Buch besprechu ngen
Kunstgeschichte oder Geschichte der Ewigen Stadt
beschäftigt, dieses Nachschlagewerk besonders
empfohlen. Wir können es nach Erscheinen dieses
schon sehr erwarteten zweiten Bandes nur wieder-
holen. Dieses Mal werden in alphabetischer Folge
die Kirchen von Gesü Crocefisso; einer Kapelle
des Palazzo Barberi ' in der Via delle Quattro
Fontane, bis S. Maria in Monticelli innerhalb der
Mauern Roms beschrieben. Wieder sind die oft
sehr ausführlichen geschichtlichen Hinweise zu den
Bauten von außerordentlichem Wert, gewinnen durch
sie doch erst die verschiedenen baulichen
Veränderungen an einem Obiekt zusammen-
hängende Begründungen. Auch werden sie dem
interessierten Laien ein Studium der Kirchen und
ihrer Einrichtungen niaht nur erleichtern, sondern
auch lebendiger machen. In Korrekturen der
Kollegen (etwa S. 53) spiegelt sich das Ringen des
Wissenschaftlers um den wahren Sachverhalt.
Diesem wird auch mit zahlreichen „Berichtigungen
und Nachträgen" zum ersten Band am Ende dieses
Buches Rechnung getragen. Daß aber auch
andere Meinungen durchaus erwähnenswert und im
Zusammenhang mit den Untersuchungen um
Ursprung und Geschichte ihre Bedeutung haben,
wird immer wieder auch dort dokumentiert, wo
nach Meinung des Autors oder der überwiegenden
Mehrheit der Fachkollegen eine eindeutige Antwort
gefunden wurde (etwa S. 4861). Dieser Band wird
auch von mehr Grund- und Aufrißzeichnungen
als der erste - die dem jeweiligen Text gegenüber-
stehen - bereichert, wodurch dem heute optisch
sehr ansprechbaren Menschen die Maß- und
Lageverhältnisse viel gegenwärtiger werden.
Zwei dem Buche beigelegte Tafeln zeigen ausführlich
verschiedene Planungs- und Baustufen von
S. Giovanni de' Fiarentini mit 16 Plonvarianten,
und SS. Giovanni e Paola mit einer gründlichen
Übersicht der verschieden alten Anlagen.
Wie schon im Vorwort angekündigt, ist daran zu
zweifeln, daß mit einem dritten Band alle restlichen
Kirchen Roms erfaßt werden können. Es wäre sicher
verfehlt, auf halbem Wege umzukehren und die
Bearbeitung der restlichen Gebäude nur summarisch
oder oberflächlich zu behandeln. Wir werden
also noch auf ein viertes Buch zu warten haben.
Was aber die allgemeinere Befürchtung des
Verfassers betrifft, glauben wir gerade an Hand
des Beispieles Rom an einen immer wieder aus
der Asche steigenden Phönix der „europäischen
Geistigkeit", wenn auch in anderem Kleid und
anderer Sprache, glauben zu dürfen.
AMK-Prädikat: Handbuch, populärwissenschaftlich,
kunstgeschichtlich und historisch fundiert.
Alois Vogel
Ludwig Grate, Joseph Sutter und der
nazarenische Gedanke. Prestel-Verlag München,
1972 (Studien zur Kunst des 19. Jh., Band 14;
Forschun sunternehmen der Fritz-Thyssen-Stiftung
- Arbeits reis Kunstgeschichte), 302 S., 77 Abb.
im Text, 70 Bildtafeln, davon vier farbig,
DM 100.-.
Mit dem Titel des Buches ist die doppelte Aufgabe
angegeben, die sich der Verfasser gestellt hat:
Joseph Sutter (1781-1866), einen der wenig bekannten
von den sechs Malern, die in Wien am 10. Juli 1809
den „Lukasbund" gründeten, in seiner künstlerischen
und menschlichen Erscheinung vorzuführen und
parallel damit, in ständiger Wechselbeziehung, das
Streben und Wirken der „Nazarener" in ihrer
Frühperiode zu schildern. Vom Künstlertum der
beiden führenden Maler Overbeck und Pforr ist die
begrenzte Begabung Sutters immer in weitem
Abstand geblieben, doch war er „der begeistertste
aller Ordensbrüder" (Grote, S. 51) des Bundes,
und er ist es trotz aller ständigen materiellen Not,
trotz Erfolglosigkeit und Enttäuschungen und
einem bitteren Alter geblieben. Damit hatte er
seinen Platz im Gesamtbild dieser so sehr vom
Gedanklichen, von Wollen und frommem Glau
geleiteten Kunstrichtung.
