MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 136 und 137)

die innerhalb einer engen Farbskala tonig 
stuften Landschaftsaquarelle der Jahre bis 
Ende des ersten Weltkriegs abgelöst von 
an, häufig sogar unrealistischen Farben in 
m Spätwerk, eine Veränderung, die in der 
gen Graphik weniger zu spüren ist. Die 
änliche Note Laskes setzte sich während sei- 
tanzen Schaffenszeit gleichbleibend - wenn 
unterschiedlich stark - aus den genannten 
enten Erzählfreude, Betonung des Bildauf- 
, meist starke Farbigkeit und Heiterkeit zu- 
nen. Man könnte seine Eigenart auch cha- 
irisieren als „...seine illustrative Auffas- 
. die sich erst zufrieden gibt, wenn sie die 
r zur Pointe verdichtet hat. Hier liegt der 
I6 Reiz seiner Arbeiten - aber auch ihre 
ihr. Vor allem die großformatigen Kompo- 
ien neigen zu zerfallen. Je enger sich Laske 
echnik und Vortrag an die Gestaltungsprin- 
n der Graphik hält, desto überzeugender 
an seine Schöpfungen ß". Diese unterschied- 
Wertschötzung der gemalten und der gra- 
zhen Blätter gilt wohl auch aus heutiger 
(natürlich ist eine solche Grobgliederung 
als Vereinfachung zulässig; es gibt viele 
ir mit graphischem und Graphiken mit ma- 
rhem Charakter). Laskes Radierungen und 
graphien wirken in ihrer Mehrzahl weitaus 
1er und überzeugender als seine besonders 
ar Spätzeit oft etwas grell-bunten, fahrigen 
rrelle, Tempera- und Ulgemälde. 
er zählt Oskar Laske nicht zu den „großen 
tlern" seiner Zeit, zu denen er sich selbst 
auch nicht rechnete. Er war mehr der Typ 
: erfahrenen, ungeheuer fleißigen Hand- 
ers, der alles, was ihn bewegte, im Bild 
ergeben wollte. Man muß seine Aquarelle, 
ihiken und Zeichnungen genau und mit 
e betrachten, um ihren Reiz zu erleben und 
ihnen häufig innewohnenden Humor zu ent- 
en. Um diese Aussagekraft in seinen Bil- 
zu erreichen, mußte Oskar Laske seine 
reit äußerst genau beobachten. „Die Fähig- 
mit wenigen Strichen das Charakteristische 
' Bewegung, einer Stellung festzuhalten,wird 
dem Künstler ununterbrochen geübt. Immer 
er ein  Notizbuch, das weniger auffällt 
ain Skizzenbuch, mit sich und zeichnet auf 
iwayfahrten zum Beispiel mit seiner Füllfe- 
alles darein, was ihm in seiner Umgebung 
nteressant auffällt. ln dieser Art zu skizzie- 
hat er sich eine solche Gewandtheit ange- 
et, daß er fast nie bemerkt wird "." 
Eulenspiegel ißt die gebratenen Hühner des 
Waffen", Farblithographie, T50 x 115 mm, si- 
lniert rechts unten: OL (ligiert), aus „Till Eulen- 
piegel", dem Volksbuch nacherzählt von Victor 
EIeIiZcher, Verlag Anton Schroll, Wien 1920, nach 
t. . 
)as ganzseitige Litho illustriert die Geschichte, 
lie Eulenspiegel in Buddenstedt bei dem 
'tarrer und dessen einüugiger Magd erlebte. 
Kasperl", Radierung und Aquatinta, 155x248 
nm, in der Platte bezeichnet links unten: Kas- 
terl, um 1945146 entstanden. 
)ieses Blatt trägt den Untertitel „Wladios Pup- 
ienspiel". Es illustriert wohl die Aufführung 
'on Arthur Schnitzlers „Tapferem Kassian" 
turch den in den vierziger Jahren in Wien sehr 
xekonnten Marionettenspieler Wladimir von 
Ialoziecky im Vordergrund rechts; vor der 
lühne im Hintergrund sitzen links ein Musikant 
und der Maler Laske. 
,Sautanz", Radierung und Flächenätzung, 'l70x 
60 mm, um 1922 (Z). 
Die Wildschweiniagd ist kompasitionell so auf- 
iebaut, daß sich alles Dargestellte - die Jäger 
lnd die Jagdhunde ebenso wie das Gras und 
tie Bäume - der Rundform einordnen. Diese 
ungewöhnliche, noch sehr dem Jugendstil ver- 
iaftete Anordnung innerhalb des Bildfeldes, 
iewirkt für das uge einen wild bewegten, 
wirbelnden" Eindruck. 
,Positano", Radierung, 137 x 147 mm, in der 
'latte unten bezeichnet und signiert: Positano. 
D. Laske. 
nser Autor: Dr. Katia Laske-Fix,Kunsthistorikerin 
iareestraße 59, 56 Wuppertal l 
f" 
-_'.'.'BX'..;._ a. 
nefin m -
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.