eton" geprägt? Wir meinen, es entstehe heute
n neues Verhältnis zur Materie, das auch
zktionen für den Glauben enthält. Die alten
ualismen „Geist" gegen „Materie", „Form"
zgen „lnhalt" werden in Frage gestellt.
lichtig ist hier die Sicht eines Teilhard de
hardin, Es gibt aber auch schon vorn Alten
astament, vorn Inkarnationsereignis und von
nem Franz von Assisi her so etwas wie ein
ekenntnis zu einem heiligen Materialismus. Es
bt ein Wissen darum, daß in Analogie zum
rot und Wein der Eucharistie und zum Wasser
er Taufe „Profanmaterialien" Ort echter Trans-
tndenz sein können. Gott ist dann nicht mehr
ne abgespaltene Geistgroße, sondern er er-
:heint in, mit und unter einer Profanstruktur.
erade schlichte, unverstellte Materialien, die
ich im Hausbau, in der Fabrik, in der Schule,
i Theaterbau gebraucht werden, finden ihre
zrwendung im Kirchenbau, ohne vom Material
ir eine Sakralität vorzutäuschen. Aber das
ofane Material erfährt in der Anordnung, in
in Raumbezügen und durch die Versammlung
der Gemeinde eine Umfunktionalisierung. Materie
wird transparent! Darum: Christus im Beton!
Darum spricht uns das echte Material an und
wir lehnen verkleidetes Material als lügnerisch
ab.
Hier mag der Ort sein, Stellung zu einer Frage
zu nehmen, die für die Kirche Baurngarten
aufgeworfen wurde. Soll der quadratisch ge-
staltete Innenraum mit vier von einem Künstler
zu schaffenden Evangelistensymbolen ergänzt
werden? Ich hoffe nicht protestantischen,
bilderstürmerischen Affekten zu erliegen, wenn
ich meine, zum Versuch ein Nein formulieren
zu müssen. Wenn es richtig ist, daß Material
und Konstruktion und Raum sprechen c und
für die Kirche Baumgarten ist diese Sprache
unüberhörbar -, müssen dann weitere Aus-
sagen durch nachträgliche Ergänzung gefunden
werden? Genügt das, was das Material sagt.
was das Prinzip der Rationalität sagt, was der
Einbezug des Spielerischen, der Raumbezüge,
der Materialien sagen, - genügt das nicht?
Freilich ist die Sprache der Formalien eine
zurückhaltende. Es ist eine Aussage im lnkognito.
Aber vielleicht erträgt der moderne Mensch, der
von Botschaften und Proklamationen und
Bildern überschüttet wird, eine zurückhaltende
Sprache besser, und zwar gerade im Raume der
Religion. Nachdem auch Gott und Christus oft
zerredet und in vielen problematischen Bildern
eingefangen wurden, ist die indirekte, die karge
Aussage meines Erachtens Gebot der Stunde.
Das lnkognito Gottes und Christi in der Gestalt
des streng Formalen, das auf zu direkte Aus-
sagen verzichtet, entläßt den Betrachter auch
in eine echte Freiheit: er soll nun selber und
aktiv nachdenken und sich nicht einfach nur
passiv anpredigen lassen. Darum warnen wir
vor einem Zuviel an Aussagen und an Bildern!
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß
ich absichtlich zahlreiche Fragen des Kirchen-
baues, die viel diskutiert werden, in den Hinter-
grund treten ließ. Für diese Fragen ist ia ein
gewisser ökumenischer Konsensus schon er-
reicht. Gerade dafür wäre freilich die Anlage
Baurngarten auch besonders charakteristisch.