Krone nach Rom gekommen wäre, zum
König der Lombarden und drei Tage nach
seiner Vermählung mit Eleonore von Por-
tugal, der Tochter König Duartes I., von
Papst Nikolaus V. am 19. März 1452, zum
römischen Kaiser gekrönt wurde. Mit diesen
großen Feierlichkeiten in Rom stand Fried-
rich III. auf dem äußerlichen Höhepunkt
seines Lebens.
Innsbruck, Aachen und Rom sind Stationen
im Leben Friedrichs III. - seine eigent-
lichen Residenzen aber sind Wiener Neu-
stadt, Graz, Wien und Linz.
Als alter Mann, im Oktober 1484, kommt
der Kaiser nach Linz, um während dieser
schweren Monate, in welchen Matthias
Corvinus nach Wien greift, dem Reiche
näher zu sein. Aber erst vom September
1489 an hält sich Friedrich III. ständig hier
auf. Auch nach dem Tode des Matthias
Corvinus kehrt er weder nach Wien noch
nach Wiener Neustadt oder Graz zurück.
Hier, im Linzer Schloß, krönt der Kaiser
am 20. Juli 1492 in Gegenwart venetiani-
scher Gesandter, die sich nicht genug über
die Kleinheit und Ärmlichkeit der Stadt
und der kaiserlichen Burg wundern können.
den Dichter Delius zum Poeta laureatus.
Hier wird von ihm Johannes Reuchlin als
Gesandter des Grafen Eberhard im Barte
von Württemberg in Audienz empfangen.
Beim gelehrten Leibarzt des Kaisers, Jakob
ben Jehiel Louas, kann Reuchlin seine
Hebräischkennmisse erweitern. Hier, am
Hofe Friedrichs III., holte sich Reuchlin
das Rüstzeug für das Verständnis der Bibel
aus dem Urtext, das wie die von Erasmus
von Rotterdam besorgte Edition des
griechischen Neuen Testamentes die Vor-
aussetzung für die Reformation, die Bibel-
übersetzung Luthers war.
Kaiser Friedrich III. hat in Linz - selbst
seine Hofkiiche war nicht ausreichend
versorgt 4 äußerlich höchst bescheiden,
aber umgeben von einem Kreis geistig
bedeutender Männer gelebt. Hier gingen
die Tage des Kaisers zu Ende. Seit Jahren
hatte er die Gewohnheit, Türen mit dem
Fuße zuzuschlagen. Ein dadurch entstan-
denes bösartiges Geschwür zwang zur Am-
putation des einen Beines. Am 13. August
1493 schloß er - infolge übermäßigen
Melonengenusses an Ruhr erkrankt k
nicht in der teils verfallenden, teils durch
Blitzschläge schwer geschädigten Burg,
sondern in einem Stadthaus für immer die
Augen. Nur sein Herz und seine Ein-
geweide ruhen in Linz, der Leichnam wurde
auch nicht, wie er es gewünscht hatte, in
der Wiener Neustädter Burg, sondern
im Dom zu St. Stephan in Wien bei-
gesetzt.
Nicht geringer sind die Beziehungen des
Kaisers zu Wim. Er hat hier oft residiert.
In der Wiener Hofburg wurde er mit seiner
Gemahlin und seinem Sohn Maximilian I.
während seiner Auseinandersetzung mit
seinem Bruder Albrecht VI. von den
kaiserfeindlichen Wienern vom 8. Oktober
bis '19. November 1462 belagert. Ein Jahr
hernach, am 2. Dezember 1463, starb
Albrecht VI., der Stifter der Universität zu