im wesentlichen nur für die innere Mar-
ikleidung der Kapelle vetsdiiedene Lö-
orschläge bringt und darum nicht not-
g in der allerersten Planungsphase ent-
n sein muß. Bei dieser Entwurfsreihe
I die Gesamtform und Konstruktion des
die Raumaufteilung und die Fassaden-
nung fast unverändert, weil sie offenbar
festliegen. Die in einzelnen Entwürfen
te Frage, ob dem Hauptraum frei ste-
Säulenpaare, einzelne frei stehende oder
uernischen eingezogene Säulen oder nur
ailaster zugeordnet werden sollen, be-
gt Neumann wahrscheinlich gerade im
ck auf die endgültige Kalkulation des für
lnenausstattung der Kapelle benötigten
edenfarbigen Marmormaterials. Das
m der inneren Säulenstellung, das bei
iiönbornkapelle keine konstruktive Be-
g hat (die Säulenpaare werden erst 1731
sdion sieben Jahre zuvor mit der Kup-
erwölbten Bau eingefügt)", sdteint nicht
aus ökonomisdien Erwägungen Neu-
entsprungen zu sein, der sich auch später
:r Würzburger Hofkirchenplanung (im
'om 25. März 1731 an Friedrid-l Carl von
r0rn) darüber erregt, daß Hildebrandts
t im Kircheninnern allein vierzehn große
ulen aus Marmor vorsieht".
on Boll vorgeschlagene und allgemein
ierte Rekonstruktion des Planungsab-
ler Schönbornkapelle, wie sie audi noch
l Budl von Hans Reuther über Neumanns
nbauten" übernommen wurde, geht von
rigen Meinung aus, daß alle Entwürfe,
n dem „Ausführungsprojekf in Einzel-
oder in der Grundkonzeption abweichen,
tdig vor diesem entstanden sein müssen.
ürfen jedodl nicht von vornherein die
hkeit ausschließen, dafl bei der Schön-
ipelle (wie in vielen anderen Fällen)
tnentwidrlung keineswegs geradlinig und
uent verlief. Es kann von Anfang an
:denfalls sdnon sehr früh ein bedeutendes
t vorgelegen haben, das Abänderungs-
läge und neue Entwürfe anderer Künst-
ilöste, das aber schließlich doch - trotz
Gegenvorsddäge - weitgehend unver-
zur Ausführung kam bzw. für die erste
ase bestimmend blieb. So ist es etwa audi
bwegig, das auf S. E. 21 erhaltene Pro-
las man vermutungsweise dem Würz-
Domkapitelbaumeister Georg Bayer zu-
eben und irrtümlidi um 1718 datiert
an den Beginn der Planung zu rüdcen
7 und 8). Abgesehen davon, daß dieser
rf in Grundform und Proportionierung
nenraumes verfehlt ist und die angedeu-
uppelüberwölbung weder in ihrer Kon-
on noch in ihrer Raumwirkung vorstell-
ird, erscheint es ganz unwahrscheinlich,
eser sehr mittelmäßige Entwerfer die De-
msmotive der Fassade aus seinem eigenen
nrepertoire geschöpft haben soll. Ver-
man die Zeichnung mit den anderen
-nen Projekten zur Schönbornkapelle, so
t man sehr bald, daß fast alle Schmuck-
- mehr oder weniger vergröbert und
rstanden - von der Fassade des soge-
-n „Ausführungsprojektes" (vgl. Abb. 5)
rmrnen sind. Das gilt für die Rahmungen
roßen Rundbogenfenster mit den seit-
"... h...
uns... 4 da. i
k.-- ....,
v Sog. Bayer-Projekt zur s " hornkapelle, Aufriß s. r.. 21
s Sog. Bayer-Projekt zur Sdlöllbornltapelle, Gtundriß s. 1a. 11
ANMERKUNGEN 7-13 (Anm. 14, 15, 16 s. S. 10)
7 Günter Pnssavant, Rez. von Bruno Grimschitz, Johann Lucas
von Hildebrandt. Wien-München 1959. In: Kunstdironik,
1:. Jsn 1960, s. 19711.. insbes. s. 201 f.
