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Produkte vermittelte. Vorn Fischbehälter über
Leuchten verschiedenster Art, die zahlreichen Sessel,
Gläser, TV- und Radiogeröte, Möbel und Uhren bis
zu den elegant korossierten Luxusautos erstreckte
sich die Revue der vom Sekretär der Mailänder
Triennale, Tommaso Ferraris, zusammengestellten
Auswahl. Spitzenpradukte und weltbekannte
Designer-Namen als vieldiskutiertes, anregendes
Anschauungsmaterial, das durch seine Präsentation
an eher ungewohntem Ort breiteren Bevölkerungs-
kreisen bewußt gemacht wurde (2. 13.-30. 4. 1972) -
(Abb. l).
Secession
Maerz-LinzlL. BeschornerlJungwirth, Ringel
Eine repräsentative Ausstellung der führenden
oberösterreichischen Künstlervereinigung „Maerz"
war in Wien schon seit längerem fällig. Die Schau
in der Secession dokumentierte die vielseitigen
künstlerischen Bestrebungen nach Schwerpunkten
geordnet und in kluger numerischer Beschränkung.
Sie umfaßle neben - den dominierenden - Bei-
spielen der Malerei, Graphik, Plastik und Obiekt-
kunst auch zahlreiche Notationen und Beispiele
aus dem literarischen Schaffen. Zwei Rahmen-
veranstallungen sorgten für eine sinnvolle
Erweiterung üblicher Ausstellungsdarbietungen.
Beteiligte Künstler: Reinhard Adlmannseder, Franz
Fischbacher, Helmuth Gsöllpointner, Karl
Hochgatterer, Wolfgang Kirchmayr, Gerhard
Knogler, Erwin Reiter, Ludwig Schwarzer, Wolfgang
Stifter, Anton Watzl, Alfred Würl, Josef Bauer. Als
wichtiges Nachschlagwerk darf der umfangreiche
Katalog abschließend erwähnt werden (20. 4. bis
u. s. 1972) - (Abb. 24).
Martha Jungwirth und Franz Ringel, beide Mitglieder
der „Wirklichkeiten-Gruppe" Otto Breichas und als
solche gleichermaßen profiliert wie gut bekannt,
erhielten Gastrecht im Hauptraum der Secession.
Sie nützten dies zu einer kompakten Uber- und
Zusammenschau ihrer aggressiven, sexbezogenen
Bildwerke: Ringel mit manchem Rückblick auf
Früheres und mit Betonung auf die anläßlich der
Pariser Biennale 1971 präsentierten Großformate;
Martha Jungwirth mit Serien aus allerneuester Zeit,
meist Pastellen. Ein von Cora Pongracz
fotografiertes Bilderbuch über die beiden kann
nicht nur Kunsthistorikern empfohlen werden
(28. 31.-15. 4. 1972).
Von den zahlreichen kleineren Secessionsaus-
stellungen sei auf die Auswahl neuer farbiger
Filzstiftzeichnungen von Liselott Beschorner
verwiesen. Die durchwegs kleinen Formate wurden
als „Groteskerien" zusammengefaßt (6.-23. 4.
1972i - (Abb. s).
Galerie Schottenring
Emil Schumacher
Ein mit 40 Ulbildern, Gouachen, Tastobiekten und
Radierungen ausreichend breiter Querschnitt durch
das vorwiegend neuere Schaffen des zu den
führenden Vertretern informeller Malerei in Europa
zählenden, 1912 in Hagen in Westfalen geborenen
Künstlers. Die auf Initiative der Ersten
österreichischen Spar-Casse zurückgehende
Exposition fand im Anschluß an zwei große
Schumacher-Retrospektiven in den Kunstvereinen
von Düsseldorf und Karlsruhe und vor einer
weiteren Retrospektive im Berliner Haus am Waldsee
statt. Eine nach Meinung fast der gesamten Wiener
Presse wichtige Ausstellung, die in qualitätvallen
Beispielen mit einer zwar bereits zur modernen
Klassik zählenden, im konkreten Fall iedoch
nichtsdestoweniger höchst lebendigen Stilrichtung
bekannt machte. Interessenten erhalten die Kataloge
der Galerie kostenlos zugesandt: 1010 Wien,
Schattenring 18a (18. 11.-13. 5. 1972) - (Abb. 6).
