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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 101)

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Xaver II. Feichtmayrs eingeholt wurde, 
lag nahe, denn er war seit 1758 Hofstukkator 
in München. Nach den RepnrulionJ-Rerh- 
nungen von 1775f76 '11 fertigte lleichtmayr 
mummrarlzlge Gip: Anlependien für den 
Kreugaliarß und den Fzlllitrlzen Allar der 
Frauenkirche, am 2. Januar 1777 wurde 
ihm die Yhmba dieses Altars luexahltßi Die 
Handschrift des Blattes mit den Fragen zu 
Feichtmayrs Kanzelentwurf kommt in an- 
deren Schriftstücken aus den siebziger 
Jahren v0r65. Die letzte der Fragen deutet 
darauf hin, daß die Erneuerung der Kanzel 
ernstlich erwogen wurde und nur die Form 
noch ungewiß war. Feichtmayrs Entwürfe 
sind also wahrscheinlich gegen 1772773 
oder 1777 entstanden. Ungewiß bleibt, 0b 
er den zweiten Entwurf noch eingereicht 
hatöö. 
Woran Feichtmayrs Vorschlag scheiterte, 
läßt sich vermuten. Möglicherweise fand 
man die Schiffskanzel für die Stadtpfarr- 
kirche der Residenzstadt allzu ländlich; im 
Umkreis Münchens kam sie nur bei klei- 
neren Gotteshäusern vor. Wenn Feicht- 
mayrs Entwürfe in den siebziger Jahren 
entstanden sind, bietet sich noch eine 
andere Erklärung für den Mißerfolg. Schon 
1770 hatte Kurfürst Maximilian lll. Joseph 
für den Bereich des Landkirchenbaus bei 
fehlen, rlqf? wil Beihelxallzzzg einer reinen und 
rqgelnnfßlgelz Arrhiferllrr alle IlbtWßflJIÄKß Xlurku- 
dor- und mlrlere äflarx urggßrxizzzle um] ltirlrerlirlße 
Ziermtlyen ahgeyrbnillen, an denen Alfriren. 
Kangeln und Bildninen eine drr Verehrung de: 
Heilllglzmzx angezzzerrenr alle .l'iruplirinl'l ange- 
hmrbt werde67. Dem Geschmack, der sich 
hierin äußerte, konnten die Schitliskanzeln 
und ihr Beiwerk nicht entsprechen. Die 
Walnschkanzel in Reinerz (Schlesien; zwi- 
schen 1730 und 1736) wurde 1792 elzra: 
1: 13 p 
 
10 Niederding. Pfarrkirchc, Kanzel, uns 1770 
11 Altcnerding, Pfarrkirche, Kanzel, vor 1767 von Christian 
Iorhan d. . 
12 Wcilknrcgcn, Wallfahrßkitchc. Kanzel, 175a von Paul 
Hagcr 
13 Siltcnbach, Pfatrkirchc, Kanzel, Llfn 1150 
 
ANMERKUNGEN 54 7 73 
M Herrn Dr. Bernhard Degcnharr danke ich rur die Er- 
laubnis zur verisrrenrlienuug dlcscr und der nnrer IV. bv 
handelten Zeichnung, Herrn Dr. Dieter Kuhrmann und 
Herrn Dr. Gcrhardt 12. weeelrel fur wertvoll: Hinweise. 
S5 Hans And Klaibcr, Der wiirerernlsergiselie Oberbau- 
dirlelrrnr Pl-lilippe de La cueplere, Stuttgarr 1959, s. 102. 
13 . 
so Wohl dassclnc Faszikel, das Ruth johneli, Roman Anton 
Boos, Kuriürstlichcr Hofbildhauer zu Munenen 1733 his 
1810, in: Mirneliner Jahrbuch der bildenden Kunst 
N. F. 12, 193713115. aus als "Domkapiß-Arciliv München. 
Akt: Restauration der Domkirchc 1770190" zitierte. Die 
Vorginge aus der späteren Zeit waren nieln mehr auf- 
zutinden. Herrn Dr. Peter v. Bomhard danke ich für 
seine Hilfe bei der Arbeit ini Didzesanarchiv. 
S1 Der Vergleich mit seinen SchilTskanzc-lcntwürfcn wird 
durch die verseniedenneir der Gegenstände und Techniken 
erseliwerr. Die Gesichter sind sehr ähnlich gereienner. 
An die genannten Antcpendien Fcichtlnayrs läßz sich der 
Entwurf nicht sicher anschließen. obgleich auf der rulelr- 
scitc die Zahl 1774 steht. Die dritte Variante zeigt irn 
Mittclfeld den Tod des hl. Franz Xavet, im Medaillen 
rechts wohl den hl. Franz Xaver prcdigcnd. 
18 Diözcsanarchiv M 'nchcn, Restaurierung .. . 1770m; 
Hauptstaatsarchiv München, Munchen u. l. Frau 141. Lie. 
Nr. 3a; Mayrr 1061;, s. 1407144. 
M Diözesanarchiv München, Rcstauricrung 
Rechnung vom s. 3. 1773. 
w Johnen 1937138. 5.303. Vgl. oben Anm. 56. 
61 lohnen 193713s. s. 300, Abb. s. 29a; Hildebrand Dusslcr. 
Rcman Anton Boos ' Lebensbildcr aus dein bayerischen 
Schwaben, s. Bd., M nchen 1961, s. 29a. 
61 In: Dideeseneremv Miinelren. Restaurierung  1770m. 
s. x und 9. 
63 Quittung vorn 24. 9. 1775, in: Diözcsanarrhiv Munchcn, 
Restaurierung  1770m Zu dern Krruzaltar Maycr 
1863, S. 248. 
M Diivzcsanarchiv München, Kumulierung . . . 177017. 
Am 22.11. 1776 war die Slukkatuxarbtit an der Tmnbrl 
 
