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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

 
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Carlos Riefel, Früchleslillebeg), Aquarell 
Carlos alelel. Slilleben mit Apfeln, Aquarell 
Carlos Riefel, Stilleben mit Kokosnuß und Schmelfer- 
lingerl, Aquarell 
 
Urteil nach. ein Schaffen in herkömmlichen 
Bahnen zu sein scheint, erweist sich letzthin als 
ein Tütigsein mit Zukunftsaspekten. Denn diese 
liegen für die Malerei ohne Zweifel wieder auf 
den Gebieten der Realitäten. des natürlichen und 
menschlichen Daseins. 
ln Carlos Riefels bisherigem Lebenswerk 7 vielen 
hunderten Aquarellen von Blumen und Früchten, 
sogenannten Stitleben, zeichnen sich deutlich zwei 
Phasen der Gestaltungsweise, zwei Darstellungs- 
möglichkeiten der Realität ab. Diese liegen 
nicht in der malerischen Detailbehandlung, die 
sich in beiden Stadien immer gleich bleibt. sondern 
in der kompositorischen Anordnung der Dinge, 
in dem Einbeziehen einer neuen Dimension. Die 
Blätter der dreißiger, vierziger und auch noch 
der fünfziger Jahre zeigen fast immer eine zen- 
tralistische Anordnung, eine Mittelgruppe, auf die 
alles Licht und aller malerischer Glanz aufge- 
wendet ist und die, wie der rundliche Kern von 
einer Schale, vom Weiß des Blattes umgeben wird. 
Die Blätter der letzten Jahre jedoch verraten ein 
Gestaltungsprinzip. das einem pluralistischem 
Nebeneinander der Blumen und Früchte gleich- 
kommt, bei dem das über den Blattgrund gestreute, 
aber isolierte und sein Eigenleben führende 
Einzelding durch das räumlich wirkende Weiß 
zwischen ihnen ein geheimnisvoll webendes 
Leben erhält. Wie bei den ostasiatischen Malern 
ist das Weiß jetzt nicht allein nur eine räumliche, 
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