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Volltext: Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 110)

rlich wie in der bildenden Kunst kann die 
opferische Substanz eines Bauwerkes - weil 
reinsten, aber auch unverbindlichsten - am 
jekt und ohne konkreten Umweltsbezug erfaßt 
den. Die Betonung dieses Aspektes rückt den 
hitekten in die Kategorie des bildenden Kunst- 
: Die Idee wird auf Papier, in Ton, Gips oder 
ipe manifestiert. Ihr konkretester Zweck ist, 
kussionsobjekt zu sein. 
zr dieser Zweck kann nicht dem Aufgaben- 
eich eines Architekten im Sinne des Wortes 
rügen. Wie immer die volle Definition lautet. 
wesentliches Merkmal ist die Realisation der 
e als Bauwerk oder - weiter gefaßt - als 
weltbezogener Gebrauchsgegenstarid. 
uneingeschränkter die Bedingungen der Realisa- 
I, desto besser kann die Aufgabenstellung 
ikretisiert. desto unmittelbarer die Idee umgesetzt 
den. 
zr damit wird das genuine Spannungsverhältnis 
ieschnitten, in dem der schaffende Architekt 
wt arbeitet und sich entwickelt. Und wenn 
Prof. Ferdinand Schuster im Anschluß an W. Ben- 
jamin, der Phantasie fiir die Fähigkeit der Inter- 
polation im kleinsten hält, definiert, „...Archi- 
tekten sind Leute, die an eine Bauaufgabe gebunden 
sind, aber den von jeder Aufgabe gewahrten 
Spielraum mit dieser Phantasie zu nützen ver- 
stehen . .  so war der Spielraum des Architekten 
bei der hier vorgestellten Bauaufgabe abgegrenzt 
durch: 
Ortliche Gegebenheiten: Grundstückfläche 
von 2503 m' mit einem Höhenunterschied von 
16,35 m oder einem Gefälle von ca. 3056 nach 
Nordnordost sowie Aufschließung der Baustelle 
durch einen Servitutsweg mit gleichem Gefälle. 
Forderungen der Wohnbaugenossen- 
schaft: Erzielung einer möglichst hohen Rendite. 
Auf dem Weg allmählichen Zuwachses von Einfluß 
ging in den Jahren 196071962 die Planung vom 
zweigeschossigen „Dreispänner" zum „Zweispäna 
rrer" bis zum zweieinhalbgeschossigen Reihenhaus. 
Die Rendite wäre bei einer Anzahl von 16 Häusern 
voll erreicht worden. Es wurde aber nach dem 
UOIIIIDOB IXTGWIHG-bCHBDEICH 
EINE REIHENHAUSSIEDLL. 
IN WlEN-DOBLlNG-VERSL 
EINER INTEGRATION lVllT I 
BILDENDEN KUNST 
1 Reihenhaussiedlung WlEfPDObllfIg, im Mittelpu 
Gesamtanlage aul dcrn Fundament des einzigen Tu 
kranes sieht als QEISIIQQV und raumlicher Mirtelpi 
Stell: von Bildhauer Karl Prantl mit Inschrift von 
Schwaiger. Auf der Stele ist das wichtigste WI 
Landesgeschehen von der Grundstuckeinverleibung 
Bauubelgabe festgehalten 
Reihenhaussledlung WienaDobling, Lageplan der _q 
Wohnbauanlage 
Relhenhaussiedlung Wien-Dobling, Modell vom PI 
stand reez 
Reihenhaussiedlung WienaDobling, Querschnitt-PI: 
die Wuhnbauanlage 
Flerhenhaussiedlung WienaDubIrng, jeder WOhnV 
als Raumabschluß eine Betonschelbe rnil einerr 
ganzen Siedlung wiederkehrenden Schalungsmotit 
e Reihenhaussiedlung Wien-Dobling, untere Hausz 
der Grundgrenze 
mzswru 
Vorschlag des Architekten von 12 Häuser 
seiten des Bauherrn einer Bebauung mit 14 H 
zugestimmt. 
Um die Kreditwürdigkeit für das Projekt zu eri 
und zu halten, wurden die effektlosen Erda 
auf ein mogliches Minimum dezimiert, lndl 
Struktur des Steilhanges in der Art der Bet 
ausgenützt wurde. Aus demselben Grund i. 
die gesamten Installationen von jeweils sie 
einer Zeile zusammengefaßten Häusern in 
gemeinsamen unter diesen liegenden lnstall 
gang konzentriert und dann hausweise i 
Ferner wurde die Anlage zwischen 196 
1966 bis ins Detail mehrmals neu geplan 
geschrieben und ausgepreist, um ohne Verl 
Qualität größere Preisgünstigkeit zu erzielen. 
Dadurch konnte in der bewilligten Sumrnr 
folgende Ausstattung untergebracht werden 
automatische Heizung und Warmwasserverst 
Einbaukuche, Einbauelernente und Arbeits 
in den Kinderzimmern, Insolierverglasungenr 
beschichtete Außentüren (hangseits Hebe 
 

	        
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