Künstlerhaus
Peter Bischofl„Der Kreis"
Zu einer Konfrontation älterer Kahlezeichnungen
40
1957 ein, zu einer Zeit, in der der Künstler der
Galerie nächst St. Stephan nahestand und dort
auch fortlaufend ausstellte. Bischof erkannte damals
in zunehmendem Maße die Notwendigkeit, das
Wesentlidte vom Zufälligen abzusondern und
entwickelte diese Fähigkeit in spannungsreichen
formalen Vorgängen, die ganz und gar der
persönlichen Handschrift, dem inneren Rhythmus
und Temperament des Malers entsprachen. Barocke
Lockerung erfahren hingegen die 1971 und 1972
entstandenen Kahlezeichnungen, die durch eine
rund zehn Blätter umfassende Serie gleichermaßen
technisch aufwendiger wie ausdrucksstarker
Farbradierungen (Zyklus „Mercurius") ergänzt
wurden (23. 13.-16. 4. 1972) - (Abb. 7).
Die übliche Jahresausstellung der Wiener Künstler-
gruppe „Der Kreis" hielt sich im Rahmen des
Gewohnten und bot den erwarteten Querschnitt
durch vorwiegend Mittelmäßiges zwischen den
beiseitegelassenen Extremen von zeitgemäßer
Avantgarde und Konservativismus. Als Gäste waren
u. a. mit von der Partie Ulrich Gansert, Peter
Haller, K. A. Fleck, Lothar Bruckmeier, Erich
Buchegger und Bertram Castell. Unter den
Mitgliedern fielen vor allem Ernst Paar, Hans
Hoffmann-Ybbs, Hans Plobner, Josef Schagerl,
Franz Zadrazil, Arnulf Neuwirth und Elisabeth
Stemberger (ihr war eine größere Kollektive
gewidmet) mit zum Teil qualitötvolleren Arbeiten
auf (7.-27. 4. 1972).
Galerie Ariadne
Peter Sengl
Die iüngste österreichische Kunst besitzt in
dem 1945 geborenen Steirer ein bereits erfreulich
profiliertes Talent. Der zuletzt mit zahlreichen
Preisen bedachte Maler und Zeichner hat eine in
gleicher Weise thematisch-inhaltliche wie formal-
bildnerisch komplexe Methode entwickelt, den
Menschen in seiner Umwelt zu interpretieren. Sengl
liebt das Simultane verschiedenster Situationen, das
Tragikomische und auch Groteske. Er bedient sidm
dabei eines ganzen Arsenals mehr oder minder
typischen Requisiten, innerhalb derer Menschen und
Menschenkäpfe ihr verschnürtes Eingewobensein
führen. O. Breicha charakterisiert treffend, wenn er
im Katalog feststellt, daß der Künstler gleichsam
„wie im Traum" malt und der ungewöhnlichen
Kombination von Dingen, Pflanzen, Tieren und
Menschen gegenüber der gewöhnlichen den Vorzug
gibt. Diese schwer definierbare Gleichzeitigkeit des
Geschehens im Sinne relativer Gedankenflüge und
provokanter Assoziationsanstöße entbehrt in seinen,
dem absurden Theater mitunter vergleichbaren
Aktivierungstendenzen allerdings nicht einer
gewissen Bitterkeit und gesellschaftskritischen
Einstellung, so papig-derb manches heraus-
gegriffene, älplerisch anmutende Detail auch
aussieht (April 1972) - (Abb. 8).
Galerie Würthle
Gerhardt Moswitzer
Neuere Eisenplastiken und Zeichnungen als
„Minderheitenprogramm" innerhalb der gemäßigt
modernen Galerietendenz. Der seit kurzem in
Wien arbeitende Steirer (Jahrgang 1940) und
Biennalekondidat 1970 (Venedig) schließt dabei
interessanterweise gerade in iüngsten Kleinplastiken
an das Tatemartige, Geheimnisvolle seiner frühen
Werke an, geht allerdings formal konzentrierter
und intellektueller vor. Diese Prägnanz überlegten
Sichrechenschaftgebens über die bildnerischen
Mittel und Methoden demonstrieren auch Maswitzers
Zeichnungen, die ausesprochenen Werkscharakter
haben (13. 4.-5. 5. 1972) - (Abb. 9).
