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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 100)

Liz des Magistrates enthält eine genaue 
chreibung der Objekte zum Zeitpunkt 
Eröffnung, deren wörtlicher Wiedergabe 
' weniges in Anmerkungen hinzugefügt 
:den kann 32: 
Gebäude, naeb Plänen de: Arrbitehten Aug. 
5er aurgefübrl, erbeben sie]; auf einem Gesamte 
ienraume von 3650 Quadratklaflern. Sie beJIelJen 
dem Hauptgebäude, dem Auutellungrpalaxte, 
en Fronle dem Parkringe {ugeuiendet iel, au: 
i dureb je ein Gittertar unterbmebenen Xeiten- 
'ln {u Verkaufxgewblben längst der Weibburg- 
Xingerxtraße, au! dem Termerenbat: unterhalb 
berzagl. Cnburgüeben Palais und au: den Garten- 
gen. Da: Hauptgebäude bedeelet eine Area von 
Quadratklaftern und in als Steinbau im 
aiuarlee-Jlyil ausgeführt. Keinem Dappelgweeke 
aß al: Auutellurgxballe eder zur Verwendung 
Coneerte, Soireen, Bälle u. dgl. {u dienen, bextebt 
elbe im Werentlieben au: 3 durel) Gallerien 
rnnle Xäle, weleben sie!) kleinere Nebenräle 
bließen. 
mittlere grnße Saal mit einem Fläebenrarml 
105 Quadratklaftern und einer Hübe van 
(lafter irt gegen die Garlenxeite mit einem 
dbau abgerrblarren, weleber die _freie:te Aurriebt 
die Gartenanlagen gestattet; an der diexen zur 
ndelen Keile ixt er dureb eieerne nun Xzbliizg- 
1gen umrankte Veranden begrenzt. Mit der 
gytraße verbindet der Mittelxaal dar V erlibüle, 
eine breite gedeekte {Vagendurebfabrt und die 
pttreppe entbält. Lelgterefübrt auf die Gallerien 
in den im erden Jtaek beßndlirben Sitzung;- 
gwei an den großen Xaal rieb reebt: und linke 
bließendezz kleineren Xäle (einen Fläebenraum 
je 60 Quadrallelaftern urnfatrend) und van 
n dureb eine 12 F14? breite Gallerie getrennt, was 
Benutzung eine: jeden dieJer 3 Xäle einzeln für 
allein mittelst Einrtellxxrgg van Wänden in die 
r uargeriebleten (l) Öfnungen der Gallerie 
iglielll. 
'. Prinzip der Flexibilität des Raum- 
iges, das die Bewältigung mehrerer 
lkllOflCll zuließ, sollte erst in einer 
:eren Zeit in anderen bahnbrechenden 
jekten des modernen Funktionalismus 
e gebührende Anerkennung in der ent- 
xhenden Anwendung finden. Daß dar- 
r hinaus auch die senkrechten Verkehrs- 
.scl über die Stiegen und die Galerie 
nlweise dem Haupt- oder dem Nebensaal 
uordnen oder auch ganz abzuschließen 
en, potenzierte gleichsam den Grad der 
iabilität und kann selbst heute noch als 
tiz des Magistrates enthält eine genaue 
chreibung der Objekte zum Zeitpunkt 
Eröffnung, deren wörtlicher Wiedergabe 
' weniges in Anmerkungen hinzugefügt 
rden kann 32: 
Gebäude, naeb Plänen des Arebitekten Aug. 
ier ausgefiibrt, erbeben sie}: auf einem Gesanlt- 
zenrazirtee van 3650 Quadratklaftern. Sie bertebea: 
dein Hauptgebäude, dem Ausstellungspalaste, 
i'll Fronte dem Parleriuge {ugeuiendet ist, aus 
i dureb je ein Gittertar unterbroebenen leiten- 
'ln {u Ierkaufsgeziiblben langst der Weibburg- 
Singerstraße, nur dem Terrassenbae: unterbalb 
lrergogl. Cuburgüebet: Palais und aus den Garten- 
gen. Das Hauptgebäude bedeekt eine Area nun 
Quadratklaftere: und ist als Xteinbau im 
aissauee-ÄYJJ ansgefübrt. Seinem Dappelgweeke 
 als eelusstellungsballe oder zur lernienduig 
Cnneerle, .i'nire'en, Bälle u. dgl. (u dienen, bestebt 
elbe im Wesentlirberi aus 3 durrb Gallerien 
vznte .i'äle, tueleben sieb kleinere Nebensäle 
bließen. 
