Siulio Montenero
DER MALER
-IERBERT STEJSKAL-
DOLARITÄT UND
ABSTRAKTION
Schräg schlägt eine Springflut farbigen Lichtes gegen
iie Leinwand, ein vielfaches Leuchten der Farbflö-
:hen entzündend. Diese „stenografia coloristica"
vird durch weiße geometrische Ausschnitte gebro-
:hen. Einzeln oder zu rechten Winkeln zusammen-
;efügt, graben sie kontrastierende Balken in die
(askade der aufgelösten Pinselstriche.
Das Licht in seiner vollen Bedeutsamkeit lernte Her-
uert Steiskal erst in der elementaren Kraft der
.andschaft Kalabriens kennen. Dort begriff er, wie
ein derartig heftiger Ansturm der Lichtintensitüten
ils Gegengewicht das Schwarz, die totale Dunkel-
ieit der Dinge, erfordert.
Das Schwarz ist, wie Steiskal sagt, das Absolute,
ind neben diesem „Absaluten" haben wir uns un-
zrhört lebendige und unserer persönlichen Existenz
adäquate Farben vorzustellen.
n seinem schwarzen Bildobiekt ist wiederum iene
Dialektik sichtbar zwischen dem lrrationalen - vor-
getragen durch stürmische, die rauhe Obe flöche
uufwühlende Wellen - und der Ratio, definiert in
ylatten und glänzenden Vierecken.
Es ist dies eine Denkweise, die man - versucht man
sie in üblichen Begriffen zu definieren - intellektua-
istisch und anspruchsvoll nennen könnte.
lor den Werken Steiskals verspürt man iedoch so-
ort den Bann iener unmittelbaren und leidenschaft-
ichen Beziehung zur mediterranen Natur, die nur
iie Nordlünder zum grandiosen Ereignis der Kultur
zu erheben urid zu verarbeiten wissen.
Jnd um Malkultur raffiniertester Art handelt es sich
iier bei Steiskal, das sieht man schon in der Ver-
wendung der Techniken ganz deutlich: Bei den