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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 133)

zur Vorsicht -, bei aller hier noch gebote- 
Skepsis gibt es bei den Angaben des Inven- 
von 1619 kaum noch Zweifel: das „Schwarz 
;tl von Eben Holz darin ain orglwerch" 
te unser Instrument sein. Da es in den 
isttolgenden Hauptinventaren der fürsterz- 
rötlichen „Guardarobe" nicht eigens ge- 
tI wird, war es vielleicht in das von Erz- 
iof Guidobald eingerichtete „antiquario" 
acht worden, über das Galeazzo Gualdo 
'ato bereits 1668 berichtete, es sei „cosi 
xso et ornato di tante pretiose cose che non 
vederlo alcuno senza stupore et ammi- 
i"". Es wäre aber auch denkbar, daß das 
ument mit einem der zwei bzw. drei „schwarz 
listen" Schreibtische „von Ebenholz" iden- 
ist, die in den Garderobe-Hauptinventaren 
1654 bzw. 1687 aufgeführt sind, daß es also 
weiterhin in der Residenz selbst verblieben 
Dreißig Jahre später aber, 1717, stand es 
weislich in der „Kunst- und Wunderkam- 
'. Denn im ältesten erhaltenen (und vermut- 
ersten) Inventar der sogenannten „Großen 
zrie" aus dem Jahre 1717 finden wir unser 
ument wieder, fast mit den gleichen Warten 
hrieben wie im Inventar von 1619; „Ain 
'arz paister Kasten, dazu ein Orglspill". Und 
läßt es sich in den Inventaren der „Großen 
zrie gegen St. Peter" weiterverfolgen, zu- 
t als Nummer 328 und mit mehr oder we- 
r genau gleichlautender Beschreibung (vgl. 
t die Auszüge aus den lnventaren 1727, 
, 1744, 1747, 1753). Auch das Inventar von 
bietet diesen Eintrag - „Ein Schwarz ge- 
:ter Kasten, darinnen auch ein orgelspiel" -, 
aber mit dem Zusatz „Laedirt". Das Instru- 
t hatte also in der Zwischenzeit (seit 1753) 
den genommen, oder man hatte diesen erst 
bemerkt, einen Schaden,der vermutlich durch 
starken Temperaturschwankungen und die 
tselnde Luftfeuchtigkeit in der „Großen Ga- 
" entstanden war. Auch die folgenden In- 
are registrieren die Beschädigung dieses In- 
nentes, ebenso wie die des mit raten und 
ien Korallen verzierten „OrgeIspiels" aus 
ar Nachbarschaft". Aus den späteren Regie- 
siahren des Erzbischofs Hieronymus fanden 
keine Inventare der „Großen Galerie"; die 
des Instrumentes scheint sich zu verlieren. 
chen der letzten uns bekannten lnventari- 
ng im 18. Jahrhundert (im Jahre 1776) und 
in der Aera Ferdinands III. angelegten 
ätzungsinventar" (aus dem Jahre 1806), in 
an Zeitraum von drei Jahrzehnten, aus dem 
Nachricht zu fehlen scheint, fällt vermutlich 
restaurierende Umbau des Instrumentes, bei 
das Spinett in ein Harnmerklavier verwan- 
wurde", vielleicht durch den Orgel- und 
ierbaumeister Johann Schmidt, der in Salz- 
als „Hoforgelmacher" von 1786-1804 tätig 
Daß sich hinter den Angaben im Schät- 
sinventar von 1806 (vgl. oben) unser Instru- 
' verbirgt, dafür dürfte u. a. auch der Inven- 
ermerk „seltenes Stück" sprechen. Mit größ- 
Wahrscheinlichkeit kann hingegen gesagt 
len, daß das Instrument in den Räumen der 
ißen Galerie" verblieb, das ganze 19. Jahr- 
lert hindurch und darüber hinaus, in nicht 
barem Zustand, gar nicht oder nur wenig 
htet. In den lnventaren von St. Peter aus 
19. Jahrhundert fand sich keine Spur, und 
wären nichts von dem Instrument bis hin zu 
Josua Pock, Claviorganum aus der Salzburger 
Kunst- und Wunderkommer" 1591. Gesamtansicht 
vor Abschluß der Restaurierung 
Salzburger Claviorganum (Abb. 1), linkes äuße- 
res Feld des Klaviaturvorbaus 
Salzburger Claviorganum (Abb. 1], linkes mittle- 
res Feld des Klaviaturvorbaus 
Salzburger Claviarganum (Abb. 1), Feld links 
neben dem Klaviaturvorbau 
 
2 Salzburger Claviorganum (Abb. 1), Vorbau mit 
Klaviatur (und dem unter dieser befindlichen 
Regal) 
Salzburger Claviorganum (Abb. 1), mittlerer Teil 
des Vorsatzbrettes und der Klaviatur 
Salzburger Claviarganum (Abb. 1], Schmalseite 
mit schmiedeeisernem Griff 
Salzburger Claviorganum (Abb. 1), linke Hälfte 
der Rückseite (die Schallöcher mit Stoff be- 
spannt) 

	        
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