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in Raihrad (Raigern). ln Form eines Depasitums
verwahrte die Mährische Galerie bis vor kurzem
ein signiertes Altarbild mit dem Erzengel Mi-
chael, das für das erwähnte ehemalige Kartäuser-
kloster in Brünn-Königsfeld gemalt wurde (dat.
1772]. Im selben Jahr schuf Schmidt auch für die
Pfarrkirche von Feldkirchen in Oberösterreich
ein Gemälde des Erzengels Michael. Mit dem
erhalten gebliebenen Entwurf zu diesem Werk
weist das Königsfelder Altarbild eine gewisse
Übereinstimmung in der Komposition auf.
Ungeachtet der durch den Fundus der Mährischen
Galerie bedingten Unvollständigkeit des Ma-
terials, dessen Zusammenstellung durch Neuer-
werbungen maßgebend zu bereichern oder
grundsätzlich zu ändern heute schon sehr schwer
ist, bietet die Brünner Kollektion der Malerei
des 18. Jahrhunderts in Mähren, wie aus die-
sem Beitrag hervorgeht, dennoch reiche Mög-
lichkeit der Konfrontation des Schaffens einer
ganzen Reihe von Malern, die damals in Mäh-
ren wirkten, wo sich erst gegen Ende des ersten
Viertels genannten Jahrhunderts eine heimische
Tradition zu formen begann. Außer den großen
fremden, insbesondere österreichischen Künst-
lern, die in Mähren wirkten, handelt es sich nicht
um Sucher neuer Wege, die durch ihre Bedeu-
tung die Grenzen des Gebietes überschritten,
14 J. Winterhalder d. J., Die Offenbarung
Augustinus und Norbert. Öl auf Le
79,4 x 47 cm (lnv.-Nr Z 2333)
15 J. Winterhalder d. J., Christus ersche
ungläubigen Thomas. Ol auf Leinwanc
42 cm (lnxn-Nr. St. Brno 373)
sondern eher um Vallender, gegebenent
flacher iener Strömungen, van denen dc
für Mähren richtungweisenden vor alle
Wien gefiltert worden waren. Trotz die
ken fremden Impulse erarbeitete sicl
Mähren um die Jahrhundertmitte einen
ten eigenen Ausdrucksakzent und eine
wodurch es sich - um nur die Nachb(
in Betracht zu ziehen - sowohl von C
als auch Böhmen unterschied. Dieses S;
wird iedoch erst dann eingehend charc
werden können, wenn das betreffende n
malerische Schaffen in seinem ganzen
erforscht sein wird.