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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 117)

st im Alter von 52 Jahren 
chend gestorben. 
nn hatte seine Berufslaufbahn 
iitekt begonnen. Nach Studien 
n und Braunschweig, Militär- 
ind schwerer Kriegsverletzung 
er in seine Heimatstadt zurück. 
tzte er sein Studium an der 
Kunstgewerbeschule fort, 
te es 1947 mit dem Staats- 
id wurde Assistent und Mit- 
' von Oswald Haerdtl. Ab 1953 
daneben als selbständiger 
ct tätig. 1960 erfolgte seine 
g zum Leiter der Meisterschule 
istrielle Formgebung, deren 
er unermüdlich seine Arbeits- 
idmete. 
chule erregte vielfach 
ianales Aufsehen und nahm 
aeginn mit vorbildlichen 
tn Anteil an der modernen 
Jng technischer Produkte. N. 
ASTIKER HORST 
{MANN BEI HANS MAYR 
ier Hans Mayr in Wien stellte 
ai Horst Aschermann aus. Der 
ringen stammende, jetzt in 
dort, Niederösterreich, lebende 
' kommt von der Keramik, hat 
er schon seit Jahren ganz der 
verschrieben. Die Ausstellung 
yr konzentrierte sich auf ienes 
1sgebiet, das Aschermann am 
beherrscht: das Porträt. In 
ieuen Anläufen zeigte der 
' in der Gestaltung der ver- 
1en Schädelformen oder in 
arbeitung akzentuierter 
szüge ein Eingehen auf den 
ellenden Menschen, ein Fest- 
von äußeren und doch auch 
Merkmalen des Porträtierten, 
sie heute recht selten finden. 
teressant, wie der Plastiker 
tr sehr groben, dann aber auch 
ausgefältelten, durchgeknete- 
inik der Physiognomik nahe- 
A. V. 
"E 
in die Ausstellung der Meister- 
n dekorative Gestaltung und Textil 
et. Grete Radar Soulek der Hoch- 
t angewandte Kunst Wien 
trreichraum im Palazzo Strozzi bei 
ttik von Heinz Iowischnig) 
chermann vor einer seiner Arbeiten 
 
Freund Stephan ob seines besonderen 
Wesens wohl eine der bekanntesten 
Figuren im kulturellen Leben Wiens, 
der Stadt, die er besonders liebte, 
und als Wiener vom alten Schlag 
sah man ihn täglich durch die 
Kärntner Straße, scharf kritischen 
Blicks, wandeln. 
Sein Lebenswerk ist überaus vielseitig: 
Er war ein guter Architekt von stets 
vornehmer Haltung und gewissen- 
haftester Sachlichkeit bei allen seinen 
Aufgaben. Er baute in Iangiähriger 
Arbeitsgemeinschaft mit Baurat h. c. 
Josef Heinzle, um nur Wesentliches zu 
erwähnen, Hotels in Goisern, das 
Hotel „Daniel" in Graz 1956, das 
Hotel „Montafon" in Schruns 1957 und 
den „Habsburgerhof" 1964 in Bad- 
gastein. Daneben entstanden 
industrielle Werke, landwirtschaftliche 
Anlagen großen Ausmaßes und 
diverse Villen und Wohnhäuser in 
Feldkirch und Wien. Mit besonderer 
Liebe widmete er sich der Ausbildung 
des Stiftskellers in Klasterneuburg, 
eines Altenheimes der „Caritas 
Socialis" in der Pramergasse und in 
Kalksburg. 
Hohe Anerkennung fanden seine 
Leistungen als Ausstellungsarchitekt; 
Jagdausstellung Berlin 1937, Land- 
wirtschaftsausstellung Rom 1953, 
Jagdausstellung Düsseldorf 1954, 
Theaterausstellung Wien 1955 und 
Fischerv-Erlach-Ausstellung Wien 
1957. Für die niederösterreichische 
Landwirtschaftskammer leitete er 60 
Messeausstellungen im Frühiahr und 
im Herbst auf dem Pratergelände. 
