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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 102)

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Gemälde bis zur fast ornamentalcn Blumen- 
stilisierung, die durch Feinheit, Frische und 
Leichtigkeit der malerischen Darstellung 
und weiter noch durch die raffinierte Farben- 
zusarnmenstellung unterstützt werden. Die 
Blumengemälde stellen den Hauptteil von 
Hirschelys SchaHen dar, während ihn die 
anderen Themen weniger interessierten. 
Nur ausnahmsweise widmete er sich den 
Vanitas-Themen, viel häufiger malte er 
Frühstücksthemen, schlichte, einfache Kom- 
positionen von Gegenständen auf einem 
Tisch. Hier vereinigte er die dekorative 
Qualität ausgesuchter Objekte mit der 
subtilen Malerei zu einem fast intimen Aus- 
druck. In seiner Spätzeit knüpfte er an den 
besonderen Typus Angermayefscher Still- 
leben an und stellte in Miniaturkomposi- 
tionen eine Serie von Vögeln in der Land- 
schaft dar. Die Bilder sind ein Versuch, 
Aufzeichnungen eines Ausschnittes aus der 
Natur zu geben; doch mit ihrem künst- 
lichen Arrangement und ihrer Steifheit 
überschreiten sie den Bereich des Stillebens 
nicht. Hirschelys Einstellung zum Rokoko 
beruhte in der Miniaturisierung des Bild- 
zarten Darstellung der dekorativen Bild- 
qualitäten, in einem gewissen Sinne auch 
im Versuch, einen intimen Ausdruck zu 
finden. In einer ganz anderen Weise faßte 
diese Aufgabe Hirschelys Zeitgenosse, der 
Dorfmaler Jan Anlanin VaräJek-Hraferkj, 
auf, der in der ersten Hälfte des 18. jahr- 
hunderts in Rychnov nad Kneinou für die 
dortige Sammlung des Grafen Kinsky 
arbeitete. Der Namen seines Lehrers ist 
unbekannt, aber es ist gewiß, daß ihm die 
Stilleben der Rychnover Schloßgalerie zur 
verläßlichen Schule geworden sind. Er 
malte ausschließlich Jagdtrophäen, die in 
ungewöhnlichen Kompositionen Vogel- 
körper in nüchternen grauen und rosa 
Farbtönen, mit dem farbenprächtigen Kolo- 
rit der Kirschen, Nelken, Spielkarten oder 
Dominos konfrontiert, neue Formen an- 
nahmen. Er stellte sie vor einen Hinter- 
grund, der eine Holzplatte mit Fliegen, 
Käfern und Schmetterlingen imitierte. Auf 
diese Weise steigerte er eindrucksvoll das 
dramatische Bild einer jagdtrophäe zu 
einer illusionistischen Darstellung der Wirk- 
lichkeit. Einer Illusion, wie sie bei den 
und in den sechziger Jahren des 17. Jahr- 
hunderts sehr beliebt war. In Betonung 
der Spielsucht und farbigen dekorativen 
Darstellung nahm diese Reminiszenz einer 
älteren Anschauung bereits wirklichen 
Rokokocharakter an. Das Rokokostilleben 
wird außer durch die bereits erwähnten 
Maler Vocasck und Hirschely in den 
böhmischen Ländern auch durch das Schaf- 
fen des weniger bekannten Rychnover 
Malers  G. Beiller (tätig um das Jahr 1700 
in Rychnov nad Kneinou), des mährischen 
Malers K.  Adalpl] (Nikolsburg 1671- 
Nikolsburg 1749) oder des Angermayer- 
Schülers K. Gaxlner (tätig in Prag um das Jahr 
1720) repräsentiert. Dies ist jedoch bloß 
eine - zwar überwiegende, jedoch nicht 
exklusive - Betrachtung der Stilleben- 
malerei des 18. Jahrhunderts. Parallel mit 
dieser Form klang lange im 18. Jahrhundert 
auch der ältere Typ des dekorativen Still- 
lebens nach, der entfernt und häung bloß 
im Unterbewußtsein an die Hämische 
Anschauung zu Beginn des 17. Jahrhunderts 
anknüpfte. Der bedeutendste Vertreter 
dieser Tendenz ist Franz Tlleodar Dallinger
	        
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