nikus Stainhart, vielleicht sogar aus seiner frühen
Zeit - vor 1682 - handeln. Direktes Vorbild ist
Pierre Pugets 1668 vollendete Marmorstatue in
S. Maria Assunta di Carignano in Genua (Abb.
6a) u. Es ist nicht auszuschließen, daß Daminikus
auf seinem Weg nach (um 1674) oder von Rom
(1680-1682) sein Vorbild selber sah, zeichnete und
modellierte, worauf - und das spräche gegen
eine Vermittlung durch reproduzierende Gra-
phik - die ziemlich genaue Wiedergabe von
Seiten- und Rückansicht des Marmarbildwerks
schließen lassen. Diese fast kopistenhafte An-
lehnung an das plastische Vorbild - gewisse
Vereinfachungen und Mißverständnisse der kör-
perlich-räumlichen Konzeption gehen zu Lasten
des noch jugendlichen Kleinmeisters, der aus
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der Provinz „zur Mutter und Schule der Künste'
nach Rom zog - würde auch die offensichtlichen
Unterschiede von Gesichts- und Haarbildung,
Faltenstil u. ä. im Vergleich zu den sonst be-
kannten, meist nach malerischen Vorlagen des
16. und frühen 17. Jahrhunderts entstandenen
Werken, bezeichnenderweise alle Reliefs, erklä-
ren (s. Abb. l-3, 5) und den Intentionen und
Gewohnheiten des Schnitzers entsprechen. Ane
dererseits finden sich ähnliche Kanturführung
und Modellierung, die technische Behandlung
von Haar oder Gewandbahnen, van Details am
Boden oder „aufgerauhten" Baumstamm u. a.
auch an Stainharts späteren Werken, wie z. B.
dem „D. Stainhart" signierten Relief „Apollo
verfolgt Daphne" in München" oder an dem
3 Weltgericht. Dominikus Stainhart zugeschl
1678-1680. Galleria Colanna, Rom
3a Weltgericht. Dominikus Stainhart zugeschl
Um 1680-1690. Stiftssammlungen Klasternl
Annieriirngernlz-zo z. H. lAnrn. 203,21 s. s.
11 R, Preimesberger, in: wiener lblirbiisn für K
schichte, NF XXII, 1969, s. 06 ff., Abb. 127, 1:
lkonographie besonders s. 95 1. Vereinfachungen
im Trbpbidn, im Schild, in den Faltenmativen, val
im weniger straff-elastischen KOrpUS. - Zur Entstl
gesthichte, Bedeutung Und Nbelitelge der 450 cm
165 cm breiten MDfmOfflQUr s. K. Herding, Plerre
das bildnerische Werk, Eerlln 1970, s. 74-73, '
KaL-Nr. 286-9, Abb, 124 11., besbnders 130-132, 137
"Tlieiierlrdiill, Steinhart, 1971, s. 40 6., Abb. 20, A1
lnvrNr. 311270;13,5 x 3a eni.
"A. o. Foelkersam, L'ivoire et sbn application eii
in: Alle Jahre, Monatsschrift für Liebhaber der
und des Allerlirins, Oktober 1915, s. 33, Abb,
cbll. Faberge, Leningrad, bis französisch, 17. lr
dertl. - Elfenbein in Klosterneuburg, 1962, s. 46
KaL-Nr. 15.
11 lnv-Nr. 71.2162, H 21,3 cm. s. Jahrbuch der Han
Kunstsammlungen, 10, 1965, s. 49 1A, Abb. 20, Anr
1A lnv.-Nr. P1 65, 11,5xl6,8 Cm. s. Wiener Jbnrbi
Kunstgeschichte, NF xxl, 1968, s. 145, KaL-Nl
Abb. 5 in Stainhart, Teil ll.
"Theuerkautf, Stainhart, 1971, s. 42 m, Abb. 31 1., A
'12. s. lsaak segnet Jakob, 13x15 cm [erstes Q0
relief VGVI links), Königin VOR sbbd vbr selbrno, 9.8 x
Schöpfung Aderns und Evas, 9x16,3 cm (viertes
von rechts in der untersten Reihe bzw. das rechts
in der zweiten Vün unten]. s. Steinhart, 1971,
Abb. 19,_Anni. 37 r.
"A. Feulner, Die Sammlung Hofrat Sigmund
Augsburg 1926, s. 66, Nr. 2114, lnv.-Nr. e. 21.9.
freundliche Hilfe danke ich Ralf Biedermann. K.
ITIGYY, Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bilr
Künstler, 31, 1937, s. 451.- Stainhart, 1971, s. 43, Ar
N Zur delbillierlen Absiiinriing in Licht- und Schat
kurlg entsprechend der geplanten Körperlichke
Raumtiefe des Reliefs, zum Verhältnis van Ert
leines anderen Künstlers), graphischer Fixierung
einen Maler oder Geld- und Sllbersahmied) um
möglichen slirren im erde der Ausgeführthelt vergl.
Isaak Fischer d. Ä. Entwurf für ein 1689 dbl. Silbr
1. A. edebs nach der Radierung von H. u. Franc