des Raumes. Als besonders verdienstlich ist hier die
Restaurierung der vielfach bcs:häd.igten Seiden-
tapeten durch Herrn Zich zu erwähnen. Erneuert
mußte nur die Grundbespannung aus „taubengrau-
blauer Lyonet Seide" werden, die irgendeinmal,
„weil stellenweise ausgeblaßt und fleckig geworden,
mit gleichtintiger Leimfarbe überstrichen" worden
war (Roessler). ln der zweiten Phase der Wiederher-
stellung wurde die ursprüngliche glanzvolle Schön-
heit des Salons in möglichstet Vollendung wiederge-
wonnen. So wurden im Palais in der Wallnersttaße die
Fensternischen ausgemessen und die Profile der dort
noch vorhandenen originalen Fensterflügel abgezeich-
net, und dann mit Hilfe dieser Ermittlungen die Spalet-
tcn und Parapete richtig gesetzt und neue Flügel,
Oberlichten und Fensterbretter gezimmert. Beim
Zusammenbau des arg beschädigten Marmor-
kamins, den dann der Steinmetz wieder völlig
hergerichtet hat, fand sich auf der Rückseite der
dreiteiligen Fayenceverkleidung ein eingebrannter
Firmenstempel, der ihre Herkunft aus Paris erweist.
Der normalerweise offene Kamin, der ia nun der
glatten XWand vorgeblendet ist, wurde mit einem
polierten Messingblech in profiliertem Rahmen
24
verschlossen. Eine heikle Arbeit war die Erneuerung
des Anstriches und der Vergoldung von Türen
und Lambris: alles war ja mit grauer Farbe häßlich
angestrichen, zahlreiche (inldprotile überschmiert
oder total verrieben. Nach Abdeckung von vier
oder fünf Farbschichten kam die ursprüngliche
Farbe zutage, ein stumpfes Weiß, kaum merkbar
grau getönt, und so ist dann alles mit Wachsleime
farbe neu gestrichen worden. Die (joldproiile hat
Museumsrestaurator Rudelstnrfer unter Verwene
dung von Blattgold wiederhergestellt, wobei nicht
Wenige von Grund auf neu vergoldet werden
mußten. Dabei und bei vielen anderen dieser Arbei-
ten hat Museumsfacharbeiter Georg Weiss intensiv
mitgehnlfen. Eingangstür und Fenster wurden
mit Antikglas versehen, einem in Deutschland
erzeugten mundgeblasenen Glas. Die Oliven für
die Fenster, in drei verschiedenen Größen, und
verschiedene andere Messingbeschläge wurden nach
Abdrücken, die wiederum in den ehemaligen Hmpiree
Zimmern in der Wallnerstraße genommen werden
konnten 7' hiefür gebührt dem kgl. britischen
Konsul Mr. W. Hair Dank W, neu gegossen und von
Museumsschlosser Scharer hergerichtet. Der Kamin-