lRlE TAO:
Fröhlich, Mosami Nakayamu und
t Hcigiwarct
-lerbst1962 stellte Fritz Fröhlich zuletzt
in aus. Am selben Ort 7 in der Galerie
n Palais Palffv m war letzt abermals
Kollektive des Oberoslerrelchers zu
Neben quantitativ überwiegenden
Dispersionsfarbenbildern. die im
't und ganzen an iencri Tendenzen und
tungsprinzipien festhalten, die Frohlich
ahren mit seinen "Spanischen Asso-
len" erstmals und in manchem liber-
ider und unmittelbarer als jetzt zur
sian stellte. kam einer respektablen
farbenprächtiger, ungemein heiterer.
-vatler und gelaster abstrakter Aqua-
lie dominierende Position zu, Qualital
infollsreichtum dieser musikalisch an-
den, köstlich kontrastierenden Bldtler.
l ihrer nahtlosen vermengung und
ivagenheit graphischer und malerischer
rtte nicht so schnell ihresgleichen finden
w, sind beachllicll Dufttg gemalte
s und Kreise, mit der Feder abge-
Erle Pfeile, abgezlrkelte Kurven vcr-
l SlLh in quadratischen, intimen
,len zu einem temperamentvollen.
er tllustrativen Ganzcn von burlesker
llltot.
aufwendiger, dach außergewöhnlicher
lcheribeitrag kann die Dappelaus-
g der beiden iaoanischen Druck-
lker t-lideo Hcigtworo und Masarnl
iama gewertet werden. Nctkayarnas
ant kanturiertc Zeichen und svmbale
ellcm Hintergrund verraten sicheres
ldcn. beherrschte Balance für gra-
e Werte, fur Duktus und Struktur.
' stärker durch Kalligraphie und
mus inspiriert. zeigen seine technisch
iten Alzungen heute gefesliglere Formen
im Prinzip glelchgebliebenen bild-
ten Grundhaltung.
roßforrnallqen Farbholzschnttte Hagl-
, eines 1913 in Kolu geborenen, WClf-
lert und in aller Welt geschützten
ers, unterscheiden sich von den Werken
Kollegen var allem vorn Temperament
Andeutungswelse Strukturtcrungen,
rn und Zeichen aktivieren die auf
n, von der Farbe hcr kommenden
ungsgehalt bedachten Arbeiten, die -
esentimental zu sein - den Betrachter
stigem Mitvallzug auffordern,
)PAHAUS:
ler aus Ost und West
.Jl1nlSChiOß die 4.iV11El'f101tGftOlE Aus-
g des Wiener Eurapahauses, Die von
Buttlnger arganisierle EXDOSlflOh um-
7o Malereien und Graphiken von
ern aus Frankreich. Belgien, Polen.
:hland, ungarn. Jugoslawien, Oster-
der Schweiz und der Tschechoslowakei.
i der vor allem auf druckgraphischem
t beachtlichen Durchschnittsaualitat
verdienstvollen Gruoocnschau konnte
die rege Teilnahme van Künstlern aus
Oststaaten als Pasitivurn vermerkt
n, Die Funktion einer „internationalen
der Begegnung". die diese Institution
ihrer paiitischen Blldungsaufgabe er-
wurde somit sinngemäß auch auf die
Wlusqedehnt. Erstmals gelangten heuer
drei Preise zur Vergabe Die aus
tor Professor Dr VinzcnzObcrllamrner.
alekamrnissar Dr. Alfred Schmeller und
Aalcr Professor Max Weiler bestehende
xerlteh den ersten Preis an die junge
:he Halgund Otto. den zweiten EX-
an lludolf Schoofs und den Ungarn
Moior.
bedurfte der etwas magere Anteil der
ei, die nur durch den Tschechen Jiri
ta und den Schweizer Jakob Ldmmler.
Llar kanzipierte. meditative Abstrak-
in Wien ausstellte. einigermaßen ubcr-
nd prasentiert wurde. Bedauernswert
:iuch. dalt Osierreich iiberhaupt nur
einen einzigen Teilnehmer vertreten
nainlich durch i-lelga Philipp. eine
irln. die sich in ihren quadratischen
en optisch-kinetischen Tendenzen zu-
zt.
