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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 136 und 137)

zhbesprechungen 
 
a Garas, Franz Anton Maulbertsch, Leben 
Werk, mit CEuvre-Katalo ; geordnet 
l Standorten, 48 Farbtafe n, 89 Textabbil- 
ilen, 267 Seiten, Folio, Verlag Galerie Welz, 
urg 1974 
erste große Maulbertsch-Monographie von Frau 
J Goras, Generaldirektorin des Museums der 
nen Künste in Budapest, war im Jahre 1960 im 
lthea-Verlag erschienen. In ihrer umfassenden 
ige war diese Monographie ein großer 
enschaftlicher Wurf gewesen, beispielhaft im 
ührlichen Werksverzeichnis, in den Quellenanga- 
und im ikonolagischen Register. Dieses Werk 
auch dem Besitzer des nun vorliegenden neuen 
ies weiterhin nützlich sein. Die Neuerscheinung 
gt wichtige Verbesserungen. Das Werks- 
eichnis ist auf den letzten wissenschaftlichen 
d gebracht werden, da in den vergangenen 
zehn Jahren immerhin eine Reihe wichtiger 
ke neu entdeckt werden kannte. Der 
eitende Text ist in drei großen Essays der 
zeit, der Reife und dem Spätwerk gewidmet 
verarbeitet harmonisch die letzten Erkenntnisse. 
augenfälligste Verbesserung bringt iedoch die 
ildliche drucktechnische Gestaltung, welche im 
ensatz zur Monographie von 1960 in 4B 
arrogenden Farbtafeln Maulbertschs Werk auch 
ristisch zu gebührender Wirkung verhilft. In 
"gesamten Anlae ist die Publikation auch für 
allgemeinen Kunstliebhaber ohne wissen- 
ftliche Spezialisierung gut zu benützen. Dies 
unterstützt durch eine angefügte kultur- 
irische Zeittafel, welche Maulbertschs Lebens- 
onen den zeitgenössischen Künsten und 
ienschoften ebenso wie der Politik und 
schaft gegenüberstellt. 
l-Prädikat: Künstlermonographie, allen 
enschaftlichen Ansprüchen entsprechend, 
ktechnisch von bester Qualität. 
Kurt Rossacher 
zlog römischer Münzen. (Von Pompeius bis 
tulus.) Band I. Von Ralph Kankelfitz. 1974, 
S., zahlr. Abb., DM 58.- 
ßer Deutscher Münzkatalog. 1975. äVon 
l bis heute. Von Paul Arnold, Haral 
imann un Dirk Steinhilber. 4. vollständig 
rarbeitete und erweiterte Neuaufla e 1974. 
S., zahlreiche Wappen- und Münza b., 
erback, DM 4B.- 
tmünzkatalog 20. Jahrhundert. 1975. Von 
lther Schön. 6. vollständig überarbeitete und 
eiterte Neuauflage 1974. 1080 S., über 2500 
lZ- und Wappenabb., Paperback, DM 22.- 
Battenberg-Verlag, München. 
ömerkatalog stehen die Prägungen mit 
scherporträts im Vordergrund, wobei die 
zahl der Rückseitentypen gerafft worden war. 
.-rt werden die Nummern der Werke von 
en und RlC. Für iede Münze werden drei Preise 
mnt und nach Erhaltensstufen und Patina 
iilliert erläutert. 
40.000 verkauften Exemplaren ist der „GDMK" 
inem Standardwerk des deutschen Marktes 
arden. Auch die nun vorliegende 4. Auflage 
eichnet alle Münzen, Gedenkmünzen und 
anten der deutschen Staaten seit 1800. 
Bewertung gilt für Stüdce in „sehr schöner" 
yorzüglicher" Erhaltung. 
lich neu erscheint der „Schön" als vollständiger 
ilog aller offiziellen Münzprägungen 
1900-1975. 
(-Prädikat: Wichtige Nachschlagewerke für 
izensammler. w 
recht-Dürer-Gesellschaft, Katalog 28, 
zkseper, im Museum, Radierungen von 
drich Meckseper, Instrumente und Geräte des 
manischen Nationalmuseums. Ausstellung 
Eermanischen Nationalmuseum in Nürnberg, 
Juli bis 29. September 1974. 
zuletzt erschienene Katalog der Albrecht-Dürer- 
ellschaft Nr. 2B ist einer Ausstellung des 
Künstlers Friedrich Meckseper gewidmet. Dieser 
Schüler Karl Rössings gehört seit einiger Zeit zu 
den Geheimtips der bundesdeutschen 
Graphiksammler. Die Nürnberger Ausstellung 
konfrontiert die Arbeiten des Künstlers mit 
Museumsstücken, die der instrumentalen Bildwelt 
seiner Stilleben entsprachen. Auf diese Weise 
erhielt diese Ausstellung durch die Verbindung 
von Vergangenem und Gegenwärtigem eine 
besonders originelle Note. Diese fand auch ihren 
Niederschlag in dem Katalog, der wie alle 
vorangegangenen Kataloge der Dürer-Gesellschaft 
verdient, mustergültig enannt zu werden. 
