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rurscniagci des i uriner atunuenbucnes (Abb. 3)
seinen berühmtesten Vertreter findet, aber
auch schon früher geläufig war, etwa im
Breviar der Queen Mary (Abb. 2). Die zwei
verfolgcnden Hunde werden hier wie auch
in der ganzseitigen Miniatur der Manessäschen
LiederhandschriftW deutlich voneinander un-
terschieden. Im figuralen Formenvokabular,
dem hochgezogenen Horizont und dem spar-
sam angegebenen Baumbestand der Land-
schaft ist die Porzellanmalerei dem Fries des
Turiner Stundenbuches am nächsten.
Verfolger und Verfolgte jagen durch Ranken-
und Rollwerk, durch Laub-, Bandel- und
Gitterwerk. Die Jagd im und durchs Ornament
war bei den Augsburger und Nürnberger
Kupferstechern außerordentlich beliebt. Vom
Kupferstich grilT sie auf die Porzellandekora-
tinn über. Sauerlandtlx wies meines Wissens
erstmals auf das „bewohnte" Ornament
Schmischekslq im Zusammenhang mit Meiß-
ner Porzellan hin. Die 18 Blatt Ornamentfriese
mit Jagdszcnen in seinem „Neuen Groteschgen
Büchlein. Durch Johan Schmischek, Chr.
Weigel ex. Nr. 21" waren als Vorlagen für
Büchsenmacher gedacht. Den Jagddarstellun-
gen Schmischeks sehr verwandt waren die
Theodor Bangs Z0 (1606 Meister in Nürnberg)
und Johann Conrad Reiffs C" 1726 Nürnberg).
Diese direkte Übernahme der Ornament-
iagden Schmischeks stellt für Meißen bzw.
für die Porzellandekoration überhaupt einen
Sonderfall dar, doch läßt sich gerade anhand
von Schmischeks Ornamentstichen (Abb. 7)
die lange Tradition gut dokumentieren, die
über Romanisches und Karolingisches (Abb. 6)
in die Antike 21 zurückreicht. Dasselbe Prinzip
wird abgehandelt, wenn Niklaus Manuel
Deutsch Z1 Bären durch Reifen springen läßt.