,chan eingangs erwdhnt, wurde man
lese vermeidbaren Nlonkos durch er-
Leistungen auf druckaraphischein
- entschädigt: durch die reliefarligen.
Jrlerlen, ausgewogenen Kompositionen
"schechin Alena Kucerova. die veher
n Aktdarstellungen des Belgiers Francis
llc, die noblen. handwerklich soliden
len der Paliri Dage-Komttclwsko sawie
tgcrundcten Beitrage der ungarin Dora
er und des BelgradersMtodrog Nagornl.
i beide schon durch Ausstellungen im
und in der Llnzer Moerz-Galerie (wir
iteten daruber in unserem letzten Heft)
rtickllch auf sich aufmerksam gemacht
i. In Anwesenheit ausländischer Gaste
z auch ein svmbdsian abgehalten. bei
luediger Enacrth uber die österreichi-
Aalerel des 20. Jahrhunderts referierte.
RNATIONALER KÜNSTLERCLUB:
lkttve von Peter Pongratz
iseren begabten Nachwuchsgraohikern
auch der Grazer Peter Pangratz. Jahr-
1940, und se wir jeder Grazer oder
Graz Eingeburgerte. der etwas auf
ült. ist er Mitglied des Forums siadtpai k.
im Katalog zu seiner Ausstellung im IKC
stellte er sich im gestellten Personotoholo als
Brille und Kappe tragender Beau vor, wahr
rend ihm einige Seiten vorher otta areicha
zugestand. dau bei ihm zwar alles eine rechte
Langsamkeit hat, seine Arbeit iedach rasch
und gut angekommen ist. Pongratz hat e
ahne ihm daraus einen Vorwurfzu machen e
zweifellos seinen Trick heraußen, die 16V)-
aeramentvolle Masche getunden, nach der
er mit schnellen Strichen „Alice im Wunden
land" ieslhall die ,.schene Eva Braunstein"
Dortrötlert oder eine "Berliner Vedute"
skizziert, Bei alledem fehlt es ihm nicht an
Spannung, nicht an genugend zeichnerischen
Möglichkeiten in der selbstauferlegten Be-
schrortkung, Freilich, uberschatzen sollte man
diese expressive Sturm- und Drangperlode
des lurigcn Grazers nicht. besteht dach
gerade bei Pongratz die Gefahr zur Manier,
die ihm maglicherweise seinen wachen Sinn
fiir anderes verdeckt,
STU DENTEN HAUS MOZARTGASSE:
Linda Christonell
Eine besonders schone und interessante
Kollektive veranstaltete die Katholische Hochs
schuljugend in den von Ottokar Uhl neu
eingerichteten Raurnen ihres Studentenhauses
in der Mozartgasse. Die uberlegt kompo-
nterten und dennach weder persanlieher
Handschrift noch formaler Spannung ent-
behrenden Buntstift- und Kohlezelchnungen
Ltnda Christanells sind zumeist Variationen
eines mit wenigen Gegenständen aufgebauten
Stillebens. Mit einem Schoß t-tumor (der
freilich im rein Graphischen beheimatet ist)
tririt die iunge kunstlerin rhythmische Art-
Drdnungen, die bei aller Leichtigkeit und
Raurnbezogenhett immer erarbeitetem
Malthalten verpflichtet sind. Anregungen von
Matta, Gorkv und Herbert Bocckl. bei dem
LlndCi Christanell studierte. sind zwar nicht
vallig van der Hand zu weisen, verschmelzen
im Werk der Wienerin Jedoch zu einer
gleichermaßen eigenwilligen wie eigen-
standigcn Synthese mit Ansatzpunkten echter
Welicrcrtlwlcklung (Abb 121.
GALERIE NÄCHST ST. STEPHAN:
Bohurnil Stepuns Collagen
Eine an skurrilem Humor und frapplerenden
Eirifallcn reiche neodadatstische Messe in
Pap-Art veranstaltete der Frager Gottlieb
Stepan ..mit lauter heiligen Bildern" in der
nicht unmutlgen Galerie nachsi st. stephan,
die damit ungewahnle Wege beschritt -,
und das auch in mancher Hinsicht zu merken
bekam.
