der im 18. Jahrhundert unter anderem einen
Flötenspieler konstruierte, der mit bewegten
Fingern, Lippen und Zunge und mit Hilfe eines
Blasebalgsystems zwölf Melodien auf einer
Querflöte spielte, sowie eine fressende Ente, de-
ren Futter im Körper durch Aufweichung gelöst
wurde, so daß die Beschauer das Vergnügen
hatten, auch die Exkremente zu begutachten.
1805 entdeckte Goethe die beiden Automaten in
der Sammlung des Hofrates Beireis in Helmstedt:
„Die Vaucansonischen Automaten fanden wir
durchaus paralysiert. In einem alten Gartenhaus
saß der Flötenspieler in sehr unscheinbaren Klei- -
dern; aber er flötete nicht mehr... Die Ente,
unbefiedert, stand als Gerippe da, fraß den
Haber noch ganz munter, verdaute [edoch nicht
mehr..." Dieser erbörmliche Zustand der Wun-
derwerke scheint aber den Hofrat Beireis nicht
traurig gestimmt zu haben, denn Goethe fährt
fort: „An allem dem ward er aber keines-
wegs irre, sondern sprach von diesen alten, halb-
zerstörten Dingen mit solchem Behagen und so
wichtigem Ausdruck, als wenn seit [ener Zeit die
höhere Mechanik nichts frisches Bedeutenderes
hervorgebracht habe."
Kunst zielt im Umgang mit Technik und Mechanik
nicht auf ihre eigene endgültige Aufhebung.
Das Vermittelnde in der Dialektik von Kunst und
Künstlichem ist das „Fragile", von dem heute
und besonders seit der letzten „documenta" viel
die Rede ist. Da die Funktionen der Kunst nicht
in Perfektionen aufgehen, wird auch das Halb-
zerstörte noch Anlaß zu „wichtigem Ausdruck"
sein.
Anmerkung 1
'äit.7:ach Klaus Völker, Künstlidie Menschen, Mch. 1972,
.4 .
3 Feli's Mops, Noeske (Idee + Realisation, Tech-
nik, Malerei)
4 Katze, Noeske (Idee und Realisation, Malerei) -
KramerlNoeske (Technik)
5 Roboter, KomorlZimmermann (Idee + Reali-
sation)
6 Kleiner Mao, DemniglGottertlKramer (Idee +
Realisation) - Demnig (Technik) - Bengen
(Malerei)
7 Herbert, DemniglKramer (Idee + Realisation)
- Demnig (Technik) - Bengen (Malerei)