MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

und ihre Museen 
ministerium für Unterricht gibt 
aß in den ihm unterstehenden 
Kunstsammlungen und Museen 
aleri Dezember 1966 41.544 und 
47.987 Besucher gezählt wurden. 
 
E iiß 
i Geburt". 
s, 2. Viertel 19, Jh, (aus der Aus- 
Weihnachtliche Hinterglasbilder 
Landesmuseum, Wien) 
I die Ausstellung von Slovko Tihec 
idalf Kotnik in der Galerie Tao. 
Hinterglasbild aus 
Eröffnung Branko 
Lütbüth 
ll' von Slavko Tihec (Abb. 2, 3 
r Ausstellung m der Galerie Tao) 
Prankl, „Piazza delta Signarina". 
uschezeichnung aus dem "Florenz- 
' (aus der Ausstellung des Künstlers 
Galerie auf der Slubenbastei) 
sprach Prof. 
 
JOANNEUM, ALTE GALERIE 
(Auntellung; Abb. a) 
Blick in die Fotoausstellung der Galerie 
nächst St. Stephan. Unser Bild zeigt Arbei- 
ten des Deutschen Floris Michael Neususs 
Zeichnung von Paul Rotterdam (aus der 
Ausstellung des Wiener Neustödter Malers 
und Graphikers in der Galerie im 
Griechenbeisl) 
Eröffnung der Ausstellung lnge Vavra in 
der Galerie der Ersten österreichischen 
Spar-Casse 
Johann von Lederwasch, Predigt des 
hl. Johannes d. T.. 1792 (aus der Aus- 
stellung der Alten Galerie am Landes- 
museum Joanneurn. Graz, Ende des 
vorigen Jahres) 
 
