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aus frisch getmknelen Kohsnimn erzeugt
30
die sich zuerst um 1890 in England nach-
weisen lassenll. Da wird ein Plakat an-
geschlagen, auf dem ein Ulanenofüzier
seinen Burschen anpfeift (Abb. 3). Mitleid
ergreift den Betrachter; man wird sich das
merken müssen, daß sogar solche Leute
nur jacobi-Antinicotin-Cigarettenhülsen
rauchen. Einige Zeit später erscheint an
derselben Stelle ein neues Plakat, das auf
den Text verzichten kann (Abb. 4). Man
freut sich mit den beiden und auch darüber,
daß die Charge sogar ihre Orden versteckt
hat. Schon ergibt sich die Möglichkeit, dem
verehrten Leser an Hand zweier Beispiele
den „Wiener Schmäh" zu erklären. Daß ein
Elefant in der Wüste sitzt (Abb. 6) und
gegen eine Speisefcttlirma protestiert, weil
sie die Kokosnüsse wcgführt, kann man
sich zur Not noch vorstellen. Daß er dazu
aber eine Brille aufsetzt: das ist ein Schmähl
Auf dem anderen Plakat von Theo Zasche
(Abb. S) muß ausgerechnet Napoleon
herhalten, um dem Wiener Publikum die
amerikanische Schreibmaschine „Empire"
(darf man sie nun englisch oder muß man
sie doch französisch aussprechen?) zu
oiferieren. Gerade diktiert er seinem Ad-
iutanten vor unseren Augen einen Brief.
Man tritt näher an das Plakat heran, um
Zeuge dieses weltpolitischen Ereignisses
zu werden und liest: „Gentlemen! This
is the Empite the bcst Typewriter of the
World . . ." 4 Auch beute dürften solche
Reklame-Einfälle Mangelware sein.
Reizend ist die Idee des nächsten Beispiels,
welches zum Thema: „Das Plakat im
Plakat" gehört (Abb. 9). Diese um 1902
entstandene Affichc zeigt eine elegante
Tänzerin, welche an vielen Fäden zu
Marionetten gewordene Plakate verführt.
Da im Druckvermerk zwei Künstler ange-
geben sind, scheint es, daß Erwin Puchinger
für den Gesamtentwurf, Ferdinand Pam-
berger für die Wiedergabe der einzelnen
Plakatelemente verantwortlich ist. Von den
Plakat-Marionetten erkennt man z. B. links
oben Alfred Rollers bedeutenden Plakat-
entwurf für die Schneebergbahn bei Wien
(1897), rechts oben Koloman Mosers Plakat
für Frommes Kalender, welches um 1900
entstand und bis zum ersten Weltktieg
benutzt wurde. Ungeklärt ist der Sinn des
Ganzen; Mascha meinte, es wirke sehr
beredt für den Sammelsport von graphischen
Reklamesachen". Dem widerspricht aber
Mascha an anderer Stelle, indem auch er
die vielen Gründe aufführt, die ein Sammeln
von Plakaten in Wien damals fast unmöglich
machten. S0 wird auch der Wiener Zweig-
verein des Vereins für Plakatfreunde erst
1913 gegründet. Da unten rechts auf dem
Blatt ein Hinweis auf die Affichierungs-
anstalt Julius Endlicher zu finden ist, scheint
es wahrscheinlicher, daß es sich bei dieser
Darstellung um die Allegorie des Plakat-
anschlagens handelt. Den Beweis liefert das
im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern
ANMERKUNGEN 13 ä I4
I! Vgl. H. R. Woesryn. Sequcl Poster, Tbe Poster, Vol. V.
1900. S. 93 7 97.
N Mascha 1914. S. 58 ohne Abb.