anderseits die tcnebristische Valerei, die
dann um 1700 unter dem Einduß VOn
Halbax die Oberhand gewann, so bemühte
sich Brandl später, x irend des ersten
Jahrzehnts des 18. Jahrhunderts, beide
Tendenzen miteinander zu vereinigen. Zu-
nächst geschah dies noch mittels eines
zemlich strengen Helldunkels, einer Art
des Bildaufbaues, die dem Interesse des
Künstlers an dramatischer Handlung ente
sprach und in den großen durch Licht und
Bewegung charakterisierten Altarkornpo-
sitionen zum Ausdruck kam. Brandl dife
ferenzierte jedoch das Helldunkel durch
reichere Verwendung von Lichtreflexen und
insbesondere durch Verfeinerung des far-
bigen Aufbaues. In Übereinstimmung mit
der zeitgenössischen Architektur und Plastik
ging er dazu über, seine Monumental-
gemälde mit Hilfe von kreisförmigen oder
ovalen Bewegungszügen zu gliedern. deren
Peter iuiiuii. nu- u-vhirhn- Josefs von Auytutu. 1721.
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mächtigen Kurven er alle Bildeletnente und
die gesamte Komposition unterordnete.
Wie die Altarblätter und Bilder der ersten
Periode von Brandls Schal-Yen. unterlagen
auch seine Porträts einem ähnlichen Ent-
wdcklungsprozeß. Für diese Bildgattung
fand er allerdings bei seinen Prager Zeit-
genossen k "ne gc ügende Anregung; we-
der By s noch lelalba konnten ihm
als Vorbilder dienen. Zwar kannte
französische, italienische und niederlän-
dische Werke, soweit sie ihm in Böhmen
zugänglich waren, Bildnisse Rigauds und
Largillieres, und kam später auch mit der
Wiener Portra malerei in Berührung, be-
sonders mit Arbeiten Stamparts. Aber im
wesentlichen beruht doch die Eigenart
seiner Bildniskunst auf der einheimischen
Tradition und auf seinen persönlichen Nei-
gungen. Das verraten Beziehun en zu
Screta und namentlich auffallende .
Blllhtlrlifhtf Wirkung usammenzilfassexl. ÜIC ntTene
Landschaft und die mt gliedene Architektur, die
um; beu gten muskulosen (lestalten und dar (ein
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hier. daß die fv. elnde
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Ganzes bilden. Ziim t renmal iu der Baruckmalerei
er und durchaus pt-ntu-
wenn, die aus
tn in tiinex kleine Land im
Herzen Eumpu eingedrungen K ire di uui iischc
.' lclerling der Handlung, die fl mische . mrhhiifllg-
keit und die holläm ehe Verinnerlichung
keiten mit Kupeck, die jedoch durch
keine direkten Kontakte der beiden K nst-
ler erk ' bar sind.
Die Zeit von Brandls k nstlerischer Reife
läßt sich im wesentlichen in zwei Haupt-
pliasen einteilen. Da beide Hießend und
ohne größeren Bruch ineinander übergehen,
ist es am zweckm ßigsten, die Einteilung
nach jenen Hauptwerken vorzunehmen,
die genau datierbar sind und in denen die
künstlerische Problematik, um deren Be-
wä tigung es dem Künstler ging, sich am
deutlichsten manifestiert. Der erste Ab-
schnitt erstreckte sich über ungefähr zehn
Jahre oder etwas länger. Sein Abschluß
fiel beiläuiig in die Jahre 171li1715, als
der Künstler sein 45. Lebensjahr erreichte.
Die zweite Phase, die zugleich den Höhe-
punkt der künstlerischen Entfaltung bil-
dete, reichte bis um 1728, also bis zum
6D. Lebensjahr. Die letzten sieben Jahre
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