wichtiger und be-
deutender war, als
man bisher an-
nahm.
Die Präsidenten-
stelle war stets in
den Händen von
Mitgliedern
des hohen Adels.
Welche innigen
Beziehungen aber
der österreichische
Adel des XVIII.
jahrhunderts zur
Kunst hatte, dies
lässt sich heute
noch in Wien auf
Schritt und Tritt
verfolgen.
Dem Kunstver-
ständnisse dieser
Kreise verdankt
Wieneinengrossen
Teil seiner Schön-
heit, und durch die Kunstschöpfungen und Kunstsammlungen jener Zeit
unterscheidet sich die Kaiserstadt an der Donau
wesentlich von andern Grosstädten des Konti-
nentes. Infolge ihres Verhältnisses zum Banco
stand nun die Wiener Porzellanfabrik gewisser-
massen unter dem Schutze dieser kunstliebenden
Aristokratie, und diese fühlte sich nicht allein
moralisch verpßichtet, sie zu fördern, sondern
hatte durch das persönliche Eingreifen eines der
Ihren in die Schicksale der Anstalt ein ganz
natürliches Interesse, sie zu schützen und sich
um ihre Leistungen zu kümmern. Zahllos sind
die Besuche aus diesen Kreisen, die der Ober-
maler Reinhold in seinem von 1790 bis i842 ge-
führten Tagebuche verzeichnet. Es vergeht
kaum eine Woche im Jahr ohne einen hohen
Besuch.
Wenn heute die österreichische Aristokratie
noch im Besitze der schönsten Wiener Por-
Teller, bunrbemnlt (Katalog Nr. 4x0)
_ _ _ __ _ _ Kaffeekanne mit bunter Malerei und
zellane ist, so ist dies hauptsachlich eine Folge Vergoldung (Katalog m. m)