Jßte damit auch jene Späte Schaffens-
tie verschiedentlich auch von Histo-
och stark unierschatzt wlrd. Besanders
nswert erschien im zusammenhang
e t-tängung und slnnvalieGrupplerung
onate. die zumeist in Dreiergruppen
steliung vermittelte - und damit sei
it gezagen - eine verbindliche. in
irischen Phasen vorgenommene var-
von der Geistlgkeit und Eigenart
gleicher Weise graltartigen wie ge-
Jmwitterterl Kunsllers. visiandrs und
5h, der Kubin war. Sein vielseitiges.
überschaubares, doch nichtsdesto-
unverwechselbar eigenes. hbchst-
ches Werk. laßt nach wie vor echte
von Deutung und Bedeutung offen.
JM FÜR ANGEWANDTE KUNST
k67
lal} des ÄOiahrigen Bestehens das
österreichischer Gebrouchsgraphiker
Wurde im Museum für angewandte
I Wien eine Ausstellung gezeigt. die
iültnismoftlg breiter Basis Stand und
sfahlgkeltosterretchlscherGebrauchs-
dakumentierte. Die Exposition war
s Leistungsschau (im Hinblick auf
lchbare Produktion der letzten Jahre),
wderseits aber auch demonstrativen
er. Sie richtete sich an ein breites
n. an praktisch alle mit Werbung
i Kreise. Für moderne. wirksame
g selbst mit Niveau zu werben. schien
-anstaltern nicht nur im Sinne kul-
Verpflichtung, sandern auch vorn
ttlichen Standpunkt. vom ..Klingeln
Registrierkasse" her notwendig und
lnlandische Vorbilder zeltgemaßer
g sallten als kankurrenzldhige Bei.
ifür dienen. wie man's besser machen
id könnte,
emma der grundsatzlich schatzens-
Ausstellung bestand iedach darin,
elbst nicht auf breiter Basis das hatten
was sie versprach. Da man ange-
von spietkarten. Briefpapier. Trag-
Plattenhüllen. uber Buchprospekte.
urigen. Banknoten (100- und 20-
-scheine) bis zu graBen Plakaten
i alles zeigte. was nur irgendwie zum
gehörte. sah man zwar van ,edein
letztlich iedach zu wenig. Neben
onal vergleichbarem (Gearg schmid.
Proksch. Jaruska. Buchegger. lnsam
ith mit vereinzelten Arbeiten). ent-
nan viel Durchschnittliches. Die Ab-
rch das Gute fur das Gute eine Lanze
len. erreichte somit nur bedingt ihr
QATIONALER KÜNSTLERCLUB
Baltertsperger
IE TAO
tiou-Fing
auf asiatische Kunst spezialisierten
llerie Tao zeigte Liao Shlou-Ping.
i in Taipeh aut Formosa gebarener
er. rund 25 Farbradierungen, die
kunft von der Hayter-Schule in Paris
irleugnen können. Damit ist aber
ian angedeutet. daß die nur noch
an den Gegenstand gebundenen
les Chinesen auf solidem Handwerk,
zrrschter Technik beruhen. also auf
n. die so ziemlich allen Hayter-
gemeinsam sind. Weniger einheit-
kte die Kollektive vom Stilistischen
i noch sehr verschiedenartige Be-
en aufeinanderprallen und sich
tig den Rang streitig machen.
:s und Folktoristlsches. kostbar an-
Strukturenpatina. Ornament und
verbinden und verdichten sich in
v inspirierten Bildvorstellungen. Liaos
en sind im Detail rhythmisch arti-
im Kotnpositionsganzen fast immer
au geplant, durchdacht. ausgewogen.
' Motorik im Kleinen muten sie still
ach sogar ausgesprochen meditativ.
lz allgemein zu den wesentlichsten
len der modernen Kunst der Japaner
nesen zählt. Zwischen eurapaischetn
tut und den traditionellen Wesen-
der Kunst seines Ursprungslandes
ao eine Synthese an. die freilich in
an persbnlichem Prpril und Bestimmt-
h gewinnen milßte. unn zur inter-
en spitze varzustanen.
t Weg dorthin sind auch die subti-
isch-tandetnden. stellenweise ausge-
l deftigen und damit einigermaßen
izerischen Zeichnungen Plerre Bal-
ers. die der Internationale Kunsller-
stellte 7 ein gelungenes Österreich-
des Künstlers und Gdldschtniedes
ierger führt ein renammieries Juwe-
iaft in der Zurcher Bahnhofstraße).