Und schließlich bewährte sich der 
gute Freund in ieder Hinsicht als 
Architekt und Mensch, als ich ihn 1941 
nach der Türkei berief, um in meinem 
Atelier an den türkischen Arbeiten 
und vor allem an Idealplänen für 
Theaterbauten zu arbeiten. Dort 
verblieb er drei Jahre, leistete als 
Dozent an d_er technischen Hochschule 
in Istanbul wertvolle Erziehungsarbeit, 
und, nach seinem geliebten Österreich 
zurückgekehrt, erhielt er den Lehr- 
auftrag 1948 für Festgestaltung an der 
Theaterschule der Akademie der bil- 
denden Künste in Wien. So vereinigte 
sich sein Wirken als Architekt mit dem 
des Architektenerziehers. 
Biennale Premio del Fiarino in 1 Simonv wvrlangiährises Vorstands- 
(Bilder von E an Wucherer und j 
mitglied der Zentralvereinigung der 
i Architekten und 16 Jahre Redakteur 
der Zeitschrift der Zentralvereinigung. 
Und zwar 1934 bis 1936 leitete er „Das 
ProfiI" und 1950 bis 1964 die Zeitschrift 
„Der Bau". Seine architektonischen 
Werke, fern von allem Modischen, ha- 
ben Bestand. Seine aufopfernde Tätig- 
I keit als Redakteur, aber auch als Kunst- 
kritiker hat ihn zu einem wertvollen 
Mitgestalter kulturellen Lebens, beson- 
ders in Wien, gemacht. Daß seine un- 
bestechlichen und immer klaren Stel- 
Iungnahmen zu den Geschehnissen auf 
dem Gebiet der bildenden Künste in 
unserer Zeit auch Feinde erwachsen 
ließen, ist selbstverständlich. Der Inte- 
grität seines Charakters war dies nur 
Beweis. Die Erinnerung an Stephan 
Simony ist allen lebendig. Die Trauer 
um seinen Heimgang sehr groß. 
Gez.C.HolzmeisterJB.ll.1971,5alzburg 
 
20. Premia del Fiorino in Florenz 
Daß Florenz heuer seine 20. Kunstbiennale „Premio del Fiorino" mit einer den 
Palazzo Strozzi vom Dachgeschoß bis zum Terreno füllenden Kunstschau 
am 8. Mai eröffnete (bis 20. Juni 1971), mag so lange dem Interesse der 
internationalen Kunstwelt entzogen gewesen sein, als die Venezianische Biennale 
noch als repräsentativ angesprochen werden kannte. In dem Maße, als 
diese immer fühlbarer in die Hände eines unüberschaubaren Kunstgeschäfts 
gleitet, blieben weite Kreise von den dortigen Demonstrationen unbefriedigt. 
Florenz hat demnach eine Chance zu ergreifen. Der „Premio del Fiorino" 
begann nach und nach die lokalen Schranken zu durchbrechen und sein 
Programm in verschiedener Richtung zu erweitern. Die heurige Ausstellung brachte 
nicht nur eine Reihe von Retrospektiven prominenter italienischer Künstler, 
frühere Preisträger des „Premio" - u. a. von Felice Casorati, Ottane Rosai, 
Felippo De Pisis, Bruno Saetti, Emilio Greco, Marcello Mascherini, Quinto 
Ghermandi, Flariano Bodini, Giuliano Vangi -, man versuchte auch einen 
kunsthistorischen Gesichtspunkt in einer Sonderschau zu illuminieren: 
Orientalische Einflüsse auf die italienische Kunst des frühen 20. Jahrhunderts; 
ein Klimt-verwandtes Panel von Galileo Chini (1914), Werke von Vittorio 
Zecchin und Felice Casorati erweisen sich als ekklektische Beispiele des 
Jugendstils, sicher interessante Hinweise für die Weiterforschung. Der andere 
Gesichtspunkt ist die Erweiterung der Schau auf ausländische Beteiligungen. 
