Buddha, 2. Jahrhundert v. ChrjSung
Kalkstein, H 10,5 cm
Ertesene Kunst
Skulpturen - Möbel
Kleinkunst
WIEN
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425 Jahre
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Fortschritt
Wagnefsche Univf-Buchdruckerei Buchroithner St C0.
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in eutschland. Dokumentation - Darstellung -
Deutung. 268 Seiten mit 276 Abbildun en,
20 Farbtafeln und 325 Grundrissen un Schnitten.
Format 22 :24 cm. Kart. DM 39.-. In Leinen geb.
DM 47.-. Eingehende Orts-, Künstler- und
Bildregister ISBN 3 7954 0400 2
Dr. Hugo Schnell als Herausgeber und Schrift-
leiter des „Münster's" sowie als Bearbeiter vieler
Führer durch neue und alte Kirchen gilt seit Jahren
als eine Kapazität auf dem von ihm bearbeiteten
Felde. Mit bewundernswerter Konsequenz hat er
seine ganze Persönlichkeit in den Dienst der Sache
gestellt, die er ietzt in dem vorliegenden Buche
darbietet. Mit Staunen und mit Freude vermerkt
man, daß der Verfasser, der für seine außerordent-
lichen Kenntnisse auf dem Gebiete der alten
Kunst bekannt ist, sich in diesem Werk der Gegen-
wart, ihren Aufgaben und ihren Leistungen zuge-
wandt hat. Wie ia nicht anders zu erwarten, wird
auf 268 Seiten ein ungemein reiches Dokumen-
tationsmaterial ausgearbeitet, das an Umfang,
Übersicht und minuziöser Detailkenntnisse nichts zu
wünschen übrigläßt. Es ist selbstverständlich, daß
bei so einem erfahrenen und gewissenhaften Autor
ausgezeichnete Literatur- und Stichwortverzeichnisse
vorhanden sind, die das Buch, dessen Ausstattung,
Typographie, Abbildungen und Layout von sach-
licher Schönheit sind, nicht nur zu einer genußvollen
Lektüre machen, sondern es zum Rang eines
unentbehrlichen Nachschlagewerk erheben.
AMK-Prädikat: Standard- und unentbehrliches
Nachschlagewerk, allen wissenschaftlichen Ansprü-
chen entsprechend. Für Fachkreise - Ardiitekten,
Kunsthistoriker, Technologen - sowie interessierte
Laien. Wilhelm Mrazek
(Gläser der islamischen Blütezeit -
Schluß von Seite 55 unten)
weiteres Moment ergab sich aus der Religiosität.
Denn mit Hilfe der Geometrie konnte man am
leichtesten der Gefahr, etwas „Lebendes" und damit
im Sinne der Koranauslegung Verbotenes zu schaf-
fen, begegnen.
Die Ornamentik schöpfte zum Teil aus den ange-
wandten Techniken. ln die Form gegossener Dekor
sowie aufgelegte Fäden in den verschiedensten
Führungen und Versdilingungen tendierten von
selbst zu geometrischen Motiven, desgleichen
geschliffene Facetten. Mit geritzten und geschliffe-
nen Linien konnten wohl auch pflanzliche Motive
und ihre Abzweigungen angedeutet werden.
Zum Gezeichneten gesellte sich die natürlidwe
Freude an Farben sowie das Talent ihrer Erfin-
dung. Frisch, satt, kräftig und immer unvermittelt
voneinander gesdiieden wurden sie als gefällige
Kantrastmittel zum Dekor vereinigt. Zu ihrer
Gewinnung brauchte man die Oxyde verschiedener
Metalle, hauptsächlich Mangan, Kupfer, Zinn und
Antimonsöure. Damit wurde helles Glas (bei
Syrisch-ägyptischen Gläsern materialbedingt meist
bläulich-grünlich verfärbt) bemalt. Wie in der
Antike wurde aber auch unter dem Islam opakes
Buntglas erzeugt.
Der größte Sprung nach vorwärts gelang mit den
wahrscheinlich aus Rakka stammenden Email-
pasten, die an Dauerhaftigkeit mit dem Bestand des
Glases wetteiferten. Um Blau zu erzeugen,
pulverisierte man Lapislazuliw. Grundierendes
Blattgold erhöhte den Effekt.
Mit der Technik wurden Gefäße" gefertigt, die wie
in ienen Zeiten auch heute noch von Sammlern
geschützt oder, wie im "lilahrhundert, von
Erocard oder Lobmeyr als Vorbilder für Stilkopien
ausgewählt wurden". Wilhelm Hein
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