Galerie Grünangergasse 12
Attersee
Im Mittelpunkt der Schau stand Attersees Zyklus
Segelsport, neueste Malereien, Unikat- und
Druckgraphiken gewohnt manieristisch-popigen
Galerie nächst St. Stephan
WewerkolLettner
Zwei diskutierenswerte Kollektiven des deutschen
Obiekteherstellers, Zeichners und Radierers Stefan
Wewerka und des iungen Wieners Robert Lettner.
Wewerkas neodadaistische Stühle und architekturen-
verfremdende Radierungen sind auf eine starke
Aktivierung des Publikums im Sinne engagierten
Mif- und Weiterdenkens gerichtet, besitzen iedoch
nichtsdestoweniger autonome bildnerische
Qualitäten, die vor allem den farbigen Zeichnungen
Eigenleben und Eigenwilligkeit verleihen.
Während Wewerka verschiedentlich in Konzept-
nöhe gerät, widmet sich Robert Lettner neuen
Möglichkeiten eines romantischen Realismus, der
mitunter hart an die Grenze des Kitsches gerät und
in manchem qualitativ gegenüber den vor rund
einem Jahr gezeigten „abstrakteren" Riesen-
formaten abfällt (März, April, Mai 1972).
Galerie im Stock
Doris ReitterlHerwig Zens
im Anschluß an eine Ausstellung neuer Radierungen
von Herwig Zens („Marchfeld") gelang der Galerie
mit der Ausstellung von Bildern und Zeichnungen
der in Wien lebenden steirischen Malerin Doris
Reitter eine bemerkenswerte Entdeckung. Die
symbolbezogene Thematik der Künstlerin
manifestiert sich in der sparsamen, formal überlegten
Verwendung technischen Zubehörs, wie Schrauben,
Nägeln, Ringen, Rohren und Gestängen, die in
vergröberter Form die äußere Thematik abstecken.
Diese Beispielhaftigkeit ist von beabsichtigter
Nüchternheit, Strenge und einer gewissen Kälte,
die in der farbigen Reduktion auf das reine
Schwarzweiß und differenzierten Graunuancen ihre
Entsprechung findet (April 1972).
Kleine Galerie
StenvertlL. KeilnerlK. Ammann
Eine interessante Abfolge innerhalb der fast zu
zahlreichen Ausstellungen dieser Galerie. Unmittel-
bar im Anschluß an eine kleinere Schau in der
Modern Art Galerie zeigte Stenvert Objekte und
Graphik in der Neudeggergasse. Die Zusammen-
fassung älterer und neuerer Arbeiten in Begleitung
mit der Publikation einer längeren Abhandlung
zu Stenverts „Funktioneller Kunst des 21. Jahr-
hunderts" erwies sich insofern als günstig, als sich
so vorallem für den Nichtkenner des weitverzweigten
Werkes die Chance eines kompakten, Stenverts
Engagement für ein besseres, verständigeres
Menschsein auf breiter Basis charakterisierenden
Einblickes ergab.
Farbenfrohe Aquarelle in einer Vielfalt harmonischer
Bezüge, aber auch so manche Reminiszenzen aus
dem Zitatenschatz der Kunstgeschichte unseres
Jahrhunderts (Kandinsky, Klee, Chagall) zeigte
Lucia Kellner.
Kurt Ammanns Kollektive iüngst entstandener
Aquarelle konfrontierte ebenfalls mit vielen
poetischen Blättern, deren naturhafter Lyrismus
gerade in besonders geglückten Beispielen seine
ursprünglichen Bindungen zum lnformel unterstrich
(3. 13.-24. 3. 1972, 23. 3.-18. 4. 1972 und B. 4.-29. 4.
1972) - (Abb. 10,11).
Palais Palffy
Helmuth Zobl
Zur Präsentation seines eigenwillig gestalteten, aus
Silber geprägten „Welttalers" lud der in Wien
lebende Medailleur und Graphiker in das bekannte
Stadtpalais. Zobls geradezu ideales Multiple - eine
sinnvolle, notwendige Alternative zur sonstigen
stereotypen Münzproduktion - erschien in einer
vorläufigen Ausgabe von 300 numerierten und
signierten Exemplaren. Die Vorstellung des Welt-
talers fand unter dem Ehrenschutz des Apostolischen
Nuntius in Österreich, Opilio Rossi, statt (7. 4. 1972) -
(Abb. 12). Peter Baum