten, welche an den
Bücherschränken der Admonter Stifts-
bibliothek angebracht sind und bis jetzt
einhellig dem in Graz tätigen Bildhauer
Veit K niger zugeschrieben worden sind 10.
Diese Zuschreibung ist jedoch weder
archivalisch gesichert noch st ch halt-
bar; die K pfe lassen sich vielmehr nahtlos
dem Werk des Stammel eingliedern, wie
ein Vergleich des Diogenes (Abb. 3) mit
dem Kopte des Evangelisten Markus in der
gleichen Bibliothek erweist (Abb. 4).
Gleiche Haarbehandlung, ähnliche Stirn-
wülste oder gleiche Ausbildung der Augen-
lider durch parallele Linien (gänzlich ver-
schieden bei den zum Vergleich herange-
zogenen Köpfen der Propheten an Köni-
gers Heiligem Grab im Grazer Mausoleum
von 1767-1769)" lassen die Autorschaft
Stammels an den Büsten evident erscheinen.
Daß sie kursorischer und wohl mit Werk-
stattbeteiligung geschaffen Wurden, geht aus
dem eben gezogenen Vergleich mit dem
Evangelisten Markus ebenfalls hervor.
Stammel benützte als hauptsächliche Bild-
quelle für diese Köpfe die Stiche der
„Teutschen Academie" von Joachim von
Sandrart 1675; 51 Büsten gehen auf diese
Vorlage zurück, wie ein Vergleich des von
B. Kilian gestochenen Diogenes (Abb. 5) mit
jenem der Bibliothek als Beispiel aufzeigt,
wobei die Büsten ihreVorlagen meist physio-
gnomisch vereinfacht wiedergeben. Die
68 Büsten der Admonter Bibliothek sind
jedoch nicht einheitlich. Acht heben sich
deutlich von den eindeutig j. Th. Stammel
zuzuschreibenden ab; sie befinden sich im
Ostteil des Nordarmes der Bibliothekll.
Bei ihnen tritt an Stelle des fast über-
quellenden plastischen Formendranges eine
kühlere, viel stärker linear empfindende
Hand, wie dies die Büste des Cornelius
Poelenbourg (Abb. 6) ausweist. Mög-
licherweise entstanden diese acht Büsten
erst nach Stammels Tod; auch in ihnen
sehen wir nicht den Stil Königers, sondern
vielleicht jenen des Josef Fortschegger,
worauf wir noch zurückkommen werden.
Einige weitere Arbeiten in Admonter
Kirchen lassen sich zwar nicht Stamme}
selbst zuschreiben, sind jedoch mit seinen
so eng verwandt, daß wir in ihnen Werk-
statt- oder Nachfolgerarbeiten sehen. Zu
diesen gehören zwei fliegende Engel aus
der Pfarrkirche von Kraubath (Abb. 7),
die in ihrer Grundkonzeption an Werke
Stammels anklingen, mit ihrem klobigen
Faltenstil und ihrer schwächeren Qualität
sich aber als Arbeiten seines Umkreises
zu erkennen geben 13. Mit ihnen sehr ver-
wandt sind die Engel an der Orgel der
Gröbminger Pfarrkirche - deren Kenntnis
ich Dr. Georg Kodolitsch verdanke -, die
ebenfalls dem Nachfolgerkreis Starnmels
angehören.
Wen nun können wir eigentlich dem Kreise
Stammels zurechnen? Die Achivalien des
Stiftes, die darüber Auskunft gegeben
hätten, scheinen beim Stifrsbrand von 1865
zugrunde gegangen zu sein. Wichneru
erwähnt unter anderem, daß der Bildhauer
Johann Fortschegger 1776 einen (heute
ERKUNGEN 9- 14
bei Jakob Wichncr, Kloster Admont in Steiermark
seine Beziehungen zur Kunst, 1888, S. S9 zil. Rech-
zsauszug lautet: „1753 dem Bildhauer (Stummel)
las heilig? Grab 24 B".
Zuschrelbun der Büsten an Vcil Königcr geht auf
Adriani. Die Klosmtbibliothzkm des Spllbaxock
Slcrnrich und Süddculschland, 1935, s. 97a, zurück.
rr Hinweix auf ein bei Wichuc: 1888, 5.93 zil.
:iben vom 6. März 1773 dm Baumeisters Josef Hucbcr
an sdftischcn Baudirektor („Herr Königzr, welchcr
gehoxsambst ctnpfelhcn laßr, mache! die Anfrag,
ob er auch die schamgcsimbser zu denen Saulln machen
solte." Antwort: „Herr Königer möchte ehesten: ein
Capilcli übersende , damit wir die Stein nach deme
dingircn könnten") folgert Adxiani. daß auch die Büxteu
von Kdniger seien. Adrinni übeßieht übrigens, daB
schon 1911 von Anton Mayr in der Studie: Der Plaslikct
josef Thaddäus Stummel (Sv arm-Abdruck aus dem
2B. Jlhlßbtrithlß des k.k. Airl-Ludwig-Gynmasiums
im XJJ. Bezirke von Wien) auf S. 12 diese Büsten Luil
Kbuiger in Vcrbinduu gebracht worden sind. Bis heute
wird nun diese Zus: cibung übcmun-imeu, etwa in
dem Heitchen von Oberstudienrat DDI. P. Adzlbert
Krause OSB, Die Stiftsbibliothek in Admonk, 6. AuiL,
oder im Dohle-Handbuch
, s. 27 und 3a (mit Abb
s: ennnma Auß..1964), s.
n Adriani, up. q .; Abb. bei Eduard Andorfu, Veit Königcr
1925, Abb. 12 und 13. '
u m sind dies, vom N-Eingang beginnend: Giuseppe a:
Arpino, Michelangelo Buonarotti. Giovanni Cimahue.
Camclius Poclenbourg. Francisco Primaticdo. Michel-
angeln da cmvnggan, Fmucuco Salviati und Thzddeo
Zuechaxo.
v Holz. Schlechte ncuc Fawung, u. cz. so und so cm.
14 Wichncr 1388, S. 94: „...zu Landl wurde 1776 Ein
Hochaltar gebaut. Dcnsclbcn ücfcnc johznn Fonschcggcr
von Mittcrndorf um aso n. .