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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 105)

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offenbar schon mit den ersten Zügen glückte. 
Gegen den unteren Rand des Blattes ist die 
Büste mit zwei in der Bildmitte sich begeg- 
nenden, einander überschneidcnclcn Linien 
abgeschlossen, einer schwächeren, wohl 
früheren, und einer kräftigeren, die diese 
Waagrechte zum Schluß noch verstärken 
will. Dieser Abschluß (auffällig ähnlich 
jenem auf Van Eycks Zeichnung mit dem 
Bildnis des Kardinals Albergati in Dresden) 
gibt dem Ganzen zweifellos zusätzlich 
Festigkeit und Halt; zugleich aber ist da- 
mit schon in diesem ersten Stadium der 
Bildnisschöpfung auch eine Raumnndeu- 
tung gemeint, im Sinne einer Barriere näm- 
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lich, hinter der die Büste des Kaisers auf- 
taucht. Kaum ausgesprochen, ist dieses für 
das Folgende so wichtige Komposirions- 
element hier in Dürers Vorstellung schon 
erkennbar. Es wird darauf noch zurück- 
zukommen sein. 
Als Dürer nach beendeter Sitzung die Augs- 
burger Pfalz verließ, mag er sich wohl be- 
wußtgewescn sein, welchen Schatz er mit 
sich trug: ein genaues, nach dem Leben ge- 
zeichnetes Bild des Kaisers! Als einen Nie- 
derschlag dieses Hochgefühls mag man die 
Beschriftung ansehen, die der Künstler zur 
Erinnerung in die obere rechte Ecke des 
Blattes gesetzt hat: 
„Das ist keiser maximilian den hab ich 
albrecht dürer zw awgspurg hoch oben awff 
der pfaltz in seinem kleinen stüble kunterfett 
da man tzalt 1518 am mandag nach 
Johannis tawffer" 
Sofern nicht vom Kaiser selber ein dezi- 
dierte: Auftrag vorlag, konnte das Blatt 
nach freiem Belieben ausgewertet Werden. 
Niemand kann heute nach dem Stil der Zeich- 
nung schlüssig sagen, sie sei für den Holz- 
schnitt oder für ein Gemälde gedacht ge- 
wesen. Nach dem Sinn des Kaisers lag wohl 
der Holzschnitt näher, obschon man sich 
bewußt sein sollte, daß es bisher einen sol-
	        
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