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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 116)

ldolf H. Hintermayer 
NE WIENER 
HVATSAMMLUNG WIRD 
)RGESTELLT- 
UT ZUM KUNSTSAMMELN 
einz Battke (1900-1966), einem: Albert Einstein u, 1955. 
leistiftzeidtnung, a7 x 47 cm 
ax Klinger (1219-1920), Liegender weiblicher m, im. 
reidezeichnung, aus x a2 cm 
2 
Eine Privatsammlung, die es sich zum Ziel gesetzt 
hat, einen möglichst umfassenden Überblick über die 
Kunst des 20. Jahrhunderts (soweit sie in Österreich 
und Deutschland beheimatet ist) zu bieten, befindet 
sich in Wien. Bei der relativ kurzen Zeitspanne des 
Wachsens dieser Sammlung (ungefähr zwölf Jahre) 
und der beschränkten Mittel, die zum Aufbau zur 
Verfügung standen, scheint dieses Unterfangen schier 
unmöglich zu sein, und, so meint man, es könne sich 
wohl eine Albertina, doch kein privater Sammler 
ein so weites Ziel stecken; dies um so mehr, als es 
sich dabei um Aquarelle und Handzeichnungen und 
keine Druckgraphik handelt. Dennoch wird mit dern 
vorhandenen Ensemble zu beweisen versucht, doß es 
bei solch einer Sammlung, die sich in immerwähren- 
dem Flusse befindet, durch das stetige Neuauf- 
nehmen von Entdeckungen, seien es nun verstorbene 
und oft vergessene Künstler oder seien es iunge, 
lebende Künstler, zu einem beachtlichen Reigen 
moderner Kunst kommen kann. Dieser beginnt mit 
dem Jugendstil, dem Frühexpressianismus und dem 
Spätimpressionismus und reicht in die Bereiche des 
Phantastischen Realismus, wobei natürlich - formal 
genommen - gewisse Schwerpunkte im Expressionis- 
mus, in der Neuen Sachlichkeit der zwanziger Jahre 
und in der Phantastik zu fixieren sind. Ebenso 
lassen sich bei zahlreichen Künstlern längere Suiten 
feststellen, wenn auch im allgemeinen ieder Künstler 
nur einmal vertreten ist. Insgesamt sind rund 350 
Namen zahlbar, wobei auch dieienigen einer Spe- 
zialsammlung von Bildhauerzeichnungen und, aller- 
dings mengenmäßig nicht bedeutend, die aus dem 
österreichischen 19. Jahrhundert eingeschlossen sind. 
Schon dies vermag zu veranschaulichen, mit welcher 
Zielstrebigkeit gesammelt wird (wenn auch immer 
Grenzen gesetzt sein müssen). Dabei übt und 
bereichert der Sammler ständig seinen Blick, ist er 
doch gezwungen, Kunst und Künstler unserer Zeit 
einer kritischen Überprüfung zu unterziehen, da die 
Sammlung keinen Schwankungen unterworfen sein 
und Blatt neben Blatt bestehen soll. Hier ist natürlich 
ein ständiges Fortbilden durch Museums- und Aus- 
stellungsbesuche, das Studium von Kunstbüchern 
und Katalogen, der Kontakt mit Künstlern und die 
Beobachtung des Auktionswesens im ln- und Aus- 
land unerläßlich. Und sowohl in der Auswahl der 
Künstler als auch in der Wahl ihrer Werke beginnt 
der ganz persönliche Geschmack des Sammlers mit- 
zuspielen und aufzufallen. Hier wird iedoch nidtt 
nur die spontane graphische Eingebung des Künstlers 
gesiebt, sondern durch all die Jahrzehnte, durch all 
die Stile und Strömungen zieht sich unbeirrbar der 
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