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liche Umgebung, die erscheinenden Engel werden
nicht in penibler Weise dargestellt. Was erscheint.
ist eine Gesamtatmasphöre. ein Aufragen Auf-
rauschen von großer Pracht, ein Schollen und
Tönen. ein Schweben und Gleiten. das seine Wir-
kung tut und bei all seiner Abstraktheit die vom
Thema her gebotenen Assoziationen zulüßt. ja sie
evoziert.
Carl Unger, in großen Mosaikauftrügen erfahren.
hat auch bei diesem kreuzförmigen, nicht weniger
als 8 Meter hohen und 15 Meter breiten Werk
wieder seine ungewöhnliche TretTsicherheit be-
wiesen, sowohl im Aufbau des Ganzen als auch in
der Farbwirkung. Er nahm das stärkste Rot, das
stärkste Grün, setzte Orange und Gelb und Ocker-
löne, Weiß und Grau hinzu, verwendete Schwarz
sehr betont und band das Ganze durch reich
variiertes wunderbares Blau.
Aus verschiedenartigen Steinen. darunter auch den
klassischen venezianischen Smalten, ist das Mosaik
zusammengesetzt. im Glasfluß von erlesener Wir-
kung. Landschaft und Architektur können sich
ineinander verwandeln, die zwölf Grundmauern.
die zwöllTore als architektonische Sigel erscheinen,
und goldene Flecken als die Gesichter der Engel.
Johannes ist aufdem Berg entrückt. Das himmlische
Jerusalem ist eine überirdische Vision. Das Fluten
der Gesichte hört nicht auf. Eines geht in das andere
über. Was bleibt. ist keine festgefügte, konkrete
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Vorstellung. Die Stadt senkt sich vom Himmel
herab, prächtig geschmückt wie eine Braut. Sie
funkelt wie ein Edelstein. wie der kristallhelle
Jaspis. Sie hat eine große, hohe Mauer mit zwölf
Toren. Auf den Toren stehen zwölf Engel. Die
Mauer der Stadt ist auf zwölf Grundsteinen er;
richtet. Über den Toren erheben sich Türme und
Zinnen.
Die Stadt ist voll Licht. Licht kommt aus ihr heraus.
Der Platz in der Stadt, das Zentrum, ist aus Gold,
und inmitten des Platzes steht der Thron Gottes.
Am Fuße des Throns fließt ein Strom lebendigen
Wassers, klar wie Kristall. Inmitten der Straße und
auf beiden Seiten des Stroms steht der Baum des
Lebens. Er trügt zwölfmal Früchte; jeden Monat
bringt er eine Frucht. Die Zinnen aus Gold sind
durchsichtig. Die Gesichte wiederholen sich.
steigern sich ins Phantastische hinein, und die Engel
kommen, lobsingen die Herrlichkeit des neuen
Lebens. Das etwa war es. was der Künstler von
der Lektüre behielt. Die himmlische Stadt. die sich
herabsenkt. istdieMetapherfürden neuen Glauben.
Das neue Jerusalem wird gegründet auf dem alten
Jerusalem.
Er hatte das Buch weggelegt und ganz frei zu
malen begonnen. hat an das Wasser des Lebens.
an den Baum des Lebens. an den Platz mit dem
goldenen Thron. an Johannes gedacht, der auf
den Berg geht und seine Visionen hat. und an die