ergers Arbeiten - var allem die
Zeichnungen und weniger die
izeligen, dekorativ-verspielten Male-
hesitzen durchwegs persönliche
lung. Sie rrappieren durch graphi-
apaden. die Können und Witz ver-
licht zu Unrecht werden die Zeich-
dieses Künstlers wegen ihres anek-
1, phantasievollen Inhaltes und Stils,
ge zum Surrealismus, zu den Naiven.
galt. Dufy und dem Osterrelcher
)O)(ut aufweisen. auch im Katalog-
als Baltenspergers beste Leistungen
esen.
nd. amüsant, amourös" - im retn
zhen wie inhaltlichen - kann den
iten Graphiken des Schweizers als
dikal verliehen werden (Abb. 11).
15
tsv
GALERIE NÄCHST ST. STEPHAN
Itten, Pichler, Glauber, Krushenik
Durch vcrstarkte Aktivitat zeichnet sich
neuerdings das Ausstellungspragrarnrn der
Galerie nachst st. Stephan aus. Nach einer
besonders oufschlußreichen und verdienst-
vollen Kollektive van Werken Johannes
lttens (in unserem ndchsten Heft wird sich
ein Artikel von Ruediger Engerth ausfuhrlich
mit ltten und der nachst St. Stephan gezeigten
Ausstellung befassen) zeigte der Architekt
und Designer Walter Pichler s "Prototypen".
..Es wird keine Kopie dessen gegeben, was
die Gerate der Wissenschaft unduTechnik
uns vermitteln. sondern es wird Ahnllches
erlebt und mit den Mitteln der Kunst dar-
gestellt. Die ungeheuere Bedeutung. die die
Schwerelosigkeit. das Schweben und Fliegen.
die Krafta der Atome. die Chemie. Medizin
usw. haben. Optisches und Akustisches, das
Unbekannte anderer Sterne. all dies zeigen
diese obiekte in ungenlcrter Offenheit".
tuhrtederMaler und Kunsttheoretlker Oswald
Oberhuber dazu aus.
Plchlers zwecklose und dochslnnvalleplastlsch-
architektonische Gebilde sind ldeensklzzen
einer schon heute möglichen. wenn auch
nach nicht im großen Maßstab erfolgten
und durchdachten Gestaltung und ver-
anderung unserer Umwelt. Materialien
unserer Zeit es wiederholt zweckentfremdet
eingesetzt bieten indes nicht nur Plchler
Maglichkeilen schöpferischen Ausdrucks. Die
iungsle Welle einer wettumspannenden
Avantgarde-Kunst liefert dafür tagtaglich
neues und auch durchaus unterhaltsames
Anschauungsmaterial.
"Nicht die Maschine selber wird zum Gegen-
stand asthetlscher Manipulalian. wie sie
durch Ttrlguelv bekannt geworden ist,
sondern vielmehr allein die Abbildung von
Maschinen. Es werden keine Maschinen real
zerstört. sandern aus Abbildungen van
Maschinen werden Spuren von Funktionalität
durch abstrahlerende Reduktion gewonnen
und zu einer neuen. asthetischen Struktur
gebracht."
ttans Glauber. der mit diesen Worten Ab-
stchl und Eigenart seiner Bilder und Litho-
graphien treffend charakterisiert. zeigte bis
30. November 1967 in der Galerie nächst
si. slaphan unter dem Titel ..Aus der mecha-
nischen Stadt" eine umfassende Ausstellung
dervon thm in den letzten Jahren geschaffenen
Arbeiten.
Die nur für 10 Tage anberaumte Kollek-
ltvc des 1933 in lnnichcn geborenen Oster-
rcichers. der seit 1960 lrt Frankfurt am Main
lebt und sich soziologischen Untersuchungen
widmet, hinterließ einen geschlossenen.
kompakten Eindruck. Sie interessierte in-
tclektuell. vermochte jedoch nicht zu faszi-
nieren.
Glaubcrs Arbeiten entstehen auf photo-
graphlschcrn Weg. Photos van Maschinen
werden mittels Solarlsation in Linien und
Konturen zerlegt, Das so entstandene Bild
konfrontiert mit der Struktur. dem grdDhisch
immer klarer und akzentiilerter heraus-
gearbeiteten Skelett des Motivs. Serielle und
symmelrisch-komposilionelle Elemente treten
mitbestirnmend hinzu. Viele Bilder wirken
ausgesprachen rhvlhinisch, in Wiederholun-
gen gegliedert.
