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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 11 und 12)

Von den Ledereinbänden 
ist der bemerkenswexteste 
jener von Miss E. J. Gedye 
für Thomas a Kempis An- 
dachtsbuch. Die Schwierig- 
keit der Anbringung des 
Kreuzes behufs Dekoration 
dieses Andachtsbuches ist 
ganz famos überwunden und 
die plastische Solidität des 
Rückens erinnert an die un- 
zerstörbaren Arbeiten der 
mittelalterlichen Buchbinder. 
Das Leder ist sorgfältig ge- 
wählt, was Farbe - gelblich- 
grau - und Textur - ziemlich 
grob gekörnt - betrifft. Das 
Blattmuster ist in Dunkelgrün 
aufgestempelt. 
Ausstellung in Bristol, Bucheinband für Thomas a Kempis Das Oxfgfdbuch eng- 
w" Miss E'J' Gedye lischer Poesie hat auf dem 
Deckel eine auf ungewöhn- 
liche und sehr leichte Art behandelte Pfauenzeichnung. Es ist von 
Mr. Turbayne ausgeführt, obwohl sein Name verschwiegen ist und der Band 
in der Gruppe der „Oxford University Press" ausgestellt ist. Von ausgesuchtem 
Geschmacke ist auch der Einband der Morris'schen Architekturgeschichte 
von Westminster Abbey von Miss E. J. Gedye und „Sonette aus dem 
Portugiesischen" von Miss L. Arnold. Aber diese sowohl als auch Tennysons 
„Maud" von Miss K. Adams M die meisten Einbände sind von Damen aus- 
geführt - mögen in der Reproduktion für sich selbst sprechen. 
Was Metallarbeiten betrifft, ist da vor allen Dingen eine Kaffee-Anricht- 
tasse aus getriebenem Kupfer von Miss H. Smith, vollendet in der präzisen 
Ausführung und praktisch durch die Ausbuchtungen Für die Finger des Trägers 
in der Mitte der Schmalseiten. Das Motiv ist der von Baxter in Liverpool so 
vielfach verwendeten Mondkrautpflanze entlehnt und die Wirkung durch die 
durchbrochene Arbeit des Randes erhöht. 
Die Plaque von Miss F. Braddon ist in Stahl getrieben und mit Perl- 
muttereinlagen verziert. Die Linien des Entwurfes sind denen des Spinnen- 
gewebes entnommen. Die Umrahmungslinien der Perlmuttereinlagen sind 
auf geschickte Art mit dem inneren Kreise verbunden, so dass sie ein 
sphärisches Dreieck bilden. Die Farbenzusammenstellung des matten Stahles 
mit der irisierenden Muschel ist neu und anregend. 
Die St. Georgs Plaque von E. F. Fabian ist nur als Dekorationsstück 
gemeint, da das ziemlich erhabene Relief sie für praktische Zwecke untauglich 

	        
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