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Volltext: Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 110)

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ken hatte, noch einmal sieben bis acht 
zr in die Höhe ging. Es kam bei diesem 
vurf ja mit darauf an, diese Grabentiefe 
den Neubau nutzbar zu machen. Weiter 
ie die Architektur des Entwurfes sehr 
ziert. Die Höfe zwischen Theater und 
r waren viel zu eng, daher unproportio- 
; es mißfiel weiter das Manierierte, also 
iberzogenen Proportionen und die Über- 
"ig mit Kleinformen. Nicht so sehr der 
gel an einem determinierbaren Stil wurde 
siert, sondern das Zuviel an kunstvollen 
ils bei gleichzeitigem Mangel an Stabilität. 
e Architektur wäre nur in Marmor 
lich gewesen oder in Verbindung von 
l mit Gußeisen. Beides erschien der jury 
Viener Klima als ungünstig. 
prach sich nur ein Gutachter dafür aus, 
n Entwurf mit dem ersten Preis zu 
men, die anderen wiesen ihn auf den 7 
iings wohlverdienten 7 zweiten Platz. 
Entwurf „Fait ce que dois, advienne que 
ra" von Nüll und Sicardsburg war weit 
ger genial als der Hasenauers, und als 
Sn" kann man ihn auch nicht gerade 
chnen. Ich halte es nicht für ganz aus- 
IlOSSCH, daß man den ersten Preis jedoch 
r einem erfahrenen Architektenteam zu- 
then wollte als einem gerade der Lehre 
achsenen Anfänger. Und, man wußte ja 
zmlich, was von wem stammte. Außerdem 
)C ich Anzeichen dafür erkannt zu haben, 
Nüll und Sicardsburg bei Hufe wohl 
'en waren. Ein Grund mehr, dafür zu 
zn, daß sie endlich einmal einen großen 
rag erhielten. 
1em unterscheiden sich die beiden Spitzen- 
ürfe kaum: beide versuchten, das Theater, 
den eigentlichen Kunstbau, abzusondern 
n die sich breit ausdehnenden, unter- 
rlneten technischen und ökonomischen 
che. In beiden Fällen führt der Weg über 
und Arkaden. Während l-lascnauer diese 
Idee zum Selbstzweck erhebt, ist sie bei Nüll 
und Sicardsburg Mittel zur Massengliederung. 
Der eigentliche Zentralbau, wie er vom aus- 
geführten Bau her bekannt ist, wird von 
niedrigeren, untergeordneten Flügelbauten ein- 
geschlossen. Diese betonen aber so sehr ihre 
Eigenachsialität und Eigenarchitektur, daß sie 
sich mit dem Hauptbau nicht recht verbinden 
möchten. Die Flügelbauten sind durchfahrbar, 
sie umschließen auf jeder Seite zwei Höfe, 
die genau so eng sind wie die in Hasenauers 
Projekt, doch spielen sie hier architektonisch 
keine Rolle, wenn man davon absieht, daß 
der Kaiser hier durchfahren sollte, um zu 
seiner Treppe zu gelangen. Die Arkaden sind 
bei diesem Entwurf rein dekorativ verwendet. 
Hasenauet hat die Depots und all die fabrik- 
mäßigen Gelasse mit einer Bazarfront ka- 
schiert, Nüll und Sicardsburg schmücken die 
Fabrik mit einer vorgestellten Fassade, ganz im 
Gegensatz zu ihrer These, „daß die Fassade 
keine willkürlich nach dem Geschmacke oder 
aus der Idee des Künstlers kombinierte De- 
koration, sondern ein aus dem Ganzen des 
Baues organisch wachsender und untrennbar 
mit ihm verbundener Bestandteil sein müsse". 
Das ist hier nicht der Fall; die Arkade ist hier, 
um einen modernen Ausdruck zu gebrauchen, 
ein „courtain-wall". Architektonisch stehen 
italienische und französische Formen unver- 
arbeitet nebeneinander, die Herkunft einzelner 
Elemente ließe sich aus dem Album der Kunst- 
geschichte unschwer bestimmen: so weisen an 
den Türmen die Turmhelme nach Chambord, 
während die Geschosse darunter fiorentinisch 
sind. Immerhin ist diese Architektur fester, 
realistischer und schon im ersten Anlauf 
besser proportioniert. Es fällt gegenüber 
Hasenauer besonders der sehr menschliche 
Maßstab dieser Architektur der Jahrhundert- 
mitte auf: ob an Bauten oder an Platz- und 
Straßenräumen, es ist eine Architektur, die im 
Aber-breiten nrlphr 
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Werke der Spätzeit der Ringstraße, die h 
in Wien ja wesentlich von Hasenauer rr 
geprägt wurden, im Grunde nur noch u 
fahren werden können. 
Die innere Anlage ist wesentlich undilferi 
zierter als die von Hasenauer und hew: 
sich in ausgefahrenen Gleisen: es gibt zx 
Haupttreppen, zwei Nebentreppen weitab 
den Seitentrakten, eine Galerietreppe unsy 
metrisch angelegt, was, wie der Ringtheat 
brand gezeigt hat, sehr mißlich ist, die Trepp 
für den a. h. Hof sind nur im Durchfahren c 
engen Hofes erreichbar, die Gescllschafts- u 
Theaterräume mischen sich im Vorderha 
Der Schauraum selbst ist im Grunde nur ei 
Vergrößerung desjenigen, den sie zwölf jai 
vorher in der Leopoldstadt gebaut hatten. V 
geradezu köstlicher Unbekümmertheit ist l 
Anlage des rückwärtigen Depots, durch w 
ches die Bühne nach hinten abgeschnitt 
wird. 
Was aber ist an diesem Entwurf besser als 
dem von Hasenauer? Um es in einem Wi 
auszudrücken: Die Entwicklungsfähigkeit. I- 
senauers Entwurf hätte sich nicht auf der v1 
gelegten Basis so weiterentwickeln lassen, d 
ein den damaligen Umständen entsprechend 
passables Haus entstanden wäre. Die groß 
Ideen Hasenauers: die Trennung von Theati 
bau und Depots, die Vorfahrthalle, die dopp 
angelegten Hoftreppen, steckten in eine 
unausführbaren Rahmen. Der Entwurf Ni" 
Sicardsburg konnte dagegen, sowohl architc 
tnnisch als auch organisatorisch, unter B 
behaltung seiner Qualitäten und des il 
Charakteristischen, zu einem kompakten M 
senbau weiterentwickelt werden, dessen U: 
sen so gegliedert sind, daß die einzeln 
Punktionsteile erkennbar werden. 
Das Erstaunliche und Verclienstvolle an t 
Entscheidung der Jury War, daß sie die 
Möglichkeiten erkannt haben muß. Aus d 
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