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gelegene Haustheil wird zu einem für Gäste bestimmten und bei feierlichen Familienanlässen
benützten Zimmer (eusü manch eingerichtet und hat ein Fenster in der Ostwand mit Heiligen
bildern oberhalb desselben und noch zwei andere in der Frontseite. In diesem Zimmer
werden die werthvollen Kleidungsstücke, das bessere Bettzeug und die für die zn verheiratenden
Töchter bestimmte Mitgift, theils auf einem Balken tzrinckü) ausgehängt, theils in einer
Truhe (laäü) verschlossen, aufbewahrt. Meist ist es die Truhe, in welcher die Hausfrau
ihre Aussteuer an Kleidungsstücken aller Art dem Manne ins Haus gebracht hatte, und
Walkmühle (plus äs iLnsts).
welche nur beim Verheiraten einer Tochter mit der für diese bestimmten, neuangekauften
Truhe zeitlich umgetauscht wird. In manchen Häusern wird von dem Raume dieses Zimmers,
gegen die Nordseite hin, etwa ein Viertheil durch eine Bretter- oder Balkenwand abgesondert,
mit einem Eingänge aus dem Zimmer und mit einem sehr kleinen Fensterchen in der Ostwand
versehen und zu einem Ankleidezimmerchen, gewöhnlich für Frauen, wohl auch als Schlaf
gemach eingerichtet. Wenn diese Balkenwand nicht bis zur Decke reicht, so werden über
dieselbe Kleidungsstücke gelegt.
Vor dem Hanse und an der Westseite, hie und da auch an der Nordseite desselben,
befindet sich ein größerer Hofraum und ein mit Brnnnenschwengel (euiupüim) oder
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