AMK-Prädikat: Für den Graphiksammler und 
Bibliophilen besonders wertvoll. 
Wilhelm Mrazek 
Geschichte der Architektur in Wien, (Gerhart 
Egger, Von der Renaissance biszum Klassizismus; 
Renate Wagner-Rieger, Vom Klassizismus bis 
zur Secession), : Geschichte der Stadt Wien, 
Neue Reihe, Band Vll, 3, Wien 1973, heraus- 
gegeben vom Verein für Geschichte der Stadt 
Wien im Selbstverlag. 
Mit dieser Arbeit über die Architektur in Wien liegt 
nunmehr dank der Tatkratt des Vereins für 
Geschichte der Stadt Wien die Darstellung der 
kunstgeschichtlichen Entwicklung Wiens bis zum 
Ende des ersten Weltkrieges geschlossen vor. 
Es scheint müßig, gerade in dieser Zeitschrift die 
beiden Autoren noch vorstellen zu wollen; ihre 
bisherigen wissenschaftlichen Leistungen sind mit 
ein Grund dafür, daß der nun vorliegende Band 
für alle weiteren Forschungen ein wertvolles 
Handbuch darstellt. 
Es ist selbstverstän ch, daß im Text weder eine 
vollständige Übersicht über alle Bauwerke des 
betreffenden Zeitabschnittes noch ein Ersatz einer 
Kunsttopographie gegeben werden kann und soll. 
Wesentlich ist dabei die Behandlung der 
stilistischen Entwicklung, dargestellt an den hierfür 
entscheidenden Obiekten. Auch soll, bezogen auf 
den historischen Hintergrund des in dieser Zeit 
die Stadt betreffenden Zeitgeschehens, „der 
Versuch unternommen werden, aufzuzeigen, aus 
welchen Überlegungen und durch welche Einflüsse 
es zu den verschiedenen Formulierungen der 
Bauoufgaben kam und welche Nachfolge 
sie fanden". 
Sorgfältig gearbeitete Register und 215 Abbildungen 
(zum Teil nach historischen Fotografien) ergänzen 
den wertvollen Text. 
AMK-Prädikat: Für iede Beschäftigung mit 
österreichischer Kunstgeschichte unumgänglich 
notwendiges Handbuch. w 
 
Edition Tusch, Wien. Österreichische Graphiker 
der Gegenwart. Hans Franius, Bilder und Gestal- 
ten, von Walter Koschotzky. 141 Seiten mit einem 
CEuvre-Katalog sämtlicher Holzschnitte. 
Radierungen und Litho raphien bis 1972 mit 
ca. 350 Abbildungen, avon zahlreiche 
gonzseitig. 1200 numerierte Exemplare, davon 
200 mit zwei signierten Originalradierungen. 
Normalausgabe S 420.-, DM 64.-; Vorzugs- 
ausgabe ca. S 800.-, D_M 120.-. Margret Bilger, 
Die Holzrisse, von Melchior Frommel. 173 Seiten 
mit ca. 50 anzseitigen Reproduktionen und 
ca. 400 Ab ildungen im Katalo teil. Wiedergabe 
sämtlicher Arbeiten. Französis e Broschur 
in bedrudctem Schuber. Format 24x22 cm. 
S 480.-, DM 72.-, sFr 78.-. 
Mit den Bänden Vlll und lX der Reihe 
„Österreichische Graphiker der Gegenwart" sind 
der Edition Tusch wieder hervorragende Bücher 
gelungen. Den Werkkatalogen ist ieweils ein 
Essay vorangestellt, der sich bei Hans Fronius auf 
den Zyklus „Bilder und Gestalten", 1972, bei 
Margret Bilger auf das von ihr entwidtelte 
Verfahren des Holzrisses und auf die Holz- und 
Linolschnitte der Frühzeit bezieht. Während das 
Lebenswerk Hans Franius schon zahlreiche 
Würdigungen gefunden hat, ist dies bei Margret 
Bilger bisher nicht der Fall gewesen. Das 
vorliegende Buch von Melchior Frommel ist die 
erste ausschließlich dem Werk Margret Bilgers 
gewidmete Publikation. Der Autor gehörte lange 
Jahre zum engsten Umkreis der Künstlerin und war 
daher prädestiniert, sich der Aufgabe des Sammelns 
und Ordnens der von 1924 bis 1954 entstandenen 
Drucke zu widmen. 
