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Es stellt sich uns die Frage, welche Gültigkeit
der Kunst Faistauers zukommt und was der
Künstler unserer Gegenwart als Maler, Denker
und Mensch zu sagen hat. Es ist bemerkens-
wert zu beobachten, wie sich in letzter Zeit das
Frühwerk des Meisters bei der qualitativen Beur-
teilung seines CEuvres in den Vordergrund ge-
sdnoben hat. Diese Akzentverlagerung scheint
nicht nur einer gegenwartsbedingten Einstellung
zu entspringen, denn sie war ernstzunehmenden
Kritiker-n schon zu Lebzeiten des Künstlers be-
wußt, sondern dürfte einer nunmehr objektiv
geläuterten Einsicht entsprechen. Von dieser
Blickwendung wird aber die Bewertung der
letzten Werke Faistauers nicht berührt, die stets
unangefochten geblieben sind und höchste Wert-
schätzung genießen. Problematisch dagegen er-
schienen schon einigen zeitgenössischen Kritikern
wie Hausenstein Faistauers monumentale Fres-
komalereien in Morzg und im Salzburger Fest-
spielhaus und sind es für manche bis zum
heutigen Tage geblieben. Gewiß besteht eine
gewisse Unstimmigkeit zwischen dem hohen An-
spruch der gestellten Aufgabe und ihrer künst-
lerischen Bewältigung. Auch ist die vorurteilslose
Betrachtung gerade solcher Werke durch unser
kunstgeschichtliches Wissen von vorbildlichen
und unerreichbaren Lösungen belastet. Die Ge-
rechtigkeit gebietet es aber, Faistauer ein
hohes Maß an Kraft der inhaltlichen Konzeption
und künstlerischen Durchdringung einer damals
so zeitfremden Aufgabe zuzuerkennen. Gerade
im vergangenen Jahr wurde anläßlich der Auf-
führung eines modernen Musikwerkes ein be-
merkenswert positives Urteil über die Festspiel-
haus-Fresken gefüllt. Daß man in der Beurtei-
lung der Bilder aus der Wiener Zeit strenger
geworden ist und bis zur Verurteilung geht, mag
seine Richtigkeit haben. Doch wird man auch
hier, wie wir gesehen haben, abwägen und
unterscheiden müssen, um der in solchen Bildern
steckenden Leistung Faistauers gerecht zu wer-
den. Worin besteht nun die „Kunst" Anton
Faistauers?
Faistauer war ein Vollblutmaler. Seinem „lie-
bend" schauenden Wesen verwandelten sich
die Gegenstände der Natur in Farbe, doch
unlösbar mit ihr verbunden auch in Form. Faist-
auer hat wie kein anderer der neueren öster-
reichischen Maler über den Weg einer intensi-
ven Beschäftigung mit der französischen Malerei
sehr bald zu seiner persönlichen Ausdrucksform
gefunden. Sie wirkt „schwerer", „schwermüti-
ger", aber auch „gemütvoller" als die fran-
zösische Art. Sie beiaht den Gegenstand in sei-
ner Dichte und in seinem Umriß und setzt sich
damit vom Impressionismus ab. Sie erweckt ihn
durch das Medium der Farbe zu einem gestei-
gerten Leben, verbleibt aber durch den „blü-
henden Charakter" im Reich der „schönen Ma-
lerei". Das unterscheidet Faistauers Kunst wieder
vom Expressionismus. Die Macht der schönen
Farbe verstand er in seinen Dienst zu nehmen
wie wenige andere Maler.
Er weckte die dunklen und satten Töne und trug
die Farben in pastosem Relief auf, er fächerte
sie in feinste Werte aus und verschmolz
Klängen van höchstem sinnlichem Reiz. l
mochte die Farben aufrauschen zu lass
glühender Pracht. Er kannte auch die vor
Wirkung des kühlen Blaus, gepaart mit '
ler Strenge und trockenerem Pinsel und
sich zuletzt in die Sphäre der Klarheit Ul
silbrig schwebenden Lichts. Nicht minder
tig für Faistauer ist die Form, von der v
Form des Gegenstandes bis zu jener dl
bauten Bildes. In den Frühwerken löst s
nur schwer van der Farbe los und verharr
am Grunde der Bilder. Dann tritt sie als l
des Element immer stärker hervor und e
in den Höhepunkten des Schaffens einer
derbaren Ausgleich mit der Farbe, der ii
ein mit dem Streben nach Symmetrie zu
still in sich ruhenden Bildern führte, die
auers reifste Anschauungsform offenbaren
Wille zur Klarheit führte iedoch über
glückhaften Schwebezustand hinaus in de
kreis ardnenden Bauens mit kontrapunk
Gefügen, aber auch in den Bereich fli
Glätte und der Schematisierung. Mit diese
zügen und Schwächen gibt sich Faistauer
typisch österreichischer Künstler zu erl
oder, genauer gesagt, als ein in tiefen Scl
vom Kelto-Romanischen berührter Spro
Salzburger Bodens, der seinen künstlei
Weg über Wien genommen hat. Man hat
auer einen „Maler des schönen Daseins",
„Klassiker unter den Modernen" und
„Nachfolger Makarts im besten Sinne de:
tes" genannt. Man könnte ihn kurz einer
listischen Realisten nennen und seine kü
sche Ahnenreihe zurückführen einerseits
Waldmüller und Füger zu Daniel Gran, ar
seits über Schuch (trotz dessen ausgepräi
Naturalismus), Makart und den Kremser S
zu Rattmayr.
Vielleicht ist dieses Ernstnehmen der W
keif der uns umgebenden Welt und ihre E
lung durch einen schönheitstrunkenen Rec
der Schlüssel, der uns den Zugang zur „
Faistauers öffnet?
Faistauer war ein denkender Künstler, um
über ienes Maß hinaus, das iedem v
Künstler selbstverständlich ist. Er hat übe.
Kunst, über die Kunst im allgemeinen, üb
Struktur, ihre Technik, ihre gesellschol
Aufgaben usw. nachgedacht und verstc
ausgezeichnet, diesen Gedanken in Auf
Tagebüchern und ungezählten Briefen dul
schaulich plastische Formulierungen entspri
Ausdruck zu verleihen. Er läßt uns in
Schilderungen von Landschaften Anteil n
an den gewaltigen Eindrücken, die er v
Natur empfing und die er in seinen Bilde
wirklichte. Er verfügte zweifellos über ein
terische Ader, die ihn im Verein mit sein:
schöpferischen Grundbegabung trotz ma
bahrender Schärfe seines Denkens vor
lntellektualismus bewahrte. Den lntellel
mus hielt Faistauer übrigens für den gefi
sten Feind der Kunst neben dem Verlust ie
Tradition. Er gebrauchte das schöne Wc