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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 116)

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Rudolf Wadler (1393-1939), Selbslbildnis, ruul 
1932, Kreidezeidunung, 42 x 29 cm 
Fruns Musereel (gab. 1889], Junges Paar beim Tanz 
Tusdlpinselzeidlnung, a1 x 24 cm 
Conmd Felixmüller (geb. 1897), Winiering auf der 
1'711. Tuschfederzeidnnuna; 64 x 50 cm 
Karl Schmidl-Rohluff (ge . 1384], Blumen in Vase, 
Aquarell, 45 x 33,5 cm 
Erich Hednel (1353-1970), Blick über den See, 
Aquarell, 43,5 x 31,5 cm 
 
rote Faden, der Qualität heißt. So findet man natür- 
lich - wie könnte es anders sein, wenn man die vor- 
hin aufgezeigte und eingeschlagene Linie verfolgen 
will - die großen österreichischen und deutschen No- 
men Kokoschko, Schiele, Klimt, Kubin, Leherb, Co- 
rinth, Dix, Kirchner, Grosz, Heckel, Schmidt-Rottluff, 
Muche, Felixrnüller einerseits, aber auch Künstler wie 
Ferdinand Andri, Hans Böhler, Albrecht Felix Harta, 
Otto Rudolf Schatz, Franz Hafer, Robert Daxat, Otto 
Dill, Heinrich Ehmsen, Hans Meid, Heinz Battke, 
Heinrich Kley, Gisela Breitling, Gitta und Gerhard 
Kettner. Den Sammler ziehen nicht nur die roßen 
Namen an, er spürt mit besonderer Freude und 
Vorliebe auch Künstler auf, die gar nicht oder nur 
wenig bekannt sind. Als Österreicher konnte er 
(obwohl gar nicht dazu berufen) dabei zu seinem 
Bedauern feststellen, daß man so bedeutende 
Künstler und „Wegbereiter der modernen Kunst", 
geborene Österreicher (Herbert Bayer, Karl Rössing, 
Raoul Hausmann) und „AltösterreicheW (Josef 
Hegenbarth, Leo Putz, Friedrich Feigl, Michel Finge- 
sten) - statt auf sie stolz zu sein, sie auszustellen, 
Monographien zu verfassen, sie auszuzeichnen und 
zu ehren (soweit sie noch leben) -, mit Unwissenheit 
und Gleichgültigkeit einfach übergeht und sie aut 
Kosten „progressiver" Eintagsfliegen unbeachtet 
IQ 
läßt. Er konnte auch feststellen, daß die „Erinne- 
rungslücken" erschreckend zunehmen. Hier hat der 
Sammler einzuspringen und eine Aufgabe zu er- 
füllen. Er trägt dazu bei, daß solchen Künstlern 
(im Ausland keineswegs unbekannt und unbeachtet) 
der ihnen zukommende Rang (unter Ablehnung 
anderer) inne wird. 
Zu einem weiteren für viele Kunstbeflissene 
verblüffenden) Ergebnis gelangt der Sammler: Nicht 
allein Schiele, Klimt, Kubin, Dix, Grosz, Kirchner - 
alle Namen .nur beiläufig herausgegriffen - waren 
große Zeichner und Aquarellisten, sondern auch 
Künstler wie Ludwig Heinrich Jungnickel, Sergius 
Pauser, Rudolf Wacker (dieser ganz besonders und 
allen voran), Paul Holz, Hans-Theo Richter, Rudolf 
Schlichter, Georg Tappert und Wolf Röhricht. Diese 
zuletzt genannten Künstler und noch viele andere 
erreichen mit ihren guten und besten Arbeiten 
durchaus die „Großen", denen man sie getrost zur 
Seite stellen darf. Dabei hat sich der Sammler auch 
nicht immer die „typischen" Arbeiten eines Künstlers 
ausgesucht oder die Arbeiten aus einer bestimmten 
Altersperiode, sondern - und diesen Ausdruck prägte 
ein bekannter deutscher Kunstkritiker - der Sammler 
hat es auf die „Geniewürfe" abgesehen. Er fragt 
nicht nach Namen (wenn ihm diese auch geläufig 
sind), sondern einzig und allein danach, wa 
aus einer Zeichnung, aus einem Aquarell (g 
gültig welchen Vorwurf beinhaltend) entgegen 
tet und darin künstlerisch verwirklicht erschein 
dabei natürlich persönlicher Geschmack 
Einsatz des eigenen Risikos) eine Hauptrolle 
daß Akzente verteilt sind und besondere Vor 
nicht unterdrückt werden, ist unausbleiblich unr 
durchaus nötig, um einen eigenen Stil zu prög 
Da es heute meist nur Käufer, aber wenige 
Sammler gibt, da heute gerade Schiele und 
wenn es ut geht noch Kubin und die erles 
Häupter (besonders selektiert) des EXPFSSSlOt 
gekannt und gesammelt werden, wäre es du 
angebracht, Mut zum Sammeln aufzubringen x 
beweisen. Dies soll aber nicht etwa heißen, d: 
„letzter Schrei" gekauft werden muß. 
Das Vorhandensein dieser Sammlung könnte 
Sammlerkreise erschließen oder dazu beit 
etwas zu ihrer Lenkung beizutragen und zu 
Denken anzuregen. Jedem angehenden Samm 
iedoch gleich ins Stammbuch geschrieben 
(mehr) Mut und Selbstvertrauen einerseits und 
nicht Risiko und Verzicht andererseits! Da 
heißen, man möge das kaufen und sammelt 
einem gefällt, was einem Freude macht; ha
	        
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