AMK-Prädikat: Für den Graphiksammler und 
Bibliophilen besonders wertvoll. 
Wilhelm Mrazek 
Johann Muschik, Die Wiener Schule des 
Phantastischen Realismus. 151 Seiten, 
32 Farbtafeln, 40 Abbildungen, Leinen, 1974, 
Verlag für Jugend 8- Volk, Wien, S 190.- 
Das aus der Feder des Doyens der Wiener 
Kunstkritiker stammende Buch muß als eine 
endgültige Zusammenfassung des Themas 
angesehen werden. Keiner war berufener als 
Johann Muschik, diese abschließende Übersicht und 
Präzisierung zu geben. Seit dem Jahre 1946, 
das heißt, seit dem Beginn der „Wiener Schule", 
hat er diese Künstler nicht nur begleitet, sondern 
indirekt auch „geleitet". Allerdings nicht als ein 
älterer Malerfreund, sondern als einer, der durch 
seine ständige Stellungnahme an dem Bewußt- 
werdungsprozeß der Wiener Gruppe größten Anteil 
hat. Sie verdahken ihm nicht nur den Namen, 
sondern auch ihre „Historiographie", die sich bei 
knappster sachlicher Formulierung ungemein 
interessant liest. Johann Muschik zeigt in 
zahlreichen Kapiteln alle Probleme auf, die mit 
dem „Phantastischen Realismus" zusammenhängen. 
Kernstück ist das ungemein lesenswerte Kapitel, 
worin er den Begriff des „Phantastischen Realismus" 
der Wiener Schule definiert und ihn von dem des 
Surrealismus klar und deutlich absetzt. Muschik 
behandelt in diesem Buch nicht nur den „harten 
Kern" der Haupfvertreter, sondern auch die 
„Separatisten" und Maler der zweiten und dritten 
Welle, ia selbst die Alleriüngsten, die Enkel- 
generation aus der Schule Rudolf Hausners. Der 
knappe und lesenswerte Text wird durch 
ausgezeichnetes Bildmaterial in Farbe und 
Schwarzweiß hervorragend ergänzt. Der wissen- 
schaftliche Apparat ist nicht zu klein ausgefallen, 
und das Literaturverzeichnis läßt erkennen, daß 
diese Wiener Spielart bereits ein weltweites 
literarisches Echo gefunden hat. lm Rahmen dieser 
literarischen Arbeiten nimmt Muschiks Werk iedodt 
den Rang eines kompetenten und authentischen 
Opus Optimum ein. 
AMK-Prädikat: Für den Graphiksammler und 
Bibliophilen besonders wertvoll. Wilhelm Mrazek 
Franz Kumher, Monographie mit einer 
Einführun von Andre Ficus, Delp'sche Verlags- 
buchhand ung, München 1974, 56 Seiten 
Eine Monographie über den 1927 im Banat geborenen 
und zur Zeit in Hildesheim lebenden Maler und 
Graphiker, der weder an einer Biennale noch 
an einer großen Kunstmesse teilgenommen hat 
oder sonstwie extravagant aufgefallen ist. 
Sicher ein Risiko für einen Verlag, aber ein Risiko, 
um das man Kumher und andere in der Reihe 
„bildende kunst" bei Delp erschienene deutsche 
Maler und Bildhauer nur beneiden kann. Im 
vorliegenden Band wird, besonders durch die vielen 
Farbwiedergaben der Aquatinta-Radierungen von 
Phantasiemaschinen, bestätigt, daß Qualität 
nicht nur bei den wenigen, die die Aufmerksamkeit 
auf sich zu lenken verstehen und die immer wieder 
von Zeitungen und Galerien erkoren werden, 
zu finden ist. Hier wird einem intensiv arbeitenden 
und strebenden Künstler die Möglichkeit geboten, 
an einen weit größeren Kreis heranzukommen, 
als es ihm sonst allein mit seinen Ausstellungen 
möglich ist. 
30 Abbildungen, wovan zahlreiche farbig sind, 
geben uns einen Überblick vom Schaffen Kumhers. 
Die Einführung, von einem älteren Kollegen 
geschrieben, ist persönlich und eher feuilletonistisch, 
Fachstimmen ergänzen iedoch sehr vorteilhaft 
diesen Text. Die üblichen Anmerkungen über 
Werdegang, Ausstellungen und Publikationen 
beschließen den Band 
AMK-Prüdikat: Moderne Kunst. Informativ, vor 
allem für alle Museums- und Ausstellungsleiter. 
Alois Vogel 
89
	        
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