'Die Beurteilun von S. . 44 in Bolls Baumonographie (s.
Anm. 9) ist se r widers rüdnlidi. Bnll halt es für unwahr-
scheinlidi, dal! Hildebran t vor August 1721 überhaupt Kenntnis
von der Würzburger Kapellcnplanung hatte (s. a4), obwohl er
in der Einleitung von Hildebrandts Reise nadi Würvburg im
Oktober 1719 berichtet (s. 17), Boll erkennt s. E. 44 als Ent-
wurf Hildebrandts an; aufgrund stilisrisdier Beziehungen zu
dessen in den frühen zwanziger fahren entstandenen Werken
datiert er das Blatt 1722123. Alerdings hält er es auch für
möglida, daß S. E. 44 erst 1725 oder später, eventuell als
Stidavorlage, entstanden ist. ..Unmbglid1 wir: es nidir, daß
die Zeidinung erst nadi dem Tode des Johann Philipp Franz
in Wien entstanden ist . . . Bei Annahme der späteren Ent-
stehungszeit bleibt aber die Frage ungelöst, woher einigt für
Hildebraudt diarakteristisdie Formen in den Ausführungs-
plänen stammen." (S. 89) In der Abhildungsuntersihrift lu
Abb. Z4 heißt es dann audt ,.Nad'i 1724 U)", - Während
Bruno Grimsdiitz (Johann Lucas von Hildebrandt, Wien 1932,
s. m) eine Beteiligung des Wiener Ardtiteltten an der Pla-
nung der Sdtönbornkapelle aussdiließt und Bolls nrnrrrilnng
von S. E. 44 als Originalzcichnung Hildebrandts ablehnt
(s. 119, Anm. x), bewertet er in der überarbeiteten nein-n
Hildebrandt-Monographie (Wien-Mündien 1959, s. 1051. u.
165 das Blatt als 1712123 entstandene Zeichnung Hildebrandts.
Au S. 137 liest man allerdings von der Sdiönbornkapelle am
Würzburger Dom, "an der Hildebrandt kaum beteiligt war".
An der entsprechenden Stelle der ersten Ausgabe (S. 117) hieß
es statt dessen noch ,.an der Hildehrandr nidxt beteiligt war" -
Reuther (a. a. 0.. S. 10H) führt S. E. 44 als „Dekorations-
entwurf von Johann Lucas von Hildebrand! (nadi 1724)" an.
'Walter Boll, Die Schönbornkapelle am Würzburger Dom,
Münditn 1925. Bei Boll sind alle im folgenden erwähnten
Pläne und Entwürfe zur Sdiünbornkapelle mit Ausnahme des
Grundrisses von S. .. 44 abgebildet.
" Die Sd-iuld daran trägt nicht zuletzt Neumann selbst, der im
Knopf der Kuppellaterne der Sdtönbornkapelle die ln-
sdirift anbringen ließ "Opus fabricae Dirigente Ardiireeru
D. Joanno Balthasarc Ncurnann ColuneleK Diese lnsdirift
hat den Tenor einer Künstlersignatur und ist als soldie auuh
meist verstanden worden. obwohl sie dem Wortsinne nadi
nidat mehr aussagt, als daß der Bau unter Neumanns Leitung
errid-itet wurde.
" Vgl. Neumanns Briefe VOm 1x. 11. 1729, vom s. 4. 1731 und
vom 15. 4. 1731, abgedrudtt bei Karl Lohmeyer, Die Briefe
Balrhasar Neumanns an 1' Rzdrid-i Carl von Sdibuborn. Saur-
briidten-Btrlin-Leipzi -Stutrgart 1921, S. 1, 211 u. 30.
1' Abgedruckr bei Lohmeyer a. a. 0., S. 26 f.
