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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 115)

 
ter Noever 
E WIENER 
wlDERGROUND-SOCIETY 
Wiener Underground-Society ist im eigenen Land 
rehmäht. Ungeachtet dieser Tatsache haben die 
eiten dieser Künstler die Entwicklung verschie- 
er Bereiche wiederholt beeinflußt. Auf den inter- 
ianalen Kunstrnärlrten sind sie erfolgreich und 
irchtet. PETER NOEVER, welcher wiederholt mit 
bedeutendsten Kräften der Wiener Underground- 
iety, wie HOLLEIN und PICHLER, kooperierte, 
rentiert hier die profiliertesten Underground- 
istler. Im folgenden Beitrag werden die Arbeiten 
MAX PEINTNER (Architekt und Designer), 
NHARD PRIESSNITZ (Dichter), ERNST GRAF 
signer), ARNULF RAINER (Maler) und HANS 
LLEIN (Architekt und Umweltgestalter) vorge- 
lt. Über WALTER PICHLER und seine im Juni 
I. stattfindendenAusstellungen im Museum des 
Jahrhunderts, Wien, und in der Galerie nächst 
Stephan bringen wir einen gesonderten Bericht. 
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4 
Perfekte Kommunikation: Essen mit GRAF. PETER 
NOEVER (links) und ERNST GRAF (rechts) 
5 
Literaturgespräch bei einem Stehviertel. PETER 
NOEVER (links) mit REINHARD PRIESSNITZ (rechts) 
6 
Gemeinsamer Besuch der Ausstellung ARNULF 
RAlNER-FACES-FARCES in der Galerie nächst 
St. Stephan. PETER NOEVER (links) und ARNULF 
RAINER (rechts) 
M A X P E l N T N E R 
PEINTNERS Praiekte sind SOS-Signale. Sie sind Kri- 
tik an der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung. 
Gleichzeitig dokumentieren sie auch den Widersinn 
der sogenannten Zielsetzung unseres Gesellschafts- 
systems. Außer Zweifel beinhaltet Peintners Arbeit 
Sehnsucht und Hoffnung, Hoffnung nach einer 
Welt ohne Erstarrung in vorgetäuschter Permanenz 
und vorgetäuschtem Wechsel. Einer Welt ohne 
Angst vor der Jugend und ohne Angst vor dem 
Alter. 
Peintner sagt, daß es Zeit ist, von der Verletzung 
der Naturgesetze zumindest zu träumen. Er ist sich 
darüber im klaren, daß man über den Träumen 
nicht die Realität vergessen darf. Er sagt, er weiß, 
daß wir Ordnungen erfinden könnten, die uns mit- 
einander und mit der Natur verbinden. Wir könnten 
wieder Umwelten bauen, die unserem Zusammen" 
leben nicht im Wege stehen. Nur müßten wir vieles 
neu lernen und noch mehr vergessen. Das Leben ist 
so beweglich, so fließend und so kurz, daß es sinn- 
los ist, darin so starre Systeme aufzubauen wie 
wir es tun. Wir bauen für die Ewigkeit, und meie 
stens Gefängnisse, 
Er denkt an eine Stadt aus Räumen, die ineinander 
übergehen, ahne Türen und ohne Schlösser, durch 
die man geht wie durch einen Traum. 
Wo man ißt, trinkt, Musik hört, miteinander redet, 
einander berührt, miteinander schläft, ruht oder 
arbeitet. 
Wo Arbeit nicht darin besteht, unendliche Mühe 
an dem Aufbau überflüssiger Systeme zu ver- 
schwenden, die man für unsterblich hält. Im Grunde 
ist ieder von uns überzeugt, daß ihn sein Reise- 
5,6} 
 
paß oder die Summe seiner Steuererkli 
überleben wird. Das ist absurd. 
7 
VERDUNKLUNG AMERIKAS durch stationäre 
sische Satellitenkontinente (Anfangsphase) 
8 
AUTOBETT. Autofahrt wird auf die Schlaf: 
wand proiiziert. Begleitung durch Geräus- 
Vibration. Kühlerhaube wird mitproiiziert, u: 
zu sparen. Regelung der Filmgeschwindigke 
das Gaspedal. Die Pedale links zum Uberho 
„ÜberhaV-Film 
9 
SEE MIT GENEIGTEM WASSERSPIEGEL. Di 
landschaftliche Dominante und ermöglicht m 
ten van Wassersport. Aufbau des Antigravi 
feldes durch Aggregate im Bild rechts. Fell 
nachts oder an Wochentagen abgeschaltet v 
REINHARD PRIESSNITZ 
Mit literarischen Aktionen hat REINHARD l 
NITZ das Publikum aus seiner Lethargie gi 
bewußt gelangweilt und enerviert. Das fo 
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