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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 54 und 55)

TIONALE 
LUNG 
ISTHANDELS 
0M 
ETEILIGUNG 
ERREICHISCHEN 
ANDELS 
Im März 1962 veranstaltet die British 
Antique Dealers Association im Auf- 
trage der CINOA unter dem Titel 
"International Art Treasures Exhibi- 
tion" im Londoner Victoria 8 Albert 
Museum eine Ausstellung von Kunst- 
gegenstönden aus internationalem 
Kunsthandelsbesitz. 
Auf den vorbereitenden Aussendungen 
der Veranstalter schien auch Österreich 
als Teilnehmer auf. 
Nun erreicht uns von seiten der Lon- 
doner Veranstalter die bedauerliche 
Mitteilung, daß kein einziger öster- 
reichischer Kunsthöndler Objekte für 
die Ausstellung angemeldet habe. Die 
Gründe für die bedauerliche Zurück- 
haltung, die der österreichische Kunst- 
handel bei allen derartigen internatio- 
nalen Anlüssen bisher übte, sind wohl 
nicht darin zu suchen, daß er keine 
geeigneten Objekte besäße. Teilweise 
ist die wenig intensive propagandisti- 
sche Vorarbeit schuld. die sich in 
diesem Falle wieder nur auf eines der 
üblichen allgemeinen Kammerrund- 
schreiben beschränkte. Zum anderen 
Teil sind die Gründe aber wohl auch 
die gleichen. die bisher eine Aus- 
stellung des Kunsthandels in Österreich 
selbst verhindert haben. 
Dr. Ernst Köller 
EERUNGSKALENDER 
EUM WIEN 
DERE 
"ISHÄUSER 
TIGE ERGEBNISSE DER 
ISTAUKTION 
IEUM. 5.-9.12.1961 
Kunstversteigerungen: 9.711. 1. 
(Besichtigung 4. 5. u. 8. 1) 5. 8.2. 
 
 
(B.: 1.-3.2.). 13.716. 3. (B .-12. 3.: 
illustrierter Katalogi). 712. 4. (B.: 
5.7 7. 4.). 22.725. 5. ( 7.721. 5.: 
ilI. Kat.!). 18.722. 6. ( 716. 6.). 
18.-21. 9. (B.: 13.-17. 9 ill. Kat.!). 
S.-11. 10. (B.: 4.76. 10.). 5.78. 11. 
(B.: 31. 10.73. 11.). 4.77. 12. (B.: 
29.11.73. 12.; ill. Kat.!). 
Münzversteigerungen in der Dauer 
von vier Tagen ab: 22. 1.. 19. 2.. 
26. 3.. 30. 4.. 5. 6.. 2. 7.. 3. 9.. 22. 10.. 
19. 11.. 17. 12. Besichtigungen jeweils 
drei Werktage vorher. 
MÜNCHEN: 
Weinmüller: 14.-15. 3. (Möbel. 
Gemälde. Antiquitäten); 27.728. 6. 
(Kunstgegenstände aller Art). 
Hugo Ruef: 10.-12. 4. (Kunstgegen- 
stände aller Art). 
Karl 8 Faber: 15.718. 5. (Graphik. 
Zeichnungen. Gemälde. Bücher. Auto- 
graphen). 
FRANKFURTjMAlNz 
Gerd Rosen: 11.713. 4. (Kunstgegen- 
stände aller Art). 
BRAUNSCHWEIG: 
Eduard Hünerberg: 12. 13. 4.: 
64. Auktion. 
STUTTGART: 
Stuttgarter Kunstkabinett: 3.-5. 5.: 
Frühjahrsauktion. 
KÖLN: 
Kunsthaus Lempertz: 9.-14. 5.: 
468. Auktion (Alte Kunst); 5.- 6. 6.: 
469. Auktion (Kunst d. 20. Jh.). 
BERLIN: 
Gerd Rosen: 10.-12. 5.: Buchauktion. 
MARBURG: 
J. A. Stargardt: 24.-25. 5.: Auto- 
graphen (Slg. Ammann ll. u. a. Bes). 
ZÜRICH: 
Galerie Koller: 14.-19. 5. (Kunst- 
gegenstände aller Art). 
BERN: 
Gutekunst 8 Klipstein: 24.-26. 5. 
(Alte Graphik. zeitgenöss. Kunsl). 
Die Auktion brachte auf den Sektoren: 
Bilder. Miniaturen. Handzeichnungen 
nicht die erwarteten Ergebnisse. über- 
traf jedoch auf dem Gebiet der Anti- 
quitäten alle Erwartungen. Mit einem 
Meistbot von S 3.225.000.- blieb sie 
nur um Weniges hinter der 551. Auk- 
tion (März 1961) zurück. Kot. 46. 
H. Baldung Grien. Erzengel Gabriel 
90.0007 S; Kot. 100. Cornelis Sy- 
monsz van der Schalcke. Holländische 
Flachiandschaft 32.0007: Kai. 27. 
Hieronymus Cock. Die Versuchung 
d. hl. Antonius 110.000.7; Kot. 316. 
Gustav Kltmt. Landschaft m. Blumen- 
wiese 200.000. : Kot. 679. Louis- 
XV-Komrnode. schwedisch. 38.000.-; 
Kat. 575. Got. Skulptur. Halbfigur 
der Muttergottes rn. d. Kind 130.000. -; 
Kat. 576. 577. 2 spätgot. Altarflügel. 
je 70.0007; Kclt. 820. Kunckel-Känn- 
chen 30.000. . Kot. 951. Renaissance- 
Pulverhorn 22000-1 Kot. 1086. Sta- 
mesischer Buddhakopf. Lobpuri-Epo- 
che. 22.000.7 S. 
 
