Um ein Gegenüber von unten und oben. von
Himmel und Erde. um diese Zone des Treffens
und der Begegnung der Gegensätze scheint es
Gruber zu gehen und schon immer gegangen zu
sein.
Wir sehen bereits bei den Graphiken des 1930
in Gradenegg in Kärnten geborenen Künstlers
dieses Merkmal. Seine Blätter sind von schwer
dunklen Massen, von in sich wenig gegliederten
unteren Flächen und kleineren Himmelsstreifen
gekennzeichnet. wobei die Verzahnung. das Hoch-
greifen und doch wieder ein im Horizontalen
Einklammern von Bedeutung ist. Nur in wenigen
Helldunkelvariationen von Grau wird das
kompakte Untere variiert. Wo Gruber vom
Flächigen in Lineares abzuweichen versucht. wird
er schwächer. Infolge dieser Arbeitsweise wird das
Gestaltete schemenhaft in ein diffuses Licht eines
"Nicht-Objekts" gerückt. erhält etwas visionüres,
erinnernd Fernes. Man muß an Platons Höhlen-
gleichnis denken. Reflexionen des Seins sind es
also, die sich auf diesen Blättern abzeichnen
wollen.
Als Vorwurf wird vom Künstler häufig das Thema
..Pferd und Reiter" gewählt, dabei nimmt der
Kopf des Tieres in der Krümmung eines Kreis-
segmenies bereits jenen gewölbeöhnlichen Cha-
rakter vorweg. den wir dann später bei Grubers
zu Gruppen vereinigten Plastiken finden. Auf
den Graphiken sitzen auch rabencirtige Vögel mit
langen. gekrümmten Schnübeln dunkel und
höckerhaft auf Grubers Erde. Sie kehren uns
ebenso wie etwa ein Akt den Rücken und sind,
wie alle diese Geschöpfe, vor allem bedrückende
Masse.