17701. 
 
vergoldet. Zu dem Füllschcn AltalQMaycr 1868, S. 173, 
Note 2 . S. 247 248, 520. 
53 Nnm hrtr. Kirchentürcn und Stühle vom 30.8.1771, 
mit Zusatz des Dcchantcn Karl Anton lgnaz Aloys 
v. iliagtltvlälry. in: Diözcsanarchiv München, Restaurierung 
"h Die Pruvcnicnz der zweiten Zeichnung macht es wahr- 
schcinlichcr. daß sie aus dem Besitz Fcichrunyls, nicht 
aus dem des Stifu stammt; vgl. auch unten 8.26. Die 
kkgne 2D oben rechts auf dcm Blatt erlaubt keinen näheren 
1' luß. 
rislian Smll. Die Bau Eich: an Pfarrw Kirchen-, 
tiltun -. Schul und emcindegebäuden, 2. Teil, 
München 1869. ' 177; Norbert Lieb, Münchener Barock- 
bainneistt-r, Münchcn 1941, S. 11. 
M lluhvrt Becker, Dic Wallischkauzcl in der katholischen 
Pfurrkirchl: zu Reiner: (Glatzct Heinlatschtiften, 14), 
Glut: 1925, S. 28. 
6' (Iornclius Gurlitt, Meißen (Beschreibende Darstellung der 
älteren Bau- und Kunstdenkmälcr des Königreichs 
Sachsen. 39. H.), Dtcsdeti 1917. S. 3617362. Abb. S. 360; 
uwe seel-ren, Das Mysterium von Tod und Auferstehung, 
Filmlcn und Wandlungen des Jena-Motivs, Göttingen 
1963, 8.133. Unter eint"! ScliitTskanzt-l erscheint das 
Motiv in dcr Wallfahrtskirche Marias Himmelfahrt in 
Wcißcnrcgun, S. unten Anm. B4. Eine entsprechende 
Relicfdarstclltlng tindct sich schon an der Kanzel der 
Stiftskirche St. Pctcr und Alexander in Aschaßcnburg, 
um 1606 vdn Hans Juuelrer (Maycr 1932. s. 51,52). 
Die: früheste bekannte Kanzel, an dcr dcr Prediger selbst 
im Wnltischrachen stand, snll sthon 1538 in der Wcnzels- 
kirchc von Würzen (Sachsen) errichtet werden sein 
(Mayct 1932, 5.311). 
79 zu einem cntsprcchcnden Vcrtikalbczug beider welnseli- 
kanzcl in lkuincrz, Strubl 1955, S. 50. 
H Meist als Symbol der Stärke; Hans jürgcn Hausen (Hrsg), 
Kimstgcscllichtc der seerelirr, Oldenburg und Hamburg 
1966, besonders S. 96, 106- 107. 
77 Ein zeitgcnbssischcs Beispiel bei Gerhard! P. Woeckel, 
Ein illlbckanntcr Bmnzuguß dcs baierischen Hofbild- 
hauers Wilhelm da: Groll im Münchener Privatbesitz, 
sein Gegenstück in Berlin, nd ihre gemeinsame Maria 
vom Siege Darstellung. i : Das Miinsrer 12, 1959, 
s. 159, Nure 22. 
11 Karl Kuuslle. Ikunugrepilie dcr christlichcn Kurier, 1. 311., 
Freiburg 1928, S. 126. 
 
 
 
 
Anmerkungen am. xirhn: s. 26) 
25
	        
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