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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 97)

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werker finden. die ungewöhnliche Formen aus 
ungewöhnlichen und nur schwer beschaffbaren 
Materialien herausarbeiten wollen. Vieles ist auch 
eine reine Kostenfrage. so daü Ortner, Pinter und 
Zamp in Zukunft darum bemüht sein werden, in 
der Werbewirtschalt Mitfinanziers ihrer Projekte 
zu gewinnen. Doch wichtiger als Geld und tech- 
nische Perfektion ist vorlüutig die Idee und die 
Tendenz. die eine tragfähige Basis der Experi- 
mente zu sein haben. 
Die drei Oberösterreicher sind hier offensichtlich 
auf bestem Weg und in geistigem Einverständnis 
mit einer zwar zahlenmäßig bescheidenen. doch 
nichtsdestoweniger tragfähigen Avantgarde von 
bildenden Künstlern, Architekten, Psychologen. 
Soziologen und anderen Wissenschaftern. die sich 
heute praktisch auf der gesamten Welt mit ähn- 
lichen Problemen. wie sie durch derartige Ex- 
perimente aufgeworfen werden. beschäftigen, 
Laurids Ortner. Zamp und Pinter wollen keines- 
wegs "Kunstwerke" herstellen, sondern ..Ge- 
brauchsgegenstände mit spezifischer Funktion". 
Eine dieser Funktionen ist zum Beispiel eine 
produktive Freizeitgestaltung inklusive intensivem 
Alleinsein und einer entsprechenden Zurkenntnls- 
nahme des Mitmenschen. Der „Ballon für zwei" 
und der knapp vorher konstruierte Supersessel 
sind ganz aufdieses Ziel hin ausgerichtet. 
"Jeder einzelne von uns ordnet sich der selbst- 
gestellten Aufgabe unter". betonen die Mitglieder 
des Dreiertearns im Gespräch. „Wir wollen 
Meditationsröume schaffen, die den Menschen das 
wiedergeben können, woran es ihnen innerhalb 
einer hektischen Zivilisation fehlt". ist einer der 
Hauptpunkte ihrer Zielsetzung. 
In Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychologen 
ließe sich - etwa für den Mind-Expander - ein 
auf Grund eines Testprogramms erstelltes Vokabu- 
lar von Elementen entwickeln. das den ver- 
schiedensten Bedürfnissen gerecht werden würde 
und in Einzelfällen auch eine therapeutische 
Funktion erfüllen könnte. Zu letztgenanntem 
Punkt wurden eingehende Fragen mit einem 
bekannten Wiener Nervenarzt bereits erörtert. 
Auch Dr. Werner Hofmann. der Direktor des 
Museums des 20. Jahrhunderts, soll großes Inter- 
esse an den Objekten von Laurids. Zamp und Pinter 
gezeigt haben. sind diese doch gerade auch in 
künstlerisch-ästhetischer Hinsicht Hechte innerhalb 
des österreichischen Karpfenteiches. 
Als nächstes plant "Haus-Rucker-Co" einen 
"intim-Raum". einen von der Umwelt abschließ- 
baren, vorwiegend aus Kunststoffmaterialien her- 
gestellten Raum mit optisch-akustischen Ein- 
richtungen im lnneren. Die .,l(ontaktserie 1". die 
dann aus drei Objekten besteht. soll anschließend 
mit einem Kinderzimmer und dem "Part-Froster" 
(wörtlich übersetzt: Gefrierapparat für Teile) 
fortgesetzt werden. Dieser mobile Apparat 
bietet die Möglichkeit. die Reaktion zweier 
Menschen zu testen, die ihre Hände in schlauch- 
artige Einmündungen des Gerätes zu stecken 
haben. Durch Luftdruckverönderungen und 
Temperaturbeeinflussungen soll ein ,.neues Ge- 
meinschaftsgefühl" in den beiden Testpersonen 
erweckt werden. 
Laurids. Zamp und Pinter wollen in immer stär- 
kerem Maße Tests und technische Präzision zu 
Grundlagen ihrer Konstruktionen machen. Aus 
dieser Erkenntnis heraus soll wissenschaftliche 
Genauigkeit - bei Wahrung auch rein ästhetischer 
Aspekte - mit eines der wichtigsten Prinzipien 
weiterer Zukunftspläne des oberösterreichischen 
Design-Teams werden. Am Anfang einer neuen. 
freilich noch in den Kinderschuhen steckenden 
internationalen Entwicklung, die die Umwelt von 
morgen verändern und mitbestimmen wird, steht 
somit auch ein österreichischer Beitrag. in den zu 
investieren sich lohnen dürfte. 
Einsiiegsphasen in den Mind-Expunder 
Einslieg in den Mind-Expander 
Rückansich! aß Mind-Expanders 
Ausweilung des Arbeilsgebietes des Dsign-Tecrrus 
"Haus-Rucker-Co": Hosenanzug aus Weich-PVC. 
beklebl mil Tagesleuchlfolien 
Neue Perspekliven: Der MindßExpcnder von oben 
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