Der reine SchWarzWelßkontrast erhöht und
versl-arkt die graphische Brillanz und Balance
der Arbeiten.
Theodor W. Adorno spricht sie von jeder
.,technologischen Romantik" frei und stellt
sie über ..die bloße Reportage technischer
Dinge". Glaubers Bilder unterstreichen
einen Aspekt unseres Daseins. der analysierten
Umwelt. ln diesem Sinn erfüllen sie - ahne
deswegen ganz unkunstlerlsch zu sein -
eine bestimmte Funktion. liefern ein bestimm-
tes Abbild. und nicht mehr.
im Graphischen Kabinett dersetben Galerie
wurde auch eine Ausstellung van seri-
graphien des New Yorkers Nicholas Kru-
shenik eröffnet. eines Kunstlers. der zuletzt
international wiederholt in Erscheinung
trat. Die technisch perfekten. sauber g druck-
ten Arbeiten des nicht sonderlich ari inellen
Graphikers sind Beispiele eines mitunter
beinahe ins Ornamentale gehenden Geo-
metrlsmus. Krusheniks Abstraktionen sind
klar konturiert. abgezirkelt. Sie besitzen
plakative Wirkungen, knallige Farben in
einer breiten Skala.
Bei aller Gefälligkeit und Dekaratlvitat bleibt
das meiste davon Jedoch unproflllert. zu
wenig personltch akzentuiert (Abb. 12. 1st.
GALERIE STUBENBASTEI
Luciu Kellner. Kurt Mikula
In der Galerie auf der stubenbastei zeigte
die Wienerin Lucia Kellner (Jahrgang 1932;
Assistentin an der Akademie für angewandte
Kunst) Aquarelle. Olbilder und Monatvplen.
ihre farbenfrohen, zumeist in hellen Tanen
und Nuancierungen gehaltenen. vielfach
aber auch sehr zügig und krdtllg gemalten
Bilder hinterließen einen svmpalhischen Ein-
druck. Stilistisch sind sie - wenn dieser
Ausdruck gestaltet ist - im „Halbabstrakten"
anzusiedeln. Bezuge grundsdlzticher Art zum
deutschen Expressionismus. zu Macke. Marc
und e in entfernterer weise -- auch zu
Klee sind varhanden. ohne deswegen die
ndttge Figenslandigkelt hintanzuhalten. Die
Malerei van Lucia Kellner wirkt heiter.
rhythmisch artikuliert. Sie ist nicht ver-
schlusselt und gibt nicht mehr vor. als sie
zu hallen imstande ist. Ihr Hauptthema ist
dir: Landschaft: in jüngster Zeit vor allem
die dalmattnischc. der die Künstlerin viele
Anregungen zu ihren subtilen Monotypten
verdankt.
Lucia Kellner versteht sehr gut mit der Farbe
umzugehen. WelSl allerdings vom Kompo-
sltionellen und Farmaten her noch gelegent-
llche schwachen auf. deren Grund wahl in
einer gewissen Zaghaftigkeit. einem zu ge-
ringen Ausslchherausgehen der Künstlerin
zu suchen ist. Dennach sind gegenüber ihrer
letzten Ausstellung in der Galerie Tao deut-
liche Fortschritte festzustellen. die - so die
Malerin mit nach grdßerer Intensität und
Folgerichtigkeit hter ansetzt - eine aber-
malige Steigerung zulassen durften.
uberaus unterschiedliche Reaktionen bei
Presse und Publikum löste die Einzelaus-
stellung Kurt Mikutas in derselben Galerie
aus. Mlkulas penlble Malereien im Stil der
Wiener Schule (Hahne. Landschaften. Por-
trats) beeindrucken durch beherrschtes
l-tandwerk (nicht durch altmeisterliche Tech-
nik. wie gerne behauptet wirdl), durch
effektvolle Farbgebung. Perspektiven und
ebensolche lnhalte. Es sind Bilder. die nicht
schlechter sind als so manches. was in an-
deren Genres heute en vague ist. man spürt
in ihnen iedoch zu wenig van echter künstle-
rischer Notwendigkeit. als daß hier Chancen
einer zukunftsweisenden Weiterentwicklung
und Aussage varhanden wdren. (Abb. 14.15)
GALERIE BASILISK
Fred Nowctk. H. Bayer
Fred Nowak zahlt zu den technisch ver-
slerieslen Graphlkern H1 Wien. Seine Farb-
mpnptvplen und Materialdrucke haben ihm
innerhalb der österreichischen Druckgraphik
der Gegenwart einen testurnrissenen Platz
gesichert. was freilich nicht bloß In beZUg
auf Nowaks technisches Kannen und Raff e-
ment gilt, sondern auch - unter Eer" k-
sichtlgung von Schwankungen - im i-llnbtick
auf Qualltot und stilistische Eigenheiten
seiner Blatter. In der Galerie zum Basilisken
in der Schdnlaterngasse gaben 40 neuere
Arbeiten Antan. Nowak auch ats Zeichner
und Radlerer kennen- und schatzenzulernen.
