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Volltext: Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 108)

17 Amoinc Warm; 
18 Matthias Grünw 
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17 Anloine XVatreau, (iillex. Musee du Louvre, Pans 
IX Maul! in Grunewald. Aull-ntehultg und Hmnnellllltrl (Tlnixti. 
lsexlheilvier Altar, (Iolmar, Muxeunl Uutcrlintlen 
.n Hand von Werken lidvard Munchs nach- 
gewiesen. Auch für ihn wohnt der Frontalität 
:ine bestimmte Aussagekraft inne, und auch 
iier ist die Frontalität Brücke von der em- 
)i[iSCl'1CH Welt in die des Absoluten, Ausdruck 
les Verlorenseins, der Einsamkeit des Indivi- 
luums und wo die Rolle des Beschaucrs und 
les Dargestellten auswechselbar ist. Munch 
teht hier nicht allein da, Gauguin, van Gogh 
Abb. 16), denen die deutschen Expressionisten 
olgen, schließen den Reigen. 
n der Kunst von heute scheint auch diese 
Stufe überwunden und eine bisher unbekannte 
(onstellation sich abzuzeichnen. Sowohl 
(ünstler als auch ßeschauer verlieren ihre 
dar unterscheidbare Position, sie sind nicht 
este Punkte der Dreieckstruktur, sondern 
greifen aktiv in sie ein. An Stelle des Werkes, 
der in sich geschlossenen Schöpfung, die ein- 
mal geschahen, losgelöst, als selbständige liin- 
heit besteht, tritt der schöpferische Akt in 
seiner ganzen wilden, spontanen, oft kruden 
Triebhaftigkeit, die der Beschauer nachzu- 
schöpfen hat; denn dies allein ist der Weg 
zum Verständnis und nicht mehr das Werk. 
Die drei bisher selbständigen, trennbaren 
Strukturwerte: der Schöpfer, das Geschaffene 
und der Beschauer, verschmelzen durch den 
dynamischen Prozeß des Schöpfens zu einer 
untrennbaren Einheit. 
lis wird zu sehen sein, 0b dieser neue Weg, 
diese neue Struktur des Kunstwerke-s eine 
Verarmung oder eine Bereicherung oder ob es 
gar zu seiner Negation führen wird. Nicht 
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leugnen aber kann man, daß heute tastende 
Versuche einen Weg gehen, der die Auf- 
lösung der bisherigen, gewissermaßen klas- 
sischen Dreieckstruktur des Kunstxverkes 
bedeutet. 
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, 
daß in letzter Zeit auch der Film sich des 
Formprinzips der Frontalität bedient, diese 
sogar durch starre Symmetrie noch wirksamer 
erscheinen läßt. Pasolini hat in seinen Filmen 
„Te0rema" und „Porcile" in den apokalypti- 
schen Gestalten der Alltagsereignisse, denen je- 
doch exemplarischer Wert zukommt, die Fron! 
talitiit und Symmetrie weitgehend verwendet. 
Auch der Filmregisseur hat den Bedeutungs- 
wert dieses Kunstprinzips erkannt. i 
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