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"Die Wiener Werksäälle 7 Modernes Kunslhqndwu
190371932"
Iung
'k von
Norbert Schlesinger. der sich vor die schwierige
Aufgabe gestellt sah, Möbel, Holz- und Metall-
cirbeiten. ausgewählten Schmuck. Keramik, Gläser,
Lederarbeiten. Gebrauchsgraphik, Entwürfe aller
Art und andere Gegenstände des Kunsthandwerks
zu einem harmonischen Panorama zu vereinen.
Ein mit 90 Abbildungen versehener Katalog
(Gestaltung Leopold Netopil) mit Beiträgen Hoff-
manns und einer fundierten historischen Einführung
von Wilhelm Mrazek darf in diesem Zusammen-
hang als die bisher wichtigste Publikation über die
von Hoffmann, Kola Moser und dem Wiener
Kaufmann Fritz Würndorfer 1903 gegründete
Wiener Werkstätte genannt werden.
,.Die Wiener Werkstätte ist heute ein ruhmreiches
Kapitel österreichischer Kunstgeschichte. Sie kann
in der veränderten Situation nicht wieder zum
Leben erweckt werden, und man kann sie nicht
kopieren. so intensiv die künstlerischen Anregungen
auch sein mögen. die sie ausstrahlt. Man sollte aber
von ihr lernen, daß aus der Initiative von Künstlern
und aus dem Idealismus wagemutiger Unternel
auch Widerständen zum Trotz Großes entst
kann; Schöpfertum kann nur von Küns
erwartet werden. nicht von Ämtern und lnstil
nen, und Ziel darf in der Kunst nur das Werk
und nicht der Gewinn." Dali die umfassende
stellung, die mit beiden Perioden der Wi
Werkstätte konfrontierte (von 1903 bis etwa
dominierten die Sachlichkeit und funktionsgeri
Eleganz eines Hoffmann und Moser: ab 191!
Ornamenlik und üppige Phantasie des unge
vielseitigen Dagobert Peche), diesen, dem Kat
entnommenen Gedanken des heutigen Dire
des Museums für angewandte Kunst, Viktor Gi
rnaier, in denkbar anschaulicher Weise Recht
trug und zu sachlicher Gegenüberstellung
künstlerischen Zielsetzungen und Einzelleistui
herausforderte, war zweifellos neben der sich
drängenden kulturpolitischen Folgerung ihr H:
verdienst.
Peter B