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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), zweiter Band, officieller Ausstellungs-Bericht

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Brückenbau. 
phra guten, an welche die Querträger genietet sind, wurden senkrecht 
zur Achse der Träger eingeschoben und mit allen vier Winkeln 
vernietet.“ 
d) „Quer- und Längsträger. Die Querträger, deren Dimen 
sionen je nach der Distanz der Hauptträger und Knotenpunkte 
wechseln, wurden in der Regel aus Blech hergestellt und nur in 
einzelnen Fällen, wo die Fahrbahn so hoch über der Unterkante 
der Eiseneonstruction lag, dass eine besondere Diagonal- und Quer 
verbindung nicht mehr bequem auszuführen war, aus Stabwerk so 
gebildet, dass sie, den Querschnitt unter der Fahrbahn ausfallend, 
zugleich die Quer- und Diagonalverbindung darstellten. 
Die unteren Flantschenwinkel wurden in der Regel verkehrt 
angenietet, um den Längsträgern ein Auflager zu bieten. 
Die Längsträger zur Aufnahme der Querschwellen wurden 
ebenso aus Blech und Winkeleisen hergestellt.“ 
e) „Auflagerconstructionen. Die Auflager bestehen bis 
zur Weite von 20 Metern lediglich aus Gusseisenplatten, die durch 
eine unten angegossene Nase in den Auflagsquadern gegen Ver 
schiebung festgehalten werden. 
Bei den grösseren Trägerlängen wurde auf die Längenver- 
änderungen der Träger durch den Temperaturwechsel Rücksicht 
genommen, und zwar wurden bis zu Weiten von 40 Metern Schleif 
platten aus Stahl, darüber hinaus aber Auflager mit Charnier und 
Rollen in Anwendung gebracht. 
Die Befestigung der letzteren auf dem Mauerwerke geschieht 
durch Steinschrauben.“ 
f) „Windkreuze. Die Blechbrücken bis 6 Meter Weite erhiel 
ten nur einfache Windkreuze aus Flacheisen, die Blechbrücken bis 
10 Meter eben solche, aber aus Winkeleisen; die grösseren Blech - 
brücken erhielten an der oberen und unteren Flansche Windkreuze 
von denen jedoch nur die unteren aus Winkeleisen sind. 
Bei den Blechbrücken, wo die Fahrbahn zwischen den Trä 
gem lag und bei welchen die Querträger ohnehin schon eine sehr 
feste Verbindung abgeben, wurden nur Flacheisen in der Ebene 
der unteren Gurtung angeordnet.
	            		
IV. Eiserne Brücken. 351 Bei Fachwerk- und Gltterbriicken wurden, wo es möglich war, die Windkreuze immer an der oberen und unteren Gurtung angebracht und steif construirt.“ ()) „Inansprucunahme des Schmiedeisens. Zufällige Last. Bis zum Erscheinen der Verordnung des k. k. Handels ministeriums vom 30. August 1870, welche hierüber bestimmte Normen gab, wurde bei der Berechnung der Querschnittsabmessungen eine zulässige Inanspruchnahme des Schmiedeisens, und zwar bei den Hauptconstructionstheilen (den Brückenträgern) von 7 Kilogramm pro Quadratmillimeter, bei den Quer und Längsträgern von 6 bis 6.5 Kilogramm pro Quadratmillimeter vorausgesetzt, während nach dem Erscheinen dieser Verordnung, welche 8 Kilogramm pro Qua dratmillimeter im Allgemeinen mit Ausnahme der Nieten für zu lässig erklärt, 8 Kilogramm pro Quadratmillimeter für die Haupt träger und 6 bis 6. 5 Kilogramm pro Quadratmillimeter für die Quer- und Längsträger in Rechnung gebracht wurden. Die zufällige Last wurde mit specieller Rücksichtnahme auf die Locomotiven der Oesterreichischen Nordwestbahn bestimmt; bei den Brücken über 30 Meter Stützweite aber durchgehends mit 4 Tonnen pro laufenden Meter der Stützweite angenommen.“
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