GALERIE STU BENBASTEI: 
Walter Prunkl 
Florenz, das erst vor wenigen Monaten 
auf Grund der verheerenden Über- 
schwemmungskatastrophe. von der diese 
alte Kulturstadt betroffen wurde und 
der zahllose Kunstwerke von unermeß- 
lichem Wert zum Opfer Gelen, der 
Weltpresse Schlagzeilen lieferte, ist 
auch Gegenstand eines Zyklus von 
Tuschemalereien Walter Prankls, den 
der 1935 geborene und als Architekt 
in Wien tätige Künstler in der Galerie 
auf der Stubenbastei ausstellte. 
Prankls einundzwanzig Blätter dieser - 
vor der Überschwemmungskatastrophe 
zustande gekommenen - Reihe ver- 
raten schon bei flüchtigem Hinschauen 
eine sehr ausgeprägte. persönliche und 
dynamische Handschrift. Die kompo- 
sitorische Sicherheit, in der Prankl die 
bekanntesten Plätze, Brücken und Ge- 
bäude der Stadt äußerst freizügig aufs 
Papier bannt, täßt die geschickte Hand 
des beinahe virtuos mit Proportionen 
und Perspektiven hantierenden Archi- 
tekten stets durchspüren. 
Was Prankls Arbeiten jedoch ganz 
wesentlich von bloßen Architektur- 
studien. Reiseskizzen und ähnlichem 
dieses Genres unterscheidet. ist ihr 
autonomer Charakter. ihr selbstän- 
diger zeichnerischer Rang, auf den 
auch Dr. Wilhelm Mrazek bei der 
Eröffnungsrede hinwies. Prankl, ein 
sehr nach innen gekehrter und jeder 
bloßen Effekthascherei abholderMensch, 
ist ein überaus sensibler Graphiker 
bzw. Maler. der sich über alles, was 
er tut, genau Rechenschaft gibt. dabei 
jedoch nie r und das veranschaulichen 
seine Zeichnungen ganz deutlich - ins 
Kleinliche, Behagliche, Oberflächliche 
abschweift. Allen graphischen Reizen 
und Möglichkeiten, ob sie nun durch 
Verwendung von Feder. Stiel. Pinsel. 
Schwemmwasser. den Strahl eines 
Brunnens oder herabprasselnden Regen 
ausgelöst werden, steht er stets auf- 
nahmebereit gegenüber und bezieht 
sie in mannigfachen Nuancierungen 
und ungemein lebendiger Art seinen 
Tuschmalereien ein. 
Sicherlich war nicht alles. was Prankl 
auf der Stubenbastei zeigte. allererste 
Qualität, in Anbetracht der Spontanei- 
tät, mit der seine - gelegentlich noch 
mit Temperafarben überarbeiteten 7 
Blätter gefertigt wurden, darf dies 
jedoch nicht verwundern. Für Prankl 
bedeutet nämlich jede neue Arbeit 
stets auch ein neues formales Wagnis. 
Dem Spannungsreichtum und der Le- 
bendigkeit seiner Florenz-Bilder ent- 
spricht auch ihr innerer Klang, ihr 
Stirnmungsgehalt. ihr düsterer, ner- 
vöser Charakter, der - unabhängig 
vom zeichnerischen Wert zu sehr 
subjektiver Stellungnahme herausfor- 
dert (Abb. 4). 
GALERIE IM GRIECHENBEISL: 
Neues von Rotterdam und Lapinski 
Der 1939 in Wiener Neustadt geborene 
und gegenwärtig in Wien lebende 
Maler und Graphiker Paul Rotterdam 
kann für sich in Anspruch nehmen, zu 
den interessantesten Vertretern der 
insbesondere in letzter Zeit stärker ins 
Blickfeld geratenen Künstlergenera- 
tion unter dreißig Jahren in Österreich 
zu zählen. Nach einer erfolgreichen 
Einzelausstellung in Texas, USA, war- 
tete er in der Galerie im Griechenbeisl 
(wo sich eine possierliche Hutter-Schau 
Wochen vorher als glänzender Kassen- 
schlager erwies und das Publikum in 
Scharen anlockte) innerhalb kürzester 
Zeit mit einer weiteren Kollektive 
neuer Zeichnungen auf. 
Seine in der Farbe sehr sparsamen 
Arbeiten schließen eindeutig an die 
stilistischen Erkenntnisse und Eigen- 
heiten eines Klimt und Schiele, an die 
Linienspiele und Kringel des Jugend- 
stils an. Ausgehend von einem kon- 
kreten Naturvorbild, einer „Land- 
schaft". einer „Sitzbank" oder einem 
..Grünen Tisch", gefällt sich Rotterdam 
in einer nicht unmanirierten. aber 
auch nicht kleinmeisterlichen peniblen 
Zeichenweise. in der mit festen Strichen 
und dicht gekröuselten Flächenteilen 
das Wesentliche des Motivs festgehalten 
wird. Dieses geschickt in die Fläche 
gespannte „graphische Gerüst" wird 
dann zumeist noch zusätzlich mit 
graphisch reizvollen. doch bildnerisch 
kaum motivierten Ausschmückungen, 
mit locker fallenden, jugendstilartig 
anmutenden Schleifen und zeichne- 
rischen Verdichtungen ergänzt. 
Spätestens in dieser Phase des Ge- 
staltens liegen aber auch die Gefahren 
und Unnotwendigkeiten der Rotter- 
damschen Zeichnungen. die bei allem 
Geschick und aller zeichnerischen 
Eleganz, die in ihnen zutage treten. in 
der Regel gegenüber seinen Malereien 
und den prächtigen Radierungen um 
einiges abfallen. 
Die ebenfalls vom Griechenbeisl vor- 
gestellten abstrakten Lithographien des 
Warschauers Tadeusz Lapinski (Jahr- 
gang 1928) entsprechen dem, was man 
heute 4 sehr verallgemeinernd - 
als solide Moderne bezeichnet, Sie 
werfen daher auch kaum Probleme auf, 
beunruhigen nicht, sondern gefallen 
sich in einem durch farbige Subtilität 
gekennzeichneten. geometrisch-ab- 
strakten Arrangement, Lapinski erweist 
sich in diesen fiächigen Kompositionen 
nicht nur als versierter Handwerker. 
sondern auch als vorzüglicher Stilist 
mit persönlicher Note im Hinblick auf 
formales Vermögen und ein nuancen- 
reiches Kolorit. So wie bei Rotterdam 
sind allerdings auch bei seinen Arbeiten 
stärkere qualitative Schwankungen 
festzustellen (Abb. 6). 
KULTURAMT DER STADT WIEN: 
Schöiiwcild und Schwaiger 
Den mit dem Förderungspreis für 
bildende Kunst 1966 ausgezeichneten 
Künstlern Rudolf Schwaiger (geboren 
1924 in Ebensee) und Rudolf Schönwald 
widmete das Kulturamt der Stadt Wien 
aus Anlaß dieser Würdigung eine ge- 
meinsame Sonderschau im Ausstellungs- 
raum am Friedrich Schmidt-Platz S. 
Die einfühlsam aus dem Stein ge- 
meißelten, herben Skulpturen Schwai- 
gers (zumeist kraftvolle Frauentiguren 
mit archaischem Einschlag) wurden von 
Schönwalds gut bekannten. nicht weni- 
ger kraftvollen, doch vielfach ent- 
schieden originelleren Holzschnitten 
wirkungsvoll und in einer zu aufschluß- 
reichen Vergleichen über zeitgemäße 
gegenständliche Kunst herausfordern- 
den Art und Weise ergänzt. Die als 
knapper Querschnitt durch das Schaffen 
der Künstler zu wertende Ausstellung 
veranschaulichte in beiden Fällen, daß 
die Vergabe der Preise zu Recht er- 
folgte. (Dies läßt sich übrigens auch 
hinsichtlich der Staatspreise für Graphik 
an Gotthard Muhr und Arnulf Rainer 
und der Vergabe des Joanneum- 
Kunstpreises an Wolfgang Hollegha 
mit Freude konstatieren.) 
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