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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 132)

 
 
 
11 10 Sprenggefüß für Rosenwcsser, persisch, 18119. Jh. 
11 Sprenggefäß, persisch, w. n... Köln 
12 vm, so. LurnberV, Vase, um 1900 (Wien, um". M 
r. angewcndla Kunsl, Münduen, smdumussum) 
1a knall.) Auslriu, Vase (Usierr. Museum f. angav 
uns! 
Paul Gauguin - Auf der Suche nadt dem irdischen 
Paradies (Abb. 23-37) - (S. 18, 19) 
Gauguin schreibt. . in Tahiti werde ich alles Böse der 
Vergangenheit verg en und dort unten als Unbekannter 
für die Hiesigen sterben; dart werde ich ungehemmt malen, 
ohne mich um Ruhm zu kümmern... Eine turditbare Prii- 
fung erwartet die kommende Generation in Eurapa, das 
Königreich des Geldes." lRewald, J. Von van Gogh bis 
Gauguin, Köln 1967, S. 295). 
Gauguin hatte seine Neigung Zum primitiven Leben ent- 
deckt, nicht der Orient, sondern die Welt und die Kulturen 
der Naturvdlker zogen ihn an, 1887 reiste er emainsam 
mit dem Maler Charles Laval nach der Insel La artinique 
in den Kleinen Antillen, um vom Jahre 1891-1893 auf 
Tahiti zu leben. 1895 zog es ihn van Europa aus iedoch 
wieder zurück zur Inselwelt. Im August 1901 siedelte er 
auf das Eiland Hlvd Oa (La Dominique) über. inmitten 
dieser marquesisdten lnselgruppen ist er 1903 gestorben. 
Die abgebildeten Werke sind hier auf Gemälde, Zeich- 
nungen, keramische Erzeugnisse und Skulpturen erweitert. 
 
Am Anfang ist das Gemälde Ta Matete - Der Markt -, 
Tahiti 1892, im Besitz des Kunstlnuseums Basel, vorgestellt 
Abb. 24]. Die Komposition geht auf ein ägyptisches 
ragment zurück, das obenan gezeigt wird (Abb. 23). 
Die bildparallele Reihung der Gestalten ist klar als An- 
regung erkennbar, niiei die ieweilige Pmtllhaltung wird 
deutlich. Das Gemälde ist schon der s äten Tahiti-Periode 
zuzuweisen, doch zeugt es vom Wan et des Malers, der 
keine direkte Eliminierung mit der primitiven Welt an- 
strebte. Gauguin geht, obwohl er nach dem primitiven 
Leben forscht, nicht eine Symbiose mit der Welt der Maaris 
ein. In der Bewunderung der animalischen Kraft dieser 
Kulturen des Südsaebereidies sdtattt sich Gauguin einen 
ganz persönlichen Siditwinkel, der das Fremde und das 
erne reflektiert. In der Autreihung der Gestalten nach 
dem ägyptischen Fragment erkennen wir eine feierliche 
Bedeutsamkeit im Sinne europäischer Repräsentanz. 
Gaugu ist insofern für die Be egnung mit den außer- 
eurapäischen Kulturen wichtig, a er einem „deltahaft" 
wirkenden Spiritualismus verfällt, sa daß er aus allen 
Kulturbereidien und auch Relinianen einen aroßanaeleaten 
 
Kambinationsstil entwidrelt, der absichtlich gewisse 
scharte Ziele mit der Neigung zur mystischen Sen: 
anstrebt. Gauguin schreibt im „Naa Naa" (Berlin 
S. 96): „Die europäische Invasion und der eurapi 
Manotheismus haben die Spuren einer einst hohen_i 
verwisdit. Im Umgang mit uns, in unserer Sdiule sir 
erst wahrhaft ,Wilde' im gemeinen Sinne geworden 
der lateinische Okzident diesem Wort unterlegt. ÄSIG 
schön geblieben wie Kunstwerke, aber sie sind (wir I 
sie) maralisdt und auch physisch unfruchtbar gemi 
Und er fährt an anderer Stelle fort: „Ein wunder 
Land, in dem ich ern mit all meinen Kindern den 
meines Lebens ver ringen würde. Die Zukuntt ui 
Kinder ist in diesem vertaulten, gemeinen Europa 
lidi düster, auch mit etwas Geld .. . Aber die Tahit 
glückliche Einwohner der unerforschten Paradiese Ozea 
kennen nur die Annehmlichkeiten des Daseins." Unte 
sen Aspekten malt auch Gauguin seine zahlreichen 
mälde, darunter auch „Contes harbares" 190? (Abb 
Gauguins Glaube an das Ursprüngliche kommt gera 
diesem Gemälde zum Ausdruck. Emotianales. int
	        
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