Es stellten ca. 80 Künstler aus 17 Nationen aus; Frankreich fehlte, wofür die vier 
beteiligten Oststaaten freilich keinen befriedigenden Ersatz zu bieten 
hatten. Jugoslawien und Großbritannien, im Katalog wohl vertreten, hatten 
ihre Säle zum Zeitpunkt der Eröffnung noch leer, was durch die komplizierten 
italienischen Zollformalitäten verursacht gewesen sein dürfte. 
Was hat die umfangreiche „Mostra" nun zu bieten: Vorzügliche italienische 
Plastik, bestes Handwerk, dessen man sich auch dort bedient, wo man 
ins Gesellschaftskritische und in die Pop-Art einschwenkt. Faszinierend etwa 
die Plastik Ghermandis, der seinen flachen, medaillenartig geprägten 
Gartenlandschaften durch rechtwinkelige Auffaltung die dritte Dimension 
verleiht; eindrucksvoll die expressiven Bronze-Individuen von Mascherini sowie 
die ins Dämonische transportierten Manzü-Kardinäle von Floriano Bodini, 
oder die Pop-Plastik von Sergio Benvenuti, die sich den Renaissancearkaden 
des Palazzo Strozzi seltsamerweise integrieren, zum Unterschied von den 
Plastikschlangen des Agostino Bonalumi. Auffallend demnach das Primat einer 
rein künstlerischen Plastik gegenüber dem funktionslosen lndustriederivat. Man 
empfindet dies in einer Stadt wie Florenz als den unvergänglichen genius 
loci, der uns hier geradezu libinös umfängt mit unzerstörbarer Vergangenheit. 
Der Palazzo Strozzi ist kein ideales Ambiente für Ausstellungen dieser Art. 
Florenz hofft auf einen modernen Museumsbau und scheint aus diesem 
Grund für die Säle seiner ausländischen Künstlergäste nichts mehr investieren 
zu wollen. Das betrübt ein wenig. Nicht zuletzt die Österreicher, die heuer 
mit sechs Kärntnern vertreten waren: den Malern Egon Wucherer, Erich Trost, 
Giselbert Hoke und Hans Staudacher und den Bildhauern Otto Eder und 
Heinz Glawischnig, Das Land Kärnten spendete auch einen zusätzlichen 
Kunstpreis. Daß die Bundesrepublik außer für einen deutschen auch noch 
für einen italienischen Künstler einen Preis aussetzte, wurde von Bürgermeister 
Luciano Bansi, unter dessen Ehrenprasidentschaft die Veranstaltung stand, 
in der Eröffnungsrede apostrophiert. Die prämierten italienischen Werke 
wandern als Geschenke in die Moderne Galerie der Stadt, die im 
Palazzo Pitti mehr „untergebracht" als repräsentiert wird. Man verließ den 
„Premio del Fiorino" mit dem Gefühl, daß der Rang des nunmehr iubilierenden 
Kunstereignisses mit dem erwähnten Neubau steigen und ohne ihn stagnieren 
wird. Aut ieden Fall verließ man Florenz weniger enttäuscht als Venedig. 
Lee Springschitz 
- (Fortsetzung v. s. so) 
Wettbewerb der Bundeskammer der 
gewerblichen Wirtschaft, Entwürfe für 
Montreal (internationale Jury), ein- 
geladen waren alle österreichischen 
Entwerfer. Sechs Preise (bei 36 gleichen 
Preisen) entfielen auf die Meister- 
klasse. 
DroIon-Wettbewerb der Firma 
Mayer, BRD, für Heimtextilien, 17 
Preise (bei 18 Preisen) an die Meister- 
klasse (Wert S 120.000.-). 
Englischer Wettbewerb Kidderminster, 
1. und 2. Preis (bei 6 Preisen) an die 
Meisterklasse. Die Studierenden der 
Meisterklasse für dekorative Gestal- 
tung und Textil stehen im Verhältnis 
zwei Drittel Inländer (bei annähernd 
gleichem Bundesländeranteil) zu einem 
Drittel Ausländer. Ihre Absolventen 
finden als sehr geschätzte Designer 
sowohl im Inland wie auch im Aus- 
land stets entsprechende Wirkungs- 
bereiche und vermögen ihre schöpfe- 
rische Kraft daselbst bestens unter 
Beweis zu stellen. n 
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