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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 96)

z, Johann Ernst Warmund um" Kucn, (Iomnlinnlcx 
s lzburgisclu-n s: Rupcru-Ikilrcmrxiens (1702- 
..m Konig, 11m ichloß Em 
hl" Salzburg 
wrpuld c af Lodrou. Conunandcur d Salzhurm 
RillcmnlcnS (179x-1x0: Gcmalt 
ms. Schloli Ermburg bei Szlzburg 
arnischporträts fürstlicher Persönlich- 
iten und großer Feldherren. Dadurch 
erden Rang und Stellung der salzbur- 
schen Ordens-Commandeure in stolzem 
lbstbewußtsein gebührend betont. 
as älteste Bildnis ist das des dritten 
mmiandeurs (wenn wir den Knaben Thun 
s ersten gelten lassen wollen), Franz 
nlon Freiherr von Rehlingen {u Hallenhnrg 
d Knäringen, 1710 gewählt, 1713 als 
Eßzier des erzbischöflichen Reichskon- 
1gents bei der Verteidigung von Freiburg 
l Breisgau gefallen. Dieses Porträt eines 
ibekannten Malers, im selben Jahr ent- 
mden, weist gewisse Anklänge an Bild- 
sse Kaiserjoscphs I. auf. Rehlingen ist mit 
rher Allongepcrücke und in einem Har- 
sch der Spätrenaissance dargestellt, aller- 
ngs erscheint das blanke Metall in hellen 
1d mittleren weichen Grautönen wieder- 
xgeben. Das erklärt sich daraus, daß die 
den Zeughäusern aufbewahrten, ur- 
rünglich blanken Rüstungen, nach denen 
e Künstler des Barocks ihre Harnisch- 
porträts schufen, von verhärteten Schichten 
aus Fett, Staub und Schmutz bedeckt und 
in ihrer authentischen Wirkung erheblich 
beeinträchtigt waren. (Eine solche miß- 
verständliche Praxis, dem Harnisch eine 
falsche „Patina" zu belassen, bestimmte 
übrigens die einschlägige Restaurierung bis 
in unser Jahrhundert!) 
Rehlingen trägt ein mit Juwelen besetztes 
Commandeurkreuz am hellblauen (nicht 
violetten) Band, die Rechte ist auf einen 
Ofiiziersstock gestützt, die Linke weist ins 
Freie. Ein Postament, auf dem der Spangen- 
helm samt den Handschuhen ruht, der um 
den Harniseh drapierte rote Mantel und 
ein schwerer dunkler Vorhang im Hinter- 
grund, der den Blick auf einen Gewitter- 
himmel freigibt, runden die Komposition 
stilgemäß ab. Bemerkenswert eine in den 
Mittelgrund gestellte, in matten Braun- und 
Grautönen gemalte Tafel mit lateinischer 
Inschrift, in der bereits der Tod des 
Commandeurs vermeldet wird. Darüber ist, 
in einer an Totenschilder gemahnenden 
Form, das Wappen angebracht, und 2 
nicht in den heraldischen Tinkturen, 
dern in Grisaillernanier dargestellt. 
In später Nachfolge variiert Franz X: 
König bei drei weiteren Porträts gekr 
und aufwendiger diesen Typus. Kö 
etwa 171] in Salzburg geboren, 1782 cb: 
gestorben, betätigte sich sehr vielseitig 
Maler und Vergolder und stand unter 
Beda Seeauer lange Zeit im Dienst 
Stiftes St. Peter. Von ihm stammen 
Fresken und Bilder in der Peters- und 
Michaelskirche. Franz Martin schreibt 
Charakteristik über diesen Künstler: 
„...ein fruchtbarer, in den Fußsta 
der Venezianer wandelnder Rokokom 
dessen Arbeiten gute Durchschnitt 
stungen darstellen, doch keinerlei Orig 
lität aufweisen" (Thieme-Becker). 
Gewiß, keine von den großen Ersr 
nungen des österreichischen Helden 
alters, doch ein Maler, der als Bewa 
barocker Traditionen repräsentative ' 
kungen zu erzielen vermochte und
	        
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