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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

uung hat aber ergeben, daß der Kern 
er Mauer mittelalterlich ist, wenn er 
1 nicht aus der Bauzeit des Turmes, also 
ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts 
imt. Daß der Turm ursprünglich frei- 
end die Westecke der Burg geschützt 
beweisen die Buckelquadern an der 
mkante, die durch die Bastion heute 
veise verdeckt sind, und der gotische 
msockel (oder Auflager für einen Wehr- 
g?), der am Boden des Ganges gerade 
1 sichtbar ist. Die Mantelmauer ist von 
rmer Stärke und birgt an der Nordwest- 
z einen kasemattenartigen Raum mit 
m Tonnengewölbe aus Bruchstein und 
m später verkleinerten Fenster. Der 
z ist innen mit den Resten eines aus 
geln aufgeführten Backofens verbaut, 
Öffnung zu diesem Eck von einem 
dbogen aus hochkant gestellten Bruch- 
ien überspannt. Weiter oben noch eine 
Ziegeln vermauerte Öffnung. 
aus Bruchstein gemauerte Wölbung 
r Laibung ist nun, wo immer sie in 
er Gegend vorkommt, ob an Kirch- 
aen, Apsiden, Burgen oder Kellern, 
sicheres Kriterium für die Entstehungs- 
eines Bauteiles im Mittelalter, die obere 
nze liegt etwa um 1500 oder etwas 
er. Von 1600 an hat man nur noch mit 
;eln gewölbt. In Forchtenstein finden 
diese Bruchsteinwölbung durchwegs 
Turm und seinen Innenräumen, den 
merstuben, Schießscharten und Kami- 
im Mauerwerk des Rundganges und 
1 an einer anderen Stelle: in einem von 
d nach Süd verlaufenden Wehrgang 
Inneren der Hauptbastion unter dem 
oßportal. An ihn schließen zwei über- 
nderliegende gewölbte Räume im Süd- 
ck dieser Bastion an, deren Innenkante 
t rund verläuft, während ihre Außen- 
ern im 17. Jahrhundert verkleidet wur- 
An ihrem Gewölbe hat sich auch noch 
Mörtelbindung erhalten, die, wie im 
m, deutlich Abdruck und Maserung 
Schalungsbretter zeigt. (In den Ge- 
Jekappen der Kammer mit dem Kreuz- 
engewölbe und dem Mattersdorfcr 
ipen-Schlußstein im zweiten Geschoß 
alten Turmes wurden die Schalungs- 
ter nie abgenommen.) 
Gang zwischen Mantelmauer und 
11 nun hatte Baumeister Radäck mit 
t aus Ziegeln gebildeten Ringtonne 
wölbt, darüber wurde Erde aufge- 
ttet und rundherum eine Bastion- 
er aufgesetzt. Von hier aus wurde 
1 ein neuer Zugang zum Inneren des 
nes durchgebrochen, der zu der Stiege 
t, über die man nach unten die gewölbte 
imer und nach oben durch eine gotische 
z den Schacht mit der hölzernen Auf- 
gstreppe erreicht. 
tief hat nun die Mantelmauer um den 
n gereicht? Sie stößt im Norden in 
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nach Westen weist, von einem Mauerkranz 
mit Schießluken umgeben und von einem 
Rasenplatz bedeckt ist. Ihre nördliche 
Begrcnzungsmauer, die bis zum Niveau 
des heutigen Burgeinganges abfällt, bildet 
den Hintergrund für den Neptunbrunnen. 
Die Masse der Bastion hinter dieser Mauer 
besteht nun nicht aus gewachsenem Fels 
oder Aufschüttung, aller Wahrscheinlich- 
keit nach birgt sie einen oder mehrere 
gewölbte Raume. Beim Graben einer Ab- 
leitungsrinne für Regenwasser stieß rnan 
nämlich, nach Aussage eines alten Forchten- 
steiner Grenadiers, vor etwa 30 Jahren 
oben im Rasen auf Gewölbescheitel, die 
man aber nicht näher untersuchte. 
Von dem im äußeren Nordtrakt zur Haupt- 
bastion aufsteigenden gedeckten Gang aus 
ist der Keller unter dem Innenttakt zu- 
gänglich, der etwas höher liegt als das Tor. 
In seiner Westmauer von fast 5 Meter 
Stärke ist, etwas nach Süden aus der Achse 
gerückt, eine rundbogige Nische, die wie 
ein vermauertes Tor aussieht und von 
A. Klaar in seinem Baualtersplan als alter 
Burgeingang gedeutet wird. Könnte man 
durch die Bastiongewölbe in das Innere 
eindringen, müßte man den Fuß der 
Mantelmauer, ihren Anstoß an die West- 
front und die Außenseite des gotischen 
Burgtores finden. Wenn diese Annahme 
stimmt, dann wäre dieser Keller der alte 
Aufgang zur östlichen Hauptbastei. Ich 
sage Aufgang, denn die oben genannten 
Gewölbe des östlichen Wehrganges liegen 
höher als das heutige Kellerniveau, wir 
hätten also hier die „Keller, so tiel-Ier 
graben worden seint", wobei man die 
alten Mauern in ihrer ganzen Dicke (Nord 
3,40 Meter, Süd 2,70 Meter) stehen ließ 
und nur ihre Oberfläche frisch verkleidete. 
Das Niveau dieses Kellers liegt an der 
Ostseite in 8Meter Länge noch einmal 
zirka 2 Meter tiefer. 
Über den Bestand an der Südseite des alten 
Turmes ist zu sagen: Die Mantelmauer 
hat an der Stelle, an der sie mit dem Turm 
in Verbindung steht, eine Dicke von 5 Meter 
und reicht, sich um zirka 1 Meter ver- 
jüngend, noch 15 Meter nach Südost. Hier 
biegt nach Nord in spitzem Winkel eine 
Mauer von 2 Meter Stärke ab. Zwischen 
dem Turm und dieser Mauer, in der unter 
abgefallenem Putz Reste eines Entlastungs- 
bogens aus hochkant gestelltem Bruchstein 
sichtbar sind und die zweifellos mittel- 
alterlich ist, liegt die kleine Zisterne; der 
Boden dieses Raumes ist erhöht, aber wie 
wir feststellen konnten, nicht über gewach- 
senem Fels, sondern einer Aufschüttung, 
die wahrscheinlich bei der barocken Neu- 
fassung der Zisterne entstanden ist. 
Der zweite Kontrakt vom 4. Dezember 1634 
bestimmt nun, daß „neben des großen 
Thurns und der alten Cistern" ein Keller 
auszugraben sei, dessen Maße in Breite 
Schloß Forchtmstein, Spitz im (Lang zwischen de: 
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Grundriß des Schlosses Forchlensxrin aus drm 11m 11,7 
ANMERKUNG 7 
1 Orig, Ungarisches Smtsaxchiv. Familienarchiv Emma, 
113,. s. Fuc. A, Nr. 7.
	        
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