Der Lebenslauf des Pragers verzeichnet 1923
Bohumlls ersten Kontakt mit der von ihm
bevorzugten cbltage Er trug damals eine
„Collagenhose". 1928 brachte ihn „seine
erste Liebe um den Verstand". („Die Folgen
sind meinem Schaffen nach immer bemerk-
bar"
Besser durfte es ihm ledoch e wieder nach
eigenen Worten e 1959 ergangen sein,
heiratete er doch zu diesem Zeitpunkt. selbst
keineswegs mehr der Jüngste, „auch eine
Collage". was seinem kunslterischen Oeuvre.
wie diese Ausstellung von Einfüllen, Zynismen
und therapeutischen Büswilligkeiten '
dringlich dokumentierte. zweifellos sehr zur
gute kam (Abb. 13),
12
1}
12 Linde Christanell, Buntstittzeichriung (aus
der Ausstellung der Künstlerin im Studen-
tenhaus Mazartgasse)
i: Bahurriil stepari, cailage (aus der Aus-
stellung des Kunstlers in der Galerie
nachst sl. Stephan)
14 Premvsl Slrcika. lntarmatian lll_ Collage
(aus der Ausstellung des Künstlers in der
vaikshactischuie Maraarelenl
KLEINE GALERIE:
Zwunzigster Geburtstag
lhren zwanzigsten Geburtstag feierte die
agile Kleine Galerie, Wien. VllI,. Neudegger-
gasse s, mit einer svmpathischen Schau von
Werken aus dem Besitz von Freunden und
Mitgliedern dieser in stiller Bescheidenheit.
dach sehr konstant und erfolgreich iur die
Beiange der zeitgenassischen Kunst werben-
den lnslltutlon.
Die Ausstellung, der in einem zweiten Raum
der aus 20 Lithographien bestehende Apulien-
Zyklus oskar Kokoscl-ikas angegliedert war,
ließ angesichts der Werke eines Franz Alt,
oskar Laske, Egon Schiele, Gustav Klimt,
A, P. Gütersloh, J. Dobrowsky, angesichts der
Bilder und Graphiken iungerer Kunstler wie
Aratvm. Strasser, Watzl. Nowak. Gruber und
vieler anderer, erkennen, auf welch frucht-
baren Boden die von lng, Karl Gerstmaver,
dem Leiter der Galerie unri Herausgeber der
beliebten „Wiener Kunsthefte" geleistete
Autbaunrbeil geiallen ist.
Peter Baum
KUNSTBRIEF AUS GRAZ
Zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Zellen
bewegt die Frage des umbaues des Grazer
Rathauses die Gemüter, Das Grazer Rathaus
ist in seinerietzigen Form Pradukt eines um-
und Erweiterungsbaues einer ursarunglich
klassizistischen Anlage, Die Architekten
Wlelemans und Reuter. Erbauer des Justiz-
oalastes und mehrerer Kirchen in Wien.
hatten 1889 den Auftrag zur Umgestaltung
des Rathauses erholten und ihre Aufgabe im
Sinne und im Geiste der Endstufe des l-llstoz
rtsmus gelost. Das besonders in seiner Detail-
aestaltung uerwtldert wirkende Rathaus war
von Anfang an ein .,Stein des Anstoßes";
nunmehr ist neuerlich das Problem der
Umgestaltung der Fassaden ins Licht des
lnteresses gerückt worden. Diskussidnsgrund-
lage bildet ein vom Grazer Architekten
Prof, Jonser 1940 erstmals vorgelegten vor
wenigen Jahren revidierter Entwurf. der
eine Umgestaltung der Rctthausfassade im
Geiste des Klassizismus vorsieht. Da lonsers
Entwuri in vielen Belangen ebenso wenig
befriedigt wie der Zustand des Grazer Rot-
hauses nach dem Wlelemansschen Umbau
von 1890. hat sich der Grazer Gemeinderat
entschlossen, die Frage des Rathausumbaues
zum Objekt einer Volksbefragung zu machen.
"Alle und moderne Kunst" wird in der
Jännernurnmer 1967 ausführlich über dieses
Prablem referieren, ist doch das Grazer
Rathaus allen Mdngeln zum Trotz außerhalb
Wiens das bedeutendste Bauwerk des Histo-
rismus in Osterretch.