mittlere große Xaal mit einen: Fläebenraim: 
105 Qnadratklnftere: und einer Häbe van 
(lafter ist gegen die Gartenseite mit einem 
dbau abgesrblasserl, weleber die freieste Aussiebt 
die Gartenanlagen gestattet; an der diesen gu- 
ndeten Äeite ist er dureb eiserne von Xebling- 
igen nrnranlete Veranden begrenzt. Mit der 
gstraße verbindet der Mitlelraal das Vestibiile, 
eine breite gedeelzte Wagendurrbfabrt und die 
yzttreppe entbält. Letgterefiibrt auf die Gallerien 
in den im ersten Xtnek bejindlieben Xitgungs- 
t 
zwei an den greßen Xaal sieb reebts und links 
bließenden kleineren Xäle (einen filäebeizraezen 
je 60 Quadratlelafterr: umfassend) sind von 
n dureb eine l 2 Fuß breite Gallerie getrennt, was 
Beniitgitng eines jeden dieser 3 Xäle einzeln für 
allein mittelst Einstellung von Wänden in die 
r itnrgeriebletevi ( f) Öffnungen der Gallerie 
vgliebt. 
Prinzip der Flexibilität des Raum- 
iges, das die Bewältigung mehrerer 
nktionen zulicß, sollte erst in einer 
:cren Zeit in anderen bahnbrechenden 
jckten des modernen Funktionalismus 
e gebührende Anerkennung in der ent- 
rchentlen Anwendung finden. Daß dar- 
r hinaus auch die senkrechten Verkehrs- 
scl über die Stiegen und die Galerie 
llWCiSC dem Haupt- oder dem Nebensaal 
uordncn oder auch ganz abzuschließen 
cn, potenzierte gleichsam den Grad der 
iabilität und kann selbst heute noch als 
ber k. R. (im 
  
rtexuliau-(iiefelffdiafl am ynrtiriug. 
sensationelle Lösung gelten, zumal in dcr 
Regel selbst den veränderlichsten Raum- 
funktionen das Verkchrsgcrüst, genauso 
wie das Konstruktionsgcriist als invariable, 
konstante Struktur unterlegt wird. S0 ent- 
stand an Stelle von Blumen-Sälen das Viel- 
zweckgcbäude33 der „Blumcnsälef ein 
Name, unter dessen schönem Klang später 
durch ein halbes Jahrhundert die glänzend- 
sten Feste des Karnevals, der Kunst, der 
Musik, der Wohltätigkeit - und der 
Blumen abrollen sollten. 
Die Gallerie selbst, in! ersten Jtaeke van einer 
rnassiuen Äteinbalustrade gestiitgt, bietet emgebinderteiz 
(fberbliek der Xäle, um neuuentlieb bei Ausstellungen 
von ll"irkung sein dürfte. 
An den Eltdseiten der beiden kleinerer: .S'äle im 
Erdgesebnße sind Eintrittsballeer fiir Feißgeber zrie 
aueb zur l errnitlluelg der Verbindung mit den die 
Jäle umgebenden Luealiläten altgelqgt. 
Stand der Besucher am Ende eincs der 
beiden Nebensäle, so bot sich ihm ein 
Durchblick über die ganze Länge des 
Gebäudes, befand cr sich aber im hohen 
Hauptsaal, so öflnctc sich dieser mit seinen 
Galerien in die lichtdurchfluteten helleren 
Seitensälc, deren Länge nicht sofort erahn- 
bar war. 
Das Liebt wird den Ausslellunqsräemten dureb babe, 
in der ersten Ätoehlsiibe bMndliebe Rundfenster zuge- 
fübrt, van Iliellllßtt die in der Xtirnseite der Jeiteitsäle 
bebndliebet: eulossale Dimensinnen besitzen, und eine 
salebe Liebtfülle einsträrnen lassen, daß sie durrb eine 
Oberliebt-Beleuebttilug niebt besser erreiebt werden 
irare. Für die närbtlirbe Beleueblltng sind 530 Gas- 
ßarnnlen bestimmt. 