VORSCHAU AUF DIE 
555. KUNSTAUKTION 
DES DOROTHEUMS 
12. BIS 16. MÄRZ 1962 
In dieser Auktion gibt es einige für die 
Kunstgeschichte Österreichs nicht un- 
wesentliche. zumTeil sogar hochwichtige 
Bilder. von denen an erster Stelle 
..Alexander der Große im Atelier des 
Apelies" von Johann Georg Plazer 
genannt sei (s. Abb.). Zeitlich schließt 
ein Frühwerk von Friedrich Gauer- 
mann an. das eine Herde an der Tränke 
darstellt. voll signiert und 1826 datiert 
ist und von Gauermann selbst in seinem 
"Einnahmebuch" unter dem Jahr 1827 
beschrieben wurde. Eine Expertise von 
Grimschitz liegt vor. außerdem wird 
das Bild von Feuchtmüller in dem im 
Entstehen begriffenen großen Gauer- 
mann-Werk publiziert (s. Abb). Die 
genannten Bilder werden an Bedeutung 
vielleicht sogar noch übertroffen von 
einem Frühwerk Kokoschkas. dem 
unvollendeten Porträt eines sitzenden 
Mädchens. das in einer Zuschrift 
des Künstlers an das Dorotheum als 
..sehr wichtige Arbeit etwa aus dem 
Jahre 1908" bezeichnet wird (Abb.). 
An Werken österreichischer Maler 
seien Munkaczys Vorstudie zu .,Vaters 
Geburtstag" (bei Vanderbilt New York). 
Defreggers ,.Kinder des Malers J. E. 
Schindler" (ehemals Besitz der Gal. d. 
19. Jh.) und J. B. Reiters ..Orangen- 
Verkäufer" (aufgenommen in den von 
Dr. Alice Strobl bearbeiteten. vor dem 
Erscheinen stehenden Oeuvrekatalog) 
erwähnt. 
Das weitere Angebot umfaßt auf dem 
Bildersektoreine..Beweinung"von Cor- 
nelis Jac. van Amsterdam (frühes 
16. Jh.). zwei Porträts des Nürnberger 
'Malers Lorenz Staud (ddt. 1614). 
ein ..Wandertheater" von Gerrit 
Berckheyde (signiert). ferner zwei figu- 
renreiche Gegenstücke (Fischmarkt. 
Gemüsemarkt) von Pieter Bout. ein 
Schlachtenbild von Anton Franz v. d. 
Meulen und eine Campagnalandschaft 
von Agostino Tassi. dem Lehrer von 
Claude Lerrain. 
Bei den Skulpturen fallen zwei bur- 
gundisch-flämische Engelstotuen mit 
Leidenswerkzeugen Christi (Ende 
15. Jh.) auf; genannt seien ferner eine 
Paulus-Figur aus dem Umkreis des 
Meisters der Blutenburger Apostel. 
ein barocker ..Guter Hirte". der der 
Werkstatt von Martin und Michael 
Ziirn entstammt. und eine Dreifaltig- 
keitsgruppe. die mit J. M. Götz in 
Zusammenhang gebracht werden kann. 
Bei den Möbeln dominieren ein Lyoner 
Armoire a deux Corps (Mitte 16. Jh.). 
ein englisches Aufsatz-Kabinett der 
Mitte des 17. Jahrhunderts. eine Louis- 
XlV-Kommode mit prächtiger Market- 
terie und originalen Bronzemontierun- 
gen (französisch. um 1680) sowie ein 
Louis-XlV-Tisch ähnlicher Ausführung 
und Provenienz. Eine besondere Kost- 
barkeit ist ein holländischer Rokoko- 
Aufsatzschrank mit reichster Vogel- 
und Florolrnarketterie: zu den am 
Morkte bereits sehr seltenen Stücken 
gehört eine venezianische Lack-Encoi- 
gnure mit gemalten und aufgeklebten 
Chinoiserien. 
Die Sparte ..Ausgrabungen" enthält 
u. a. eine prächtige ägyptische Stuck- 
maske (um 1200 v. Chr). unter den 
Exotika sind sechs zapotekische Urnen 
von großer Bedeutung. werden solche 
Stücke doch wahrscheinlich zum ersten 
Mal auf dem Wiener Markte ausge- 
boten. 
Genannt seien noch eine Faentiner 
Apothekerkanne um 1510. eine Holit- 
scher Figur (stehender Heiliger. um 
1770). drel Kothgasser-Gläser. ein 
Mohn-Glas. eine großartige russische 
Ikone mit Szenen aus dem Leben 
Johannes d. T. (spätes 17. Jh.) und ein 
Meißener Bacchus von J. J. Kändler 
(um1750). 

	        
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