" Reuther a. a. 0.. S. 10611.
lid1en Volutenohren, den Blütenketten und den
von Puttengruppen belebten Segmentverda-
chungen, für die allgemeine Form der Portal-
rahmung mit den flankierenden Freisäulen und
den figurenbekrönten Giebelfragmenten dar-
über, es gilt audt sdion für die Aufteilung der
Fassade in Haupt- und Attikagesdioß mit der
ltorinthisclten Pilastergliederung unten und den
entspredlend kurzen toskanisdien Pilastern
oberhalb des Gebälks. Auch die Schabradten-
verzierung der Kuppel am Laternenansatz ist
in den Fassadenrissen in der Art von S. E. 44
voll-geprägt. S. E. 21 ist also keineswegs 1718
entstanden, sondern nicht vor 1721122, d. h.
als sehr dürftiges Gegenprojekt zu einem schon
vorliegenden und dann audl der Ausführung
zugrunde gelegten Fassadenentwurf.
Bei den erhaltenen Entwürfen des Mainzer
Obristleutnants Maximilian von Welsdl (Abb.
13-16) und bei dem sogenannten „Hennidte-
Projekt" (Abb. 9-12) ist ebenfalls die Frage
des zeitlidien Verhältnisses zu der Plangruppe
um S. E. 44 erneut zu prüfen. Das „Hennidte-
Projekt" zeigt an den Schmalseiten der Kapelle
innen (Abb. 12) Fensterrahmen, die in ihrer
Form auffällige Ähnlichkeit mit den Fenster-
rahmen an der Fassade des Ausführungsprojek-
tes (vgl. Abb. 5) aufweisen; der Seitenaltar des
„Hennidte-Projektes" erscheint den Hauptal-
tarentwürfen auf S. E. 44 und auf S. E. 26
(Abb. 15) verwandt. Bei dem Projekt des
Maximilian von Welsch ist - wie bei S. E. 44
- nur ein Altar vorgesehen, der an zentraler
Stelle, gegenüber dem Haupteingang der Ka-
pelle, angeordnet ist (Abb. 15); Grabmonu-
mente können demnach nur in den seitlichen
Nebenräumen Platz finden. Welsch deutet im
Längssdmitt der Kapelle links einen Epitaph-
aufbau an, den er in einem gesonderten Auf-
riß (Abb. 16) dann detailliert wiedergibt. Die
Aufstellung eines weiteren Monumentes war an
der entsprechenden Stelle im gegenüberliegen-
den Nebenraurn möglich, doch sie war zu-
nädist offenbar nodi nid-it beabsiditigt. Das
„Hennidte-Projekt" (Abb. 11 und 12) sieht
zwei Seitenaltäre vor, während im Mittelraum
- an der Stelle des Hauptaltars von S. E. 27
und S. E. 44 - das in seinem Figurenarrange-
ment bis in die Kuppelzone aufsteigende Epi-
taph angeordnet ist. Es ist nicht mit letzter
Sicherheit zu beweisen, ob damit, oder aud1 mit
Welsdls Epitaphentwurf, das vom Bauherrn
schon zu Lebzeiten projektierte eigene Grab-
monument gemeint ist oder das Epitaph für
den 1673 verstorbenen Mainzer Kurfürsten
Johann Philipp von Sdiönborn. Der Wunsdz,
dessen Gedächtnis zu ehren, war - wie der
Bauherr nicht nur in den offiziellen Verlaut-
barungen betonte - ein wesentliches Motiv
(wenn auch wohl nicht der Hauptgrund) für
die Planung der Schönbornkapelle 15.
Am 3. November 1719, sechs Wodien nach
seiner Wahl zum Würzburger Fürstbisdlof, er-
hält Johann Philipp Franz von Schönborn
von seinem Bruder Friedrich Carl aus Wien
anläßlidi eines bevorstehenden Aufenthaltes
des Johann Lucas von Hildebrandt in Würz-
burg den Rat: „N. B. Dieser ehrlidle mann
könte auch pro epithaphio des d1urf. Joh.
Phil. in dortigem domb den rechten situm und
ein würdigen riß mesnagiren, solten die riß zu
kostbahr fallen, exequi liberum estlß." Es kann
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