Die Derbe der Ausstellungssäle wird dureb das 
sargf ltzg und reingearbeitete Daebgerippe selbst 
gebildet und durrb diese l Qrnendung der ranstrzietiner: 
Tbeile ein reieb geläfelter und gegierler Plafund aus 
den einfarbster: Mitteln bergeslelll. 
Der „Matcri2lbau" war die Forderung der 
Zeitgenossen, Weber aber setzte einen frü- 
hcn Markstein zur Annäherung an eine erst 
viel später verwirklichte Forderung des 
Bauens nach einem „Nutz-Stil"34. Für ihn 
war der „Stil" abhängig von der Kon- 
struktion, und diese war bedingt durch den 
Zweck 35. Dies zu zeigen ist ihm vor allem 
in der Decke des großen Saales gelungen, 
dercn formale Erscheinung in der sichtbaren 
Konstruktion wurzelt, welch letztere hin- 
 
wieder durch die auferlegten llöhcn- 
beschränkungen die beste Lösung geboten 
hatte 35a. 
War es Weber nicht gestattet, einen reinen 
Eisenbau aufzuführen, so setzte er bcwußt 
Stein und Eiscnform kongruent (doch dies 
durchaus ohne Zwang), etwa in den Ver- 
kaufsläden, Wo die lntcrkolumnien der in 
Eisen ausgeführten Gartenseitc denen um 
Pfeilerbreite verringerten an der in Stein 
errichteten Straßenseite entsprechen. liin- 
deutig folgt die Füllung der Bogenzwickel 
mit Kreisen an der Stcinfassadc der kon- 
struktiven Form im Eisenbau und nicht 
umgekehrt, und so erhält sogar die Wieder- 
holung dieses konstruktiven hlotivcs im 
großen an der steinernen Stirnfront der 
Nebentrakte in dieser Hinsicht tektonischen 
und nicht nur füllcnden Charakter. 
Die Außenseite des Hanptgebäudes, und qjuvir die 
Pfenilermasset: der Paraden und des l urbanes, ist 
dnreb vier Aledelillazis, die vier jnbresgeiteßl dar- 
stellend, smrie der über den: Ilnuptsanl bejlillrlliebe" 
runde Aufbau mit einen: Relief gegiert, das „Flura, 
van Genien, melebe Kranqe winden, umgeben" dar- 
stellt; die Bildbauerarbeit ist zwn A litterleebner aus- 
gefubrtw, der Xtein wurde aus den Äteilzlzriiebei: des 
Herrn Carl Ritter nun Xuttner ulnie finsprneb auf 
l ergiitttng beigestellt 37, 
Die Kellerräume sind zu einer großen über 30 Klafter 
langen Halle gestaltet worden, nielrbe bei einer lliibe 
zmn 75 Fuß dureb 130 Gaseflautnzet: erleurbtet, einen 
imposanter: Anbliek genvibrt. 
Auch hier also wiederholte Weber die 
moderne Idee einer variablen Raumunter- 
teilung über einem invariablen, durch die 
Konstruktion vorgegebenen Raster. 
Den Zutritt zu diesen einlerirdiselten Lokalitäten 
vermitteln -l Treppen, nwron die Hnuptlreppe, I'M)! 
lestibiile aus, den Abgang gestattet, 2 kleinere 
Wendeltreppen (J Fuß breit), die l ierbindutlg ruit 
den Ausstellungssälen, und in ibrer Fnrtselgung ulit 
den Gallerien und bis auf das Darb berslellelt, die 
4 endlieb van der Genblbereibe der verlängerter: 
Xingerstraße dureb einen unter dem Curten-Äiiurau 
bejfindlieber: "Tunnel in eine l lurballefiibrt, und einen 
nberrasebenden Durebbliele dureb ibre Wiilbungen in 
die große Halle gestaltet. 
Die zu einer Reibe von I "erkaufsgetrallzen beslitnruten 
Xeitengebauele längs der verlängerter: lfeibburg- und 
Xingerstraße beginnen an der Terrassentreppe, und 
werden dureb die (um Garten fiibretielen Eingänge 
dergestalt nnterbraeben, daß der eine Tbeil, giriseben 
Treppe und Eingang, I2, der zur Ringstraße reizllerlde 
10 
 

	        
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