Inhalt und Aufbau der Untersuchung lassen sic
bereits ein wenig aus einer Aufzählung der Ka
des Textes erkennen: „Herkunft und Ausbildun
„Der Weg zur Romantik", „Der Lukasbund",
„Kunstgespräche", „Die lnkunabeln der
nazarenischen Malerei", „Abschied der Freund
„Sutters Kampf mit der Akademie", „Als Apos
Wien", „Endlich in Rom", „Über Wien nach
München", „Lebensabend in Linz", „Das Werk
Der anschaulichen Darstellung der Lebensgescl
Sutters im Hauptteil des Textes und der Analys
der Werke in dessen letztem Kapitel ist als
dokumentarischer Abschnitt der Abdruck von
21 Briefen des Malers, teilweise in Auszug, ang
von denen 14 an den stets hilfsbereiten und
schwärmerisch verehrten Freund Overbeck geri
sind. Ein „Werkverzeichnis" führt 129 Arbeiten
Gemälde und Zeichnungen, davon 2B verscholl
an; mit den 75 Abbildungen von Werken Sutte
ist also ein beträchtlicher Teil des Erhaltenen
illustriert.
Mit seiner Art der Vorführung, der geglüdrten
Lösung der anfangs hier erwähnten doppelten
Aufgabe, der Verbindung von Künstlermonogri
und gedrängter Vorführung des Grundsätzlich:
der Kunst der Nazarener, ist die vorliegende
Publikation von Ludwig Grote einer der wichtig
Beiträge zum Thema in Buchform seit seinem ei
umfangreichen Buch „Die Brüder Olivier" vom
Jahre 1938 und Keith Andrews' zusammenfasse
1964 erschienenen Buch „The Nazarenes -
A Bratherhaod of German Painters in Rame".
AMK-Prädikat; Künstlermonographie mit
künstlerischem Grundsatzaspekt, wissenschaftl
Ansprüdien entsprechend, mit Werkverzeichni
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Hand-
bücher
für
Sammler
Prestel-Verlag, München
Art et Auction
The Year at Sorhebv's 81 Parke-Bernef. Ja
gang 1971-72. Englische Originalausgabe. 1
Seiten mit über 1000 Abbildungen, davon 1
in Farbe. DM 85.-
Das Glas des Jugendstils
Katalog der Sammlung Hentrich im Kunsfn
seum Düsseldorf, bearbeitetvon Helga Hilsche
528 Seiten mit 458 Abbildungen, davon 141
big (Jänner 1973). Ca. DM 48.-
Die Jugendstil-Porzellans der KPM
Bestandskatalog der Königlichen Porzellan-k
nufakfur Berlin 1896-1914. Von lrene von T
skow, 340 Seifen mit 55 farbigen, 299 einfar
gen Abbildungen und 500 Modellzeichnung
DM 125.-
l-landbuch der orientalischen und
afrikanischen Teppiche
Von Erwin Gans-Ruedin. 442 Seiten mit
farbigen und 150 einfarbigen Tafeln sowie 2
Zeichnungen. DM 98.-
Fünf Jahrhunderte
abendländischer Schmuckkunst
Von Jean Lanllier- Marie-Anne Pini. 336 Sei
mit 59 farbigen und 251 einfarbigen Abbildi
gen. DM 98.-
Ernst Ludwig Kirchner
Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gerr
de. Von Donald E. Gordon. 484 Seiten mit
farbigen und 113 einfarbigen Tafeln sowie 12
Abbildungen. DM 145.-
E. L. Kirchner: Das Graphische Werk
Vollständiges Werkverzeichnis. Von Annemz
und Wolf-Dieter Dube. 2 Bände: 168 Seiten T
und 285Tafeln mit 2094 Abbildungen. DM 25
Wilhelm von Kohell
Wissenschaftliches Gesamtverzeichnis. Von Sir
fried Wichmann. 540 Seiten mit 13 einfarbig
und 12 farbigen Tafeln sowie 1750 Katalog:
bildungen. DM 200.-
Joseph Stieler 1781 -1 858
Kritisches Verzeichnis der Werke. Von Ulrikei.
Hase. 244 Seiten mit 4 Farbtafeln 353 einfar
gen Abbildungen. DM 120.-