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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVII (1972 / Heft 124 und 125)

Albin Rohrmoser 
Bemerkungen zu den 
sogenannten Orgelflügeln 
des Conrad Laib 
im Salzburger Museum 
Carolino Augusteum 
Rekonstruktion des Salzburger Altares, Werktagsseite 
(geschlossener Zustand) 
Solzburger Aliar, Werklagsseile (S. 6) 
'I Conrcid Laib, hl. Korbinian (Oberleil des linken 
Flügels - Werktagsseile], um 1449. Padua, 
bischöflicher Palast 
2 Conrad Laib, hl. Florian (Oberleil des rechten 
Flügels - Werklagsseile), um 1449. Padua, 
bischöflicher Palasl 
3 Conrud Laib, hl. Korbinian [Unterleil des linken 
Flügels - Werklugsseile), um 1449. Paduu, 
bischöflicher Palast 
4 Conrad Laib, hl. Florian (Unlerleil des rechten 
Flügels - Werklagsseile], um 1449. Venedig, 
Seminurio potriurcale 
Sclzburger Aller, Sonnlugsseile (S. 7) 
5 
6 
7 
10 
11 
Conrud Laib, hl. Hermes, um 1449. Salzburger 
Museum Carolino Augusieum 
Conrad Laib, hl. Primus, um 1449. Solzburger 
Museum Curolino Augusleum 
Conrod Laib, Geburt Marine (Oberteil des lin- 
ken Flügels - Sonmugsseile, um 1449. Paduu, 
bischöflicher Palasl 
Conrad Laib, Verkündigung (Unterteil des lin- 
ken Flügels - Sonnlugsseile), um 1449. Paduu, 
bischöflicher Palast 
Ccnrcd Laib, Kreuzigun „mil e m Gedräng' 
(Miltellafel), 1449. Wien, sterreichische Galerie 
Conrud Laib, Geburt Christi (Oberteil des rech- 
len Flügels - Sonnlagsseile), um 1449. Paduu, 
bischöflicher Pulusl 
Conrad Luib, Murieniod [Unlerleil des rechten 
Flügels _- Sonnlagsseile), um 1449. Venedig, 
Seminuno palriarcule 
1 
Anmerkungen 1-5 
' Elfnede laum, Katalog des Museums mittelalterlicher 
osterrelchlscher _Ku_r_ist, wie" 1971, s. 57 +1., E. Baum gibt 
hier wie gute Emfuhrung m das Werk des Conrod Lo 
'Rabert snessuy, Studien zur Altsalzburger Malerei in: 
Reperlnrlum für Kunstwlssansdiclft, XXXIV. Bd., Berlin 1911, 
s. au. Dagegen daclite an einen größeren ikonographi- 
sehen Zusammenhang u. Forrn einer rhetorischen Fragestel- 
lung bereits Otto Fischer, DIE altdeutsche Malerei in Salz- 
burgh Lelpl? 1908, s. u. 
'Iiudwig' Bsltassiwgonsraa Laib Und die beiden Ruelund 
rueau , m: , . . 
4 Otto Pacht, Österreichische Talalmalerei der Gatik, Augs- 
burg-Wren 19W, S. 28 und 30. 
' l, Baldass, a. a. O., 5.10. 
6 
Prospekt, Plakat und Briefmarke zur Ausstellung 
„Spätgotik in Salzburg - die Malerei" haben 
den Ausschnitt aus Conrad Laibs Darstellung 
des hl. Hermes weithin bekannt gemacht und 
zum Symbol der Ausstellung werden lassen. 
Diese Tafel des „bedeutendsten alpenländischen 
Malers der Jahrhundertmitte" (E. Baum)", deren 
auffällige Gesamtform als rechtwinkeliges, stei- 
les Dreieck mit gekappten Spitzen zu beschrei- 
ben ist, wird dadurch zum Gegenstand eines 
der wenigen bisher noch ungelösten Probleme 
der Laib-Forschung, da sie in einer weiteren 
Tafel mit der Darstellung des hl. Primus ein 
Pendant erhält, mit dem zusammen sie ein in 
sich geschlossenes, komplettes Flügelpoar zu bil- 
den scheint. Ebenso offenkundig schien der ur- 
sprüngliche Verwendungszweck. „Daß es sich 
um die einstigen Deckflügei eines Orgelpfeifen- 
kastens handelt, kann noch dem Format nicht 
zweifelhaft sein..."', schrieb Robert Stiassny. 
Die weitere Forschung folgte dieser Auffassung, 
und selbst Ludwig Baldass, der die Möglichkeit 
einer Einordnung der beiden Tafeln als Flügel- 
aufsätze zu einem Altar mit trapezförmigem 
Mittelgiebel erwogß, vermochte sich ihr insofern 
nicht zu entziehen, als auch seine weitere Inter- 
pretation der beiden Heiligengestalten von einer 
Voraussetzung ausging, die der Orgelflügeltheo- 
rie voll entsprach: Auch er sah die beiden Dar- 
stellungen nicht als untergeordnete Teileinheiten 
eines harmonischen Ganzen, eben des Retabels, 
sondern handelte sie wie für sich isoliert be- 
stehende Bilder ab. Durch Ausschaltung einer 
die Komposition der Figuren möglicherweise 
maßgeblich bestimmenden ursprünglichen Funk- 
tion stieß auch er im Vergleich der beiden dar-
	        
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