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(iesamteifekts die vollkommene Fülle des Gegen-
ständlichen zu erreichen, das war des öfteren ein
letztes Ziel des Ehrgeizes großer Maler. Tizian,
Tintoretto, Rembrandt, Goya sind die in diesem
Zusammenhang mit Hals mitunter genannten Ana-
logiefalle.
Unwichtig erscheinen dem auf das Bildnis konzen-
trierten Maler auch die Einzelheiten des Raumes e -
aber auch dies ist nicht allein aus der Gleichgültigkeit
des Alters gegenüber den Äußerlichkeiten zu er-
klären, sondern auch hier wirkt der Ehrgeiz des
„Minimum an Mitteln i Maximum an Wirkung",
und ferner das Kunstmittel, durch Ungevaißheit ge-
heimnisvoll zu sein. Übrigens hat dem Maler Hals
der Umgebungsratim seiner Figuren niemals viel
bedeutet; es bekommt nur das Unbestimmte der
Raumandeutung in den letzten Porträts gleichfalls,
konform mit allem andern, den neuen Wert des
Tiefgründigen.
Man könnte sich gleicherweise fragen, ob an der oft
wild Hatternden Pinselführung in diesen Bildern
mehr die Absicht einer Darstellung des Gebrech-
lichen, der Unruhe und bnsicherheit der Figuren,
in Körper und Seele, den entscheidenden Anteil
hatte oder mehr die selbständig wirkende, die hin-
reißende Form, hinreißend für den Maler wie für
den Beschauer. Die Antwort wäre da die gleiche
wie bei den bisherigen Fragen, nämlich: wir können
gar nicht sagen, wo der stärkere Antrieb lag (was
rend das bei Werken geringeren Ranges zumeist
gelingt), so völlig gleichwertig sind die Illusion des
Wirklichen und die vom äußeren Wirklichkeitsbild
weit entfernte Form, so dicht ist ihre Wechselbee
ziehung. Damit hängt schließlich auch, als weiterer
Anlaß zur Bewunderung, zusammen, daß diese der?
maßen freie Form so gar nicht als Vfillkür, als
subjektiv wirktl).
Alles, was wir an diesen spätesten Werken von Hals
bestaunen, geht uns so nahe, weil es im lnhalt wie
in der Form den Zielen der Malerei seit dem linde
des neunzehnten Jahrhunderts so sehr verwandt
ist-i). 1m inhaltlichen: als Darstellung der nahenden
Auflösung und des Zerfalls, als letzter Blick vor
dem Tod und zum Tode hin, als Metaphysik völlig
abseits von allem Religiösen, also gänzlich innerhalb
des Profanen der holländischen Wlirklichkeitsma-
lerei, und von ihr doch wieder so verschieden wie
die Mystik Rembrandts, weit über Velazquez hinaus
und lange vor Goya. ln der Form: durch die bis
zu den äußersten hliäglichkeiten vorstoßcnde Kunst
der Umsetzung der stoi-Tlichen, plastischen und
räumlichen Realität in eine malerische Flächenpro-
iektion. Die Mittel dieser Proiektion, längst mehr
(ieist als Technik geworden, stehen nun auch im
Dienst der Wiedergabe innerer Sachverhalte und
Vorgänge, sie bedeuten einen cxpressionistisch ge-
wordenen Impressionismus. Daß uns diese Aus-
druckssprache wegen ihrer „Modernität" so sehr
berührt, uns, die wir (iorinth und Knkoschka
kennen, ist nicht weiter verwunderlich, aber wie
verhält es sich mit den früheren Bildern von Hals,
mit den großen Gruppenbildnissen vor allem? Ver-
blassen sie wirklich vnr jenen dunklen Bildern?
Was an diesen Schützenstücken anders ist als an den
späten Regentenstücken, ist rasch aufgezählt: die
denkbar kunstvollste Verschränkung des Figuren-
cnsembles gegenüber der denkbar einfachsten Ane
ordnung, der Reduktion auf das schlichteste Neben-
einander in Raum und Fläche4); üherHießcnde,
prunkcnde Vielfalt in der Wiedergabe der Materie
und ihrer Oberiiächenreize statt äußerster Dämpfung