wahrend Nowak schan in früheren Jahren
wiederholt mit Radierungen an die Offent-
llchkeit trat und in dieser Disziplin des
Tiefdrucks auch als kollegialer Lehrer ein
gesuchter Mann isi. stellen seine Bleistift-
und Tuschezeichnungen (Landschaften. rigu-
rate Darstellungen und Porträts) selbst für
den Kenner eine Novitiit dclr. Aus Nowaks
letztlich ll'Tl Expressionismus wurzelnden
Zeichnungen geht klar hervor. dan der
Kunstter uber eine sicher zupackende Hand-
schrift verfügt. die in dieser Disziplin ebensp
tvpisch in Erscheinung tritt wie in den starker
malerisch bestimmten Mctrlotypien. in denen
sie als primares graphisches Gerüst fun-
giert.
tn Verbindung mit kortgenial angewandten
drucktechnischen Finessen erweist sich No-
waks zeichnerisches Fundament auch als
Plus der kleinformatigen Radierungen. die
mit zu den gelungensten Arbeiten des Kunst.
lers überhaupt gerechnet werden können.
Die kleinen Auflagen sind dabei ein beso -
derer Anreiz tur Sammler und Freunde
intimer Schwarzwelßkunst.
Einen pasiliven Gesamteindruck hinterließen
auch die von derselben Galerie prdsentierten
Olbilder. Ternperarnalereien und Tuschen
von ßaver H. (der Maler stellte sich im
Katalog so vor), eines dreißlgidhrtgen
lnnsbrucker Kunstlers. der in Wien bisher
nur in Gruppenausstellungen vertreten war.
Die Kollektive konfrontierte durchwegs mit
subtilen. kotorlstisch reichen Arbeiten. die
durch formale Sicherheit und farbige Frische
aumelen.
Bayer H. bringt in seinen Weitgehend ab-
strahierten Stilleben (dieses Thema dominiert)
den Mut aut. mit konventionellen Kampa-
sltiorisschemas ZU brechen und statt dessen
Lösungen anzusteuern. die ungewahnte
Aspekte und Perspektiven erkennen lassen.
Erfreuliche und preiswerte Bilder eines
entwicklungstahigen Malers. dessen Wiener
Debut Professor Charles Lipka zu danken
war (Abb. 16).
Peter Baum
MARIANNE NEUBER 4 85 JAHRE
Marianne Neuber. älteste aktiv t" ige Wiener
Geschdttstrau für Mal-. Zeichen- und Schreib-
requisiten. in Kunslfdchkreisen und der
einschlägigen Geschaftswelt bezüglich ihres
hahen fachlichen Wissens sehr gschötzt. ist
lebendiges Bindeglied zum Wiener Kunstleben
der Vergangenheit schlechthin.
Einer Künstlerfarnllie entstammend, interes-
slerte sie sich schon als Kind fur Kunst und
hatte in ihrer beruflichen Tatigkeit reichlich
Gelegenheit. mit vielen Wiener Kunstlern in
Berührung zu kommen.
1923 eröffnete sie ihr Geschdtl in der Opern-
gasse und wurde so selbständig. aut dem
histarischen Platz zwischen der Akademie
der bildenden Künste. dem Kunsllerhaus und
der Technischen l-lachschuie.
Außerardentliches Mitglied des Künstler-
hauses und stets aut der suche. Neues zu
lernen. das Kunslleben über Österreichs
Grenzen hinaus zu verfolgen. unternahm
Frau Neuber Studienreisen nach l-lalland.
die schweiz und Italien.
In bewundernswert iugendllcher Aufgeschlos-
senheit nimmt Frau Neubenso wie ihr ganzes
Leben hlndurch.auch heute noch Anteil am
wiener Kunstgeschehen.
53