geschehen. Venustempel wurden in alter Zeit
gerne in Marienkirclien umgewandelt, Zeus-
tempel in SL-Nlichaels-Kirchen und Tempel des
heidnischen Lichtgottes Apollo, eines Siegers über
die Finsternis, nicht selten dem christlichen Drachen-
töter St. Georg geweiht. Urkundlich beglaubigt
ist die Kirche zum erstenmal im 11. Jahrhundert
als Gotteshaus des Genueservierlels. Der spätere
barocke Bau brcinnte ab. Ludwig XIV., zu jener
Zeit Schirmherr der Christen in Konstantinopel,
ließ die Kirche, die niemals orthodox oder Moschee
geworden ist, iiiri Jahre 1676 wiederherstellen.
Jesuiten, Benediktiner und bosnische Franziskaner
haben an ihr gewirkt. Die österreichischen Lazae
risten zogen 1852 in St. Georg ein. Eine Erneuerung
des Baues war nach dem Krirrikrieg von 1854
unter Sultan Meged vorgenommen worden. Die
erste grundlegende Renovierung durch die öster-
reichischen Lazaristen erfolgte im Jahre 1908. Die
zweite, die der eigentliche Gegenstand unserer
Ausführungen ist, fand im lahre l963 statt.
Brachte die erste Umwandlung viel Schmuck und
Zierat im Stil des 19. Jahrhunderts. so trachtete
die zweite. im Dienste modernen oder sehr alten
Emptindens. zu purifizieren. Der unechte Stuck
und die Bemalung an Säulen, Pfeilern, Kapitellen,
an den Gurtbögen und in den Gewölbezwickeln.
wo, dem Charakter der österreichisch-ungarischen
Doppelmonarchie gemäß, aut der einen Seite
die österreichischen, auf der anderen Seite die
ungarischen Heiligen dargestellt waren. fielen also
der Vernichtung anheim. Die Seilencillüre wie
auch die Orgeleinpore, die drei Meter weit in die
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St eGcorq KITChE, Innenraum mit St. Geoi-i
von Anton Lchniden Priesterbank und Opferol
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amtansicht des lnnenrour