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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVIII (1973 / Heft 127)

P1 Für den Kunstsammler 
 
Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 1973 
Messepalast, Wien, 18. bis 25. Mai, 
täglich von 10 bis 20 Uhr 
Die Messe wird Tradition - sie ist als ständige 
Einrichtung unter den europäischen Kunstmessen 
zum Begriff geworden. Der Begriff umfaßt Qualität 
und Preisgerechtheit der ausgesuchten Obiekte in 
dem repräsentativen Rahmen der ehemaligen k. u. k. 
Winterreitschule. 
Die Kunstgegenstände wirken nicht nur auf das 
internationale Käuferpublikum, sondern auch auf 
breite Schichten der Bevölkerung. Durch die 
Konfrontation der „Schauer" mit käuflichen Kunst- 
gegenständen werden diese hier leichter ange- 
regt, sich mit den Meistern der bildenden und 
schönen Künste auseinanderzusetzen, als etwa im 
Museum. Schließlich fasziniert der Gedanke, selbst 
der Besitzer zu werden, zumindest die spiele- 
rische Überlegung dieser Möglichkeit - daher die 
leichtere Kontaktaufnahme! So erfüllt die Messe 
auch kulturelle Funktionen; und sie als mögliche 
Vorstufe zum Museum zu sehen, ist zweifellos 
zulässig. Um so mehr als die einzelnen Aussteller 
sich ständig bemühen, neben guter, kommerzieller 
Ware ihren Koien durch museale Kunstgegenstände 
Glanzlichter aufzusetzen. Eine Reihe der Aussteller- 
firmen wird ihrem internationalen Ruf so gerecht, 
daß iedes einzelne angebotene Obiekt in einer 
öffentlichen Sammlung stehen könnte! 
Die Messe bringt auch heuer wieder ein breites 
Angebot an Möbeln, Bildern, Skulpturen, Teppichen, 
Graphiken und österreichischer, bzw. alpenlöndi- 
scher Volkskunst; Kleinkunst, Silber, Porzellan und 
Schmuck werden mannigfach zu finden sein. Die 
Differenziertheit und Vielfalt der ausgestellten 
Kunstgegenstände wird den Geschmack iedes 
Interessenten ansprechen und ihn zufriedenstellen 
können. Als besondere Attraktion bietet die 
Wiener Kunst; und Antiquitätenmesse heuer eine 
sogenannte „Jung-SammleW-Kaie. Der interessierte, 
kauflustige „Newcomer" wird dort eine Fülle 
preiswerter Kunstgegenstände finden [ab äS 200.-), 
wo keines der Offerte öS 5000- übersteigen wird. 
So trägt die Messe auch der schmalen Geldbörse 
voll Rechnung. Der geschmackvoll gestaltete 
Verkaufsraum ist direkt und bequem vom Hauptsaal 
aus zu erreichen. Insbesondere die Jugend soll da- 
mit angesprochen werden. Diese neue Idee ver- 
spricht von Anbeginn ein voller Erfolg zu werden, 
dafür sorgt schon die fürsorgliche Umsicht des 
Messeleiters, Dr. W. Hofstätter. 
Das Wiener Gremium unter der bewährten Führung 
des Vorstehers, Herrn Komm.-Rat Rudolf Otto, 
gewährleistet als Veranstalter straffe Organisation 
nach klaren, kaufmännischen Richtlinien. 
So möge ein lachender, blauer Himmel, wie in den 
vergangenen beiden Jahren, den Besucherstrom 
durch eine wohlvorbereitete Maiveranstaltung 
leiten. Den Besucher erwarten Charme, freundliches 
Entgegenkommen. .., so manch harter Strauß wird 
bei den Kaufverhandlungen durchgefochten 
werden. . ., doch zu guter Letzt erwarten die 
Aussteller nur ungetrübte Freude über die neuen 
Eindrücke und die bereichernde stolze Neu- 
erwerbung. Wolfgang A. Siedler 
Kommerzialrat Blasius Fornach 
Widmung und Ehrung 
Der Nestor des Wiener Kunsthandels, Kamm.-Rat 
Blasius Fornach, dessen mäzenatischer Gesinnung 
das Österreichische Museum für angewandte Kunst 
bereits einige bedeutsame Schenkungen verdankt, 
wurde im vergangenen Jahr zum Konsulenten des 
Museums ernannt. Er hat neuerdings in großzügiger 
Weise der Möbelsammlung eine Leihgabe zur 
Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein Werk der 
Wiener Tischlerkunst aus der Zeit um 1800, einen 
Sekretär von besonderer formaler und hand- 
werklicher Qualität, der später in den Besitz des 
Museums übergehen wird. 
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Tafelfragment, Tirol, Ende 15. Jahrhundert, Tempera 
alHalz, 2a x 2: cm. Hofgalerie Dr. Wolfgang Hofstätter, 
Wien 1, Spiegelgasse 14 
Giacama Froncesco Cipper (gen. Todesctiinil, Mu 
Oberitalien, 1B. Jahrhundert, Leinwand, 116 x 90,5 z 
Galerie St. Lucas, Wien 1, Jasefsplatz 5, Palais Pall 
 
Tischuhr, Augsburg, 17. Jahrhundert. Sign. Jacabus Mayr. - 
ParZellan-Puttos als Allegorie der vier Jahreszeiten 
Antiquitäten Herbert Asenbaum, Wien 1, Kärntnerstraße 2B 
Du-Paquier, um 1725, H 13,8 cm. - 
Antiquitäten C. Bednarczyk, Wien 1, Dorotheergas 
  
HI. Sebastian, Süddeutsch, um 1700. Buchsbaumhalz, 
H 12,5 cm. - Wolfgang A. Siedler, Antiquitäten. 
Wien 1, Spiegelgusse 
Platte und zwei Teller, China, Mitte 18. Jahrhundert 
„Campagnie des Indes", Englisches Familienwa per 
Gold. e Curt Spira, Antiquaire, Wien 1, Spiege gas 
 
Krater-Vase mit Untertasse, Wien 1825, Maler Nr. 27. 
H 15 cm. - Galerie Führich, Burgmüller KG, Wien 1, 
Führichgusse 6 
Drei Vasen, China, „Famille Verte", 75 bzw. ss cm. 
Wolfgang Steeb, Antiquitäten, GfGl, Leanhardstraß
	        
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