Das Kulturarnt der Stadt Graz hat seit einiger
zeit in einem allgemein zugangtichen Gang
des Rathauses eine .,Ganggalerte" unter-
gebracht, die allmonatlich das Werk eines
anderen Künstlers zur Schau stellt, Bis Ende
Mai konnte eine Kollektion von Werken der
Gelegenheilskunsl und ein Querschnitt durch
das zeichnerische Schaffen van Hans Hoff-
mann-Ybbs gezeigt werden. Anfang Juni
falgle eirieAusstellung von Portröfzelchnungen
des bekannten Linzer Graphlkers Anton
Watzl. Die Ganggalerie erfreut sich regen
Zuspruchs und tragt Kunst an Bevolkerungs-
kreise heran. die bisher von Ausstellungs-
veranstaltungen kaum NOHZ nahmen.
Mitte Juli wird in Graz das „Kulturhaus der
Stadt Graz" mit der Telluberncihme der Aus-
stellung "Engagierte Kunst" eröffnet, Das
,.t(utturhaus" ist in einem Stadlpolais der
neunziger Jahre des vergangenen Jahr-
hunderts untergebracht urid sall nach grund-
licher Renavierung im Laufe der nächsten
Jahre sämtliche einschlägigen Abteilungen
des Grazer Kulturamtes aufnehmen, so u. a,
eine kunstwissenschaltllche Fachbibliotheki
eine im Aufbau befindliche stadttsche Kunst-
sammlung und rridgticherweise auch Abtei-
lungen des Cirazer Stadtmuseums, dessen
Sammlungskern in schlalt Eggenberg unter-
gebracht ist.
Ernst Koller
MEISSENER PORZELLAN 171071810
Das Bayerische Natiarialmuseurri in München
wird vom 13.Juli bis 2. Oktober 1966 eine
umfangreiche Keramikausstellung unter dem
Titel "MEIGHGF Porzellan 1710m1B10"
zeigen. Diese Ausstellung umfaftt nahezu
1200 Figuren und Geschirre der berühmten
Manufaktur und ermagiicht damit einen
umfassenden Uberblick uber die Geschichte
des Metliener Porzellans
Da die Dresdener Sammlung erst zum Teil
wieder auigeslelit ist. schwere Kriegsverluste
zu beklagen hat und Reisen nach Dresden
für Besucher aus dem westlichen Europa
weitgehend erschwert sind, kann man heute
an keiner Stelle der Welt einen annähernd
umfassenden Uberblick über die Werke der
Meißener Manufaktur gewinnen. Die Mün-
chener Ausstellung zeigt Parzellane aus
deutschen Museen. Schlössern und aus Privat-
besitz
Der Ausstellungskatalog erittiatt 32 Farbtafeln
sowie fast 1000 Abbildungen auf 288 Tafeln.
Ausstellung und Katalog sind dem bekannten
Keramlkkenner und -foscller Dr med. Dr. h, c.
siegtried Ducret (zurichl zum es Geburtstag
gewidmet.
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Ernst Fuchs, Die Zeugung de
1951. Radierung. 300x14Bm
Ausstellung des Künstlers in
kischeri Galerie in Nurnbcrg
AlbrechlzDurer-Gesellschafl v
Henriette Florian, Porträt Fra
Csokors. Ol. 80x55 cm (au
slellung der Kuristlerin in d
„ll Corpine", Rom)
Jakob Anton Bucher, Ölbild (
Franz Xaver l-lauser. Halzsku
Peppina Wlelernlk. 1966. O1,
(aus der Ausstellung der dri
in der „Galerie la case d'or
AUSSTELLUNG AM RANDE:
An ungewohntem Ort
narnl
Volkshochschule Margctreten 7
Ausstellung von Collagen. Temp
und einigen Zeichnungen des
Premysl strakd statt. die Tend
Pop-Art mit betant dekardtiven
in einer sehr dem Strukturellen
Art und Weise verbinden. Die
hielt gutes Durchschrtittsniveou t.
ein
akzeptables, zettnahes ki
aemiihen, Sie hatte sich allerdings